Wer weiter sehen will, braucht hoehere Schuhe
Rubbelhandschuhe – und ich verwende das Wort »Rubbeln« hier wirklich leichtsinnig – arbeiten sich über die Haut, so dass sie sich in winzigen schwarzen Röllchen löst. Dieser Prozess wird in aller Gründlichkeit absolviert, dann folgt eine weitere Behandlung mit Seife und Wasser. Schließlich waschen sie einem kräftig das Haar und spülen die Seife mit Wasser aus dem Eimer heraus. In Nordafrika geht die ganze Familie ins Hamam: Vom Kleinkind bis zur alten Frau sitzen alle seelenruhig da und lassen sich massieren und Wasser über sich auskippen.
Gesichtsmasken lassen sich auch ganz einfach zu Hause anwenden. Das Geheimnis einer gesunden Haut liegt in der Ernährung: viel Gemüse, Obst und viel, viel Wasser. Wenn Sie nicht gern Gemüse essen, verwöhnen Sie sich eben von außen damit. Um die Poren einer normalen Haut zu verkleinern und Falten zu minimieren, geben Sie einen halben Kopf Weißkohl in den Mixer und rühren mit Wasser so lange, bis ein dicker Brei entsteht, den Sie aufs Gesicht auftragen und trocknen lassen. Leider stinkt diese Pampe entsetzlich. Ansonsten kann man auch ein verquirltes Ei auf der Haut verteilen, das natürlich nicht antrocknet. Tragen Sie das Ganze über dem Waschbecken auf, lassen Sie es fünf Minuten einwirken und spülen es dann ab. Zerkleinerte Apfelschalen eignen sich ebenfalls gut für die Hautreinigung. Für ölige Haut geben Sie zerkleinerte Gurke auf die Haut, lassen sie antrocknen und waschen sie anschließend ab. Um trockener Haut Feuchtigkeit zu verleihen, zerdrücken Sie eine reife Banane mit einem Löffel voll Honig, tragen den Brei auf und lassen ihn antrocknen. Abspülen. Gegen Pickel und Mitesser hilft eine Peelingmaske aus Backpulver und Wasser, die mit kreisenden Bewegungen auf die Haut aufgetragen und nach einer Weile abgespült wird. Ob Sie es glauben oder nicht, aber Zitronensaft lässt die Haut nicht nur heller und die Poren kleiner werden, sondern gibt ihr dank des darin enthaltenen Öls auch Feuchtigkeit. Massieren Sie also Zitronensaft in die Haut ein und lassen ihn über Nacht einwirken. Am nächsten Morgen fühlt sich die Haut glatt an und scheint regelrecht von innen heraus zu strahlen. Vorsicht ist allerdings bei empfindlicher Haut geboten, da Zitronensaft sehr viel Säure enthält.
The Golden Door
»Jane, mein Magen ist so leer, dass ich beim Gehen schon das Wasser hin und her schwappen höre.«
»Unsinn. Das ist deine Wasserflasche.«
»Ich brauche dringend einen Gin-Tonic.«
»Peta. Reg dich ab, und erfreue dich lieber an den schönen bunten Blumen.«
Es ist halb sieben Uhr früh. Ich bin noch viel zu müde, um irgendetwas zu erkennen, soll mich aber an wilden Blumen erfreuen. Und hätten Sie gerade einen Marsch durchs Gestrüpp in der Morgendämmerung hinter sich und die Hälfte Ihres eigenen Körpergewichts an Wasser in sich hineingepumpt, würden Sie Ihren Körper auch mit einem mobilen Wassertank verwechseln.
Jane Hunter, Inhaberin von Hunter’s Wines , und ich, sportlich inaktive Fernsehmoderatorin und Food-Autorin, waren auf die glorreiche Idee gekommen, uns in den Flieger nach Queensland zu setzen und im The Golden Door Health Retreat einzuchecken. Aus irgendeinem Grund hatten wir das Wort »Luxus« in die Gleichung mit eingerechnet, eine Fantasie, die sich jedoch nicht als Realität erweisen sollte. Das Golden Door ist nichts für Dilettanten und Weicheier, sondern ein ganzheitlich orientiertes Gesundheitszentrum für Hartgesottene. Dort geht man hin, um seine Lebensqualität zu verbessern, so dass am Ende jeder Aspekt des Seins verjüngt und auf Vordermann ist: Körper, Geist und die Seele. Hier liegt man nicht tatenlos herum und lässt sich verwöhnen, obwohl auch das möglich ist, wenn man es will. Niemand zwingt einen, sich an den Aktivitäten zu beteiligen. Man kann sich durchaus den ganzen Tag lang an den Pool legen und sich nur hochhieven, um sich zu einer Massage zu schleppen oder einen frischen Weizengrassaft zu holen.
Bereits bei der Ankunft wird es spannend. Als Erstes fällt einem auf, wenn man sein Chalet betritt, dass weit und breit kein Fernseher, Radio, Kochutensilien, Kekse, Gin und Mixer zu sehen sind. Jane und ich tauschen panische Blicke. Als Nächstes wird man in den Speck gekniffen und vermessen, soll Körperstellen irgendwo auf Zehenhöhe berühren und eine halbe Ewigkeit auf einem Fahrradergometer vor sich hin strampeln, ohne jemals anzukommen, während der Pulsschlag irgendwo hinter den Augenbrauen zu
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