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Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Titel: Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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explodierte und jeden vernünftigen Gedanken unmöglich machte.
    Ihr war bewusst, dass sie keuchend atmete, und ein leises Jaulen entstieg ihrer eigenen Kehle, während ihr Körper sich unter seinen Liebkosungen wand. Sie wollte seinen Kopf von sich wegziehen, um ihn wieder auf den Mund zu küssen, doch ihr Körper schien ihr nicht gehorchen zu wollen. So wie ein Kätzchen, das man im Genick gepackt hatte, war sie in seinen Armen praktisch gelähmt, sodass sie nur Lust empfangen, aber nichts erwidern konnte. Erst das beharrlich klingelnde Telefon schaffte es, sie aus ihrer hitzigen Leidenschaft zu holen. Verwirrt schlug sie die Augen auf und schaute abermals in den Badezimmerspiegel. Der Anblick ihrer umschlungenen Körper steigerte ihr Verlangen noch weiter, obwohl das Klingeln unglaublich störend wirkte.
    Plötzlich lockerte Thomas seine Umarmung und löste sich von ihr. Als er den Kopf hob, war sein Mund einen Moment lang geöffnet, und für den Bruchteil einer Sekunde konnte sie zwei lange, blutverschmierte Eckzähne erkennen, die sich anscheinend im gleichen Augenblick in seinen Mund zurückzogen. Sie sah in den Spiegel, um ihren Hals zu betrachten, doch Thomas hatte seinen Mund auf die vom Spiegel abgewandte Seite gedrückt, sodass nichts zu erkennen war.
    Nachdem er sie losgelassen hatte, konnte sie sich aber noch immer nicht umdrehen, da er die Hände nun zu beiden Seiten an ihr Gesicht legte und ihr tief in die Augen sah. Nein, er sah ihr gar nicht in die Augen, sondern er fixierte einen Punkt auf ihrer Stirn, als versuche er, in ihren Kopf zu schauen. Kaum war ihr dieser Gedanke gekommen, verzog er verständnislos das Gesicht. Er schüttelte den Kopf und konzentrierte sich abermals auf ihre Stirn, doch seine Miene verriet ihr, dass irgendetwas nicht stimmte. Was das sein mochte, war ihr egal, denn da sie jetzt nicht länger in seinen Armen lag, setzte allmählich ihr Verstand wieder ein, und ihre Gedanken überschlugen sich. Sie hatte Reißzähne gesehen wie bei einem Vampir. Blutige Reißzähne.
    Von ihrem Blut? War Thomas Argeneau ein Vampir?
    Inez wusste, das war eine völlig absurde Überlegung, und doch sah sie mit einem Mal die Dinge in einem anderen Licht. Thomas hatte eine „Sonnenallergie”, und auch wenn er am Morgen Frühstück bestellt hatte, war das nur für sie bestimmt gewesen. Er hatte nicht einmal eine Tasse Tee getrunken. Und Bastien war ebenfalls allergisch gegen Sonnenlicht, wie ihr soeben einfiel. Zwar nahm ihr Boss tagsüber an Treffen mit den leitenden Angestellten anderer Unternehmen teil, aber nur, wenn diese Treffen sich nicht auf eine spätere Uhrzeit verschieben ließen.
    Ansonsten arbeitete er regelmäßig nur nachts. Und sie hatte ihn auch noch nie einen Bissen essen sehen. Wenn bei einem der wenigen Geschäftsessen, für die er bislang nach London gekommen war, irgendwelche Gerichte serviert wurden, dann stocherte er eine Weile auf seinem Teller herum, aber mehr als ein oder zwei Happen hatte er in Inez’ Gegenwart nie zu sich genommen. Und dann war da noch die Sache mit Marguerite, die aussah wie fünfundzwanzig und trotzdem vier erwachsene Kinder hatte.
    Aber diese Dinge waren alle zweitrangig. Tatsache war, dass Thomas über Reißzähne verfügte. Und sie war sich ziemlich sicher, von ihm gebissen worden zu sein. Das alles sprach für einen Vampir. Sofort versuchte ihr Verstand, eine rationale Erklärung zu liefern, indem er ihr vor Augen hielt, dass Vampire mythologische Kreaturen waren, die nur in Filmen existierten. Doch dieses Argument vermochte nicht zu überzeugen, da ihr plötzlich ein brennender Schmerz an ihrem Hals bewusst wurde, und zwar genau an der Stelle, an der sie zuletzt Thomas’ Mund gespürt hatte.
    „Das kann nicht sein”, flüsterte Thomas mit einer Mischung aus Erstaunen und Entsetzen, was Inez dazu veranlasste, ihm einen finsteren Blick zuzuwerfen, war er doch schließlich von ihnen beiden wohl kaum derjenige, der ein Recht auf solche Gefühlsregungen hatte. Sie war von ihm gebissen worden. Vielleicht zumindest. Sie wollte sich vergewissern, löste sich aus seinem Griff und lief ins Badezimmer. Vor dem Spiegel angekommen, schob sie die Haare zur Seite und musterte ihren Hals. Tatsächlich waren dort deutlich zwei Einstichstellen zu erkennen.
    „Inez?”, fragte Thomas verunsichert und besorgt. Auf der Stelle wirbelte sie zu ihm herum und fauchte ihn an:
    „Sie haben mich gebissen!”
    Er setzte zu einer Erwiderung an, machte den Mund aber

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