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Wer weiter sehen will, braucht hoehere Schuhe

Titel: Wer weiter sehen will, braucht hoehere Schuhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peta Mathias
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fühlen, lange Pendelstrecken zur Arbeit bewältigen müssen und niemals anständig schlafen. Sie brennen die Kerze von beiden Seiten ab und können einfach nicht loslassen – eine Nation von Schlafwandlerinnen. Untrügliche Anzeichen von stressbedingter Schlaflosigkeit sind Schweißausbrüche, mehrmalige Gänge zur Toilette während der Nacht, ungezügeltes Essen und hoher Blutdruck. Das Üble am selbst herbeigeführten Schlafmangel ist nicht nur die Tatsache, dass Sie müde sind, akut oder chronisch übellaunig und geradezu erschreckend humorlos, sondern die langfristigen damit einhergehenden Schädigungen: Übergewicht, Diabetes, Krebs, Schlaganfall, Herzerkrankungen, Bluthochdruck und Depressionen. Heutzutage schlafen wir weniger als die Generation unserer Eltern, und das gilt auch für unsere Kinder. Ein Drittel der Bevölkerung leidet unter Schlafmangel, jeder Vierte sogar unter chronischer Schlaflosigkeit. Kein Wunder, dass wir arme Tiere quälen.
    Meist sind Reizüberflutung oder die mangelnde Fähigkeit abzuschalten die Gründe für Schlaflosigkeit. Die Reizüberflutung beginnt bereits damit, dass wir vom lauten Schrillen eines Weckers aus dem Schlaf gerissen werden, und setzt sich den ganzen Tag fort, indem wir ununterbrochen Handys, Computern, Telefonen ausgesetzt sind – das ständige Gefühl, zu viele Bälle in der Luft jonglieren zu müssen. Mittlerweile ist bekannt, dass Menschen, die lange im Büro sitzen und endlose Überstunden schieben, nicht produktiver sind als jene, die ihr Arbeitspensum effizient erledigen und dann Feierabend machen. Es gibt alle möglichen Methoden, um nachts gut zu schlafen: ein heißes Bad, jeden Tag um dieselbe Zeit ins Bett gehen und wieder aufstehen (als wäre so etwas praktikabel), kein Alkohol am Abend (als würde das einer durchhalten) und ein abgedunkeltes, ruhiges Schlafzimmer. Doch der eigentliche Schlüssel liegt darin zu lernen, mittels Meditation und Entspannungsübungen abends die Gehirnaktivitäten herunterzufahren.
    Der so genannte Powernap ist ebenfalls ein guter Trick. Keine Frau bekommt nachts ausreichend Schlaf: Männer schnarchen die ganze Nacht, Hitzewallungen, heulende Babys, Stress, Sorgen, ein fremdes Bett auf Reisen oder die Angst, die Haustür könnte sperrangelweit offen stehen. Der Ratschlag, jede Nacht acht Stunden zu schlafen, ist für die meisten Frauen der blanke Hohn. Wenn Sie sich etwas Gutes tun, gesund und schön bleiben wollen, machen Sie es wie die Bewohner der Mittelmeerländer und halten Sie Siesta. Die biologische Uhr ist so strukturiert, dass der Körper am frühen Nachmittag nach einem kleinen Nickerchen verlangt. Das ist gut fürs Herz, den Blutdruck und das allgemeine Wohlbefinden. Und so geht’s: sich nur hinzulegen und ein wenig auszuruhen genügt nicht. Sie müssen richtig schlafen, wenn auch nur kurz. Alles, was über eine halbe Stunde Schlaf hinausgeht, macht nur schlapp und noch müder, weil der Schlaf zu tief ist und man sich aus dem Zustand tiefer Bewusstlosigkeit erst wieder an die Oberfläche kämpfen muss. Im Halbschlaf verlangsamen sich die Hirnwellen drastisch. Genau in diesem kurzen Zeitfenster kurz vor dem Einschlafen, nicht während des Nickerchens selbst, fällt der Blutdruck ab. Natürlich ist jede Form von Schlaf gut für Sie, deshalb spielt es letztlich keine Rolle, ob Sie richtig einschlafen und für mehrere Stunden ins Land der Träume abtauchen, aber wenn es nur eine Siesta sein soll, muss die Pause kurz sein, damit man sich sofort nach dem Aufwachen frisch und ausgeruht fühlt. Kleine Kinder und Erwachsene mit Schlafmangel fallen normalerweise nachmittags sehr schnell in Tiefschlaf. Der Leistungsabfall nach dem Mittagessen hat durchaus seinen Grund, also ziehen Sie die Stilettos aus, legen Sie sich hin, und machen Sie die Augen zu.
PHYLLIDA
    Phyllida Cotton Baxter ist meine Hausärztin. Sie hat mich an diverse Peiniger wie Röntgenärzte, Ultraschalltechniker, Gynäkologen und Hautspezialisten überwiesen, die allesamt lächelnd auf das Überweisungsformular blickten und irgendetwas Nettes, Schmeichelhaftes über sie sagten. Phyllida ist groß, schlank, auf diese irische Weise gut aussehend, hat strahlend blaue Augen, ist glücklich verheiratet und Mutter von drei Kindern. Während ich gerade bei einem Drink in meiner Lieblingskneipe saß, sah ich sie vorbeijoggen und beschloss, ihr ein paar Fragen zu stellen.
    »Müssen wir wirklich Sport treiben?«
    »Ja, müssen wir, und ich kann Ihnen auch sagen,

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