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Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Titel: Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Spenderin zu teilen und so zu verhindern, dass sie den Schmerz wahrnahm?
    „Thomas?” Er drehte sich um und sah Inez in der Tür zum Schlafzimmer stehen, von wo aus sie ihn fragend anschaute. Als beim Blick in sein Gesicht ihre Augen größer wurden, vermutete er, dass ihm seine Schuldgefühle deutlich anzusehen waren, sodass er sich prompt um ein besänftigendes Lächeln bemühte. „Ich wusste gar nicht, dass Sie noch hier sind”, sagte er und setzte eine fast vorwurfsvolle Miene auf, als er fortfuhr: „Sie hätten mich nach Ihrem Bad eigentlich wecken sollen.”
    „Ja, ich weiß. Aber ich dachte, Sie sind von dem langen Flug bestimmt noch erschöpft, darum habe ich Sie schlafen lassen”, erklärte sie. „Ich habe den Tag damit verbracht, in verschiedenen Hotels in der Stadt nach Marguerite zu fragen. Da das nichts ergeben hat, versuche ich es jetzt bei den Autoverleihern, aber da konnte ich bislang auch noch keinen Treffer landen.”
    Stirnrunzelnd ergänzte sie dann: „Mir ist allerdings auch der Gedanke gekommen, dass sie unter dem Namen dieses Mannes eingecheckt haben könnte, mit dem sie unterwegs ist. Über ihn weiß ich aber nur, dass er Tiny heißt. Ich habe keine Ahnung, ob das der Vor- oder der Nachname ist, und ich weiß nicht mal, ob er überhaupt wirklich so heißt. Daher konnte ich nicht nach ihm fragen.”
    „Tiny ist sein richtiger Vorname. Mit ganzem Namen heißt er Tiny McGraw.... glaube ich jedenfalls”, antwortete Thomas und begann zu grübeln, ob Tiny vielleicht doch nur ein Spitzname war.
    „McGraw?”
    Thomas verdrängte diese Überlegung und schaute zu Inez, die sich abrupt umdrehte und dann im Schlafzimmer verschwand. Irritiert ging er zur Tür, blieb stehen und sah, dass sie sich wieder an den Tisch gesetzt hatte. Nach kurzem Zögern folgte er ihr.
    Hinter Inez blieb er stehen, seine Nasenflügel bebten, als ihr Duft ihn einhüllte. Sie trug kein Parfüm, da ihr nach dem Bad hier im Hotelzimmer nichts zur Verfügung gestanden hatte. Das Einzige, was den von ihr ausgehenden Wohlgeruch leicht überlagerte, war der Duft von Seife und Badelotion, sodass ihm praktisch nur ihr natürliches, leicht süßliches Aroma in die Nase stieg.
    Sein Blick wanderte über ihren Rücken bis zu ihrem Nacken, während sie vornübergebeugt dasaß und Tiny McGraws Namen aufschrieb und daneben etwas notierte. Ihre Haare waren nach vorn gefallen, sodass sie ihr Gesicht verdeckten und zum Teil ihr Hals zu sehen war. Die Haut dort war glatt und makellos, ein Abschnitt vollkommener Haut, die sich über Muskeln und Adern zog. Es waren die Adern, vor allem eine von ihnen, die sein Interesse weckte. Er konnte fast sehen, wie das Blut durch diese Gefäß gepumpt wurde.
    Als ihm bewusst wurde, dass das, was er mit Augen und Nase wahrnahm, ihn dazu brachte, sich genüsslich die Lippen zu lecken, wurde ihm klar, Bastien hatte recht gehabt. Der Hunger in ihm erwachte zu ungestümem Leben, obwohl er nur darüber nachgedacht hatte, sie zu beißen. Er konnte sich nicht in einem überlaufenen Flughafen oder in einem voll besetzten Flugzeug aufhalten, umgeben von zahllosen Sterblichen, ohne dabei zu 52
    gleich in Versuchung geführt zu werden, einen von ihnen in ein stilles Eckchen zu locken und sich ein paar Schlucke Blut zu gönnen. In diesem Zeitalter, in dem aus Angst vor Terroristen Überwachungskameras jeden noch so unverdächtigen Winkel beobachteten, war es absurd, überhaupt mit einem solchen Gedanken zu spielen.
    Plötzlich richtete sich Inez auf und trat einen Schritt nach hinten, woraufhin sie sich vor Erstaunen versteifte, als sie mit dem Rücken gegen ihn stieß. „Oh”, sagte sie, drehte sich um und ging zur Seite, wobei sie ihn mit großen Augen ansah. „Das tut mir leid. Ich wusste nicht.... ”
    Der Rest blieb unausgesprochen, da sie argwöhnisch sein Gesicht betrachtete. Thomas vermutete, dass ihm sein Hunger anzusehen war, daher verwunderte es ihn nicht, als ein Hauch von Unsicherheit in ihren Augen aufblitzte und ihr Herz schneller zu schlagen begann. Es war eine ganz natürliche Reaktion auf die Gegenwart eines Jägers, der er ganz zweifellos war. Allein die Tatsache, dass er sich ihres Herzschlags bewusst war, ließ erkennen, wie schnell sein alter Jagdinstinkt wiedererwacht war.
    Das deutlich bessere Hörvermögen, das den Angehörigen seiner Art vergönnt war, stellte auf der Jagd eine nützliche Fähigkeit dar. Aber normalerweise blendete er die Geräusche aus, die er dadurch wahrzunehmen

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