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Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Titel: Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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wieder zu und stand da, als habe die ganze Welt ihn im Stich gelassen. Der Mann war ein beißwütiger Vampir, doch im Moment machte er den Eindruck, dass er beim besten Willen nicht wusste, was er sagen oder tun sollte. Aus einem unerfindlichen Grund machte sie das rasend. Vielleicht lag es daran, dass sie ihn einerseits nur einfach in die Arme schließen und ihm sagen wollte, alles werde wieder gut.
    Was für ein abwegiger Gedanke! Das war das, was er für sie hätte tun sollen. Ein neuerlicher Wutausbruch überkam sie, und ohne selbst richtig etwas von dem mitzubekommen, was sie ihm eigentlich an den Kopf warf, fuchtelte sie mit dem Zeigefinger vor seinem Gesicht herum und drängte ihn aus dem Badezimmer, in das er ihr zaghaft gefolgt war. Erneut klingelte sein Mobiltelefon, als er vor ihr zurückwich, und er schien fast erleichtert, dass er sich um den Anrufer kümmern konnte.
    „Das wird Bastien sein”, sagte er, während sie ihm weiter Vorhaltungen machte. „Er wird wissen, was zu tun ist.”
    Inez hielt inne und starrte ihn ungläubig an. „Was zu tun ist? Was zu tun ist? Sie haben mich gebissen!”, herrschte sie ihn an und schlug ihm die Badezimmertür vor der Nase zu.

3
    Thomas ignorierte das klingelnde Telefon in seiner Hand und starrte auf die Badezimmertür, die Inez zugeworfen hatte. Diese Tür war genauso leer und schmucklos wie die Mauer, gegen die er in ihrem Kopf angerannt war. Er hatte versucht, in ihre Gedanken einzudringen, um die Erinnerung daran zu löschen, dass er von ihr getrunken hatte, aber zu seinem Erstaunen war ihm das nicht gelungen.
    Er hatte es noch einmal versucht, diesmal mit mehr Energie, doch wieder war er von dieser Mauer einfach abgeprallt, als habe jemand mit roter Farbe „Zutritt verboten!” darauf gesprüht. Er konnte Inez Urso nicht lesen.
    Das Telefon verstummte, setzte aber einen Moment später erneut ein. Seufzend sah Thomas auf das Display und las Bastiens Namen, dann klappte er das Handy auf.
    „Thomas?”, hörte er Bastien fragen. „Ja.”
    „Hast du von Inez getrunken?” „Ja.”
    „Gut, sehr gut. Bist du schon auf dem Weg zum Flughafen?” „Nein.”
    Nach kurzem Schweigen fragte Bastien: „Warum nicht?”
    „Wir haben ein Problem”, gab Thomas zurück. „Was für ein Problem?”
    „Ich kann ihre Erinnerung nicht löschen.” „Was?”, rief sein Cousin ungläubig.
    Aus dem Badezimmer war ein lauter Knall zu hören, als hätte sie etwas zu Boden geworfen. Daraufhin entfernte sich Thomas weiter von der Tür, damit sie von seinem Telefonat nichts mitbekam. „Ich kann nicht in ihre Gedanken eindringen, um die Erinnerung daran zu löschen, dass ich sie gebissen habe.” Wieder folgte eine längere Pause, dann fluchte Bastien: „Verdammt, Thomas! Inez ist eine meiner besten Angestellten.”
    Er nahm das Telefon vom Ohr und betrachtete es sekundenlang verständnislos. „Was hat denn das bitte mit meinem Problem zu tun?”, sagte er dann.
    „Na ja, wenn du schon unbedingt deine Lebensgefährtin finden musstest, konnte es dann nicht eine Frau sein, die woanders angestellt ist? Jetzt werde ich sie verlieren. Sie wird mit dir zusammen sein und mit nach Kanada kommen wollen und.... ”
    Thomas hörte ein Rascheln und wusste, dass Bastien sein Telefon für einen Moment an die Brust gedrückt hielt, während er mit jemandem in seinem Büro redete. Vermutlich Etienne, dem er brühwarm berichtete, was sich zugetragen hatte. Bei Sonnenuntergang würde es die ganze Familie wissen, überlegte Thomas und verdrehte die Augen.
    „Schon gut”, meldete sich der ältere Unsterbliche plötzlich wieder und klang ein wenig betreten. „Ich bin bloß müde und gereizt. Meinen Glückwunsch.”
    „Glückwunsch?”, wiederholte Thomas ratlos.
    „Ja, meinen Glückwunsch, Thomas. Du bist soeben deiner Lebensgefährtin begegnet.”
    „Ich habe soeben meine Lebensgefährtin gebissen”, konterte Thomas. „Und sie hat sich jetzt im Badezimmer eingeschlossen und schnitzt vermutlich längst ein Kreuz und einen Pflock aus der Seife, die da liegt.”
    „Ach, Blödsinn.”
    „Von wegen Blödsinn”, knurrte Thomas ihn an. „Du hast gesagt, ich soll sie beißen, damit mich während des Flugs keine Gelüste überkommen. Geniale Idee, Bastien.”
    „Zum Teufel, Thomas! Woher sollte ich wissen, dass sie sich als deine Lebensgefährtin entpuppt? Konntest du nicht versuchen, ob du sie lesen kannst, bevor du sie gebissen hast?”
    „Warum sollte ich denn so was machen?”, gab

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