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Wer weiter sehen will, braucht hoehere Schuhe

Titel: Wer weiter sehen will, braucht hoehere Schuhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peta Mathias
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sie genau überlegen, welcher Lebensstil der richtige für sie ist. Holen Sie sich Rat und Hilfe, und leben Sie ein Leben voller Möglichkeiten und Abwechslung. Lassen Sie sich stimulieren, und sorgen Sie dafür, dass Sie wach und aktiv bleiben. Ihr Gewicht und Ihr Blutdruck müssen mit dem Alter nicht unbedingt steigen. Ich greife auch gern auf alternative Heilmethoden zurück, wenn sie sich als wirksam und sicher erwiesen haben. Der Weg in die Zukunft führt über Arzneimittel. Darüber sollten Frauen sich im Klaren sein, wenn sie ihre Wahl treffen.«
Wie Sie am besten aussehen
    Als Allererstes sollten Sie sämtliche unwichtigen Zahlen über Bord werfen: Alter, Gewicht und Größe. Sollen sich die Ärzte den Kopf darüber zerbrechen – schließlich bezahlen wir sie dafür. Wenn Sie ein gewisses Alter erreicht haben, lautet die korrekte Antwort auf die Frage danach: »Das Alter ist nur für die Käseherstellung von Bedeutung.« Heutzutage existiert ein für die Kosmetikindustrie zunehmend wichtiger Markt von Frauen jenseits der 50, die sich nicht wie 50-Jährige geben, nicht so aussehen und sich noch nicht einmal so fühlen, als hätten sie ihren Zenit überschritten. Diese Frauen haben mehr Geld als ihre Töchter und möchten in Würde oder auch würdelos altern, indem sie jeden Trick anwenden, den man sich nur vorstellen kann. Sie haben Geld, sind lebensklug und bereit, es so richtig krachen zu lassen. Sie haben Selbstvertrauen und wünschen sich Vorbilder, mit denen sie sich ohne jeden Neid identifizieren können. Denken Sie doch nur an all die Anzeigen von wunderschönen älteren Frauen mit Linien, Kurven und Falten am Hals. Wer hätte gedacht, dass so etwas jemals zum Thema werden würde? Bis zu meinem fünfundvierzigsten Lebensjahr habe ich meinen Hals noch nicht einmal angesehen, und plötzlich hat er eine beinahe so große Bedeutung wie der Weltfrieden. Das Interessante ist, dass diese Frauen keineswegs wie dreißig aussehen wollen, sondern schlicht und ergreifend wie attraktive Fünfzigjährige.
    Meine Mutter, die eine Schönheit war (noch etwas, was ich ihr erst noch verzeihen muss), ließ eine Schönheitsberaterin von Elizabeth Arden zu uns nach Hause kommen, als ich zwölf war, damit sie mir zeigte, wie ich am besten mit meiner Haut umging. Seither hat meine Haut keinen einzigen cremelosen Tag erlebt. Ob es nun einen Unterschied macht oder nicht, darüber kann man streiten, vor allem in Anbetracht all der Sonneneinstrahlung, der ich mich ausgesetzt habe; aber nur Gott allein weiß, welchen Schaden sie ohne all die Cremes und Tinkturen genommen hätte. Gesichtscreme verhindert den Alterungsprozess nicht. Stattdessen legt sie sich wie ein Film über die Haut, so dass sie weniger natürliche Feuchtigkeit verliert, und sie hilft auch, sie vor Umwelteinflüssen, Sonne und Schmutz zu schützen. Die Anwendung von Nachtcreme zwingt einen, sich abends abzuschminken und das Gesicht zu waschen, obwohl man am liebsten sofort ins Bett fallen würde. Wir schrubben und verwöhnen unser Gesicht nicht oft genug mit Masken. Wenn ich in Frankreich bin und nach Marokko reise, besuche ich regelmäßig ein Hamam oder Badehaus – von den einfachsten bis hin zu todschicken Etablissements. Die Wirkung dieser Anwendungen, bei denen die Haut tüchtig geschrubbt wird, ist fantastisch. Keine Creme kommt auch nur ansatzweise an den Zustand der Haut heran, wie sie sich nach diesen »Abreibungen« anfühlt.
    Im Hamam benutzen die Nordafrikanerinnen so genannte schwarze Seife, die in Wahrheit dunkelrot ist, und einen rauen Handschuh. Sie füllen mehrere Eimer mit unterschiedlich temperiertem Wasser und gießen es über einen, um die Seife fortzuspülen. Dann reiben sie den ganzen Körper mit dicken Batzen Henna ein, das anschließend mit kräftigen Bewegungen wieder abgespült wird. Die Badedamen sind echte Matronen, üppige Fleischberge, die sich nicht nur unübersehbar in ihrer eigenen Haut wohlfühlen, sondern sich auch mit liebevoller Routine den Körpern ihrer Kundinnen widmen. Ich als Angehörige eines anglischen Kulturkreises empfinde es stets als gewöhnungsbedürftig, von Fremden am ganzen Körper berührt zu werden, und glauben Sie mir, diese Frauen schrecken vor keiner Körperstelle zurück. Bei der Behandlung, in deren Verlauf man hin und her gedreht und von allen Seiten bearbeitet wird, lässt man sich behutsam gegen sie sinken, und es ist fast, als wäre man wieder Kind und begebe sich vertrauensvoll in ihre Hände. Die

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