Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8
in der Lage war, zumindest seit Blutbanken zu einer festen Einrichtung geworden waren. Jetzt hörte sich ihr Herzschlag in seinem Kopf wie ein Konzert an, wie der Tanz der Gejagten. Unwillkürlich machte er einen Schritt auf Inez zu und schränkte ihre Bewegungsfreiheit ein.
Thomas begann zu lächeln, als ihr Herz davonzurasen schien und zwischendurch einen Schlag übersprang, ehe es in einen gleichmäßigen, aber hastigen Rhythmus wechselte. Ihr Blick zuckte nervös zu dem riesigen Bett, dann wanderten ihre Augen rasch weiter. Er musste lächeln, als sich ihr Duft zu verändern begann. Die Pheromone, die ihr Körper nun abgab, waren eine Mischung aus beißender Angst und tiefem Verlangen. Zwar machte er sie nervös, aber zugleich wollte Inez ihn, und diese beiden Gefühle lieferten sich in ihrem Inneren eine erbitterte Schlacht.
„Sie haben noch gar keinen Tee getrunken.”
Thomas zog angesichts dieser Worte verwundert die Brauen hoch, und im nächsten Moment durchquerte Inez auch schon das Schlafzimmer. Sofort folgte er ihr, da ihr Duft es ihm unmöglich machte, ihr nicht nachzustellen. Sie war ein Reh auf der Flucht, er war der Wolf, den der Instinkt zu seiner Beute führte. Thomas ließ sie glauben, sie sei auf dem Weg in die Freiheit, bis sie das Schlafzimmer verlassen hatte. Ihre Angst ließ spürbar nach, als sie das Bett nicht mehr sah, und genau in dem Augenblick fasste er ihren Arm und drehte sie zu sich um.
Inez schnappte erschrocken nach Luft und wollte zum Reden ansetzen, als Thomas sie zu sich umdrehte, doch sie bekam keine Gelegenheit mehr, ihre verwirrten Worte herauszubringen. Denn plötzlich drückte er seinen Mund auf ihren, seine Zunge strich über ihre Lippen. Sie bekam seine Arme zu fassen, um ihr Gleichgewicht zu wahren, während sie sich am ganzen Leib versteifte und vergeblich versuchte, einen klaren Gedanken zu lassen. Dann legte er die Arme um sie, drückte sie an sich, vergrub die andere Hand in ihrem wilden Lockenschopf und zog sanft ihren Kopf nach hinten, um sie besser küssen zu können.
Sie stöhnte leise auf, als ihr Widerstand dahinschmolz. Er überwältigte all ihre Sinne. Durch die Nase atmete sie seinen Geruch ein, sie schmeckte ihn auf ihrer Zunge und am ganzen Körper. Wie ein ausgetrockneter Schwamm saugte sie seine Berührungen auf. Von einem lustvollen Seufzer begleitet, legte sie ihre Hände auf seine Schultern und schob die Finger in sein seidiges dunkles Haar und klammerte sich an ihm fest, als würde ihr Überleben davon abhängen.
So plötzlich und so intensiv hatte sie noch nie auf einen Mann reagiert. Ihr Körper kribbelte von Kopf bis Fuß, und das Verlangen ließ sie fast vergehen.
Auch wenn sie für gewöhnlich Vorsicht walten ließ und jede Situation erst einmal analysierte, ehe sie handelte, war sie diesmal dazu einfach nicht in der Lage. Ihr war egal, dass sie den Cousin ihres Chefs vor sich hatte, und es kümmerte sie auch nicht, dass sie sich auf etwas einließ, was ihrer Karriere möglicherweise dauerhaft schaden konnte. Ihr Körper war von Begierde erfüllt, ihr Verstand kam ihr vor wie ein nutzloser Gummiball, der in ihrem Schädel hin und her flog, als Thomas ein Bein zwischen ihre Schenkel schob und sich an ihr rieb.
Als er den Kuss unterbrach, stöhnte sie enttäuscht auf, musste aber im nächsten Moment nach Luft schnappen, da er eine Hand auf ihren Po legte und sie so an sich drückte, dass sie seine Erektion deutlich spüren konnte. Seine Lippen wanderten über ihre Wange, verharrten kurz an ihrem Ohr und begaben sich hinunter zur Kehle. Wieder stöhnte Inez auf und warf den Kopf in den Nacken, wobei sie für einen kurzen Moment die Augen aufschlug.
Erstaunen überkam sie, als sie feststellte, dass sie durch die offene Badezimmertür ihr Spiegelbild sehen konnte. Sie standen seitlich zum Spiegel, und der Anblick ihrer ineinander verschlungenen Körper hatte etwas unbestreitbar Erotisches. Inez wünschte nur, sie könnte mehr von Thomas’ Gesicht erkennen, während der seine Lippen an ihrem Hals hinabwandern ließ. Ein Schauer lief ihr den Rücken hinunter, als seine Zähne über die empfindliche Haut kratzten. Inez schloss genüsslich die Augen und ließ ihrer Leidenschaft freien Lauf. Plötzlich jedoch klammerte sie sich überrascht an ihm fest, als sie einen nadelfeinen Stich am Hals wahrnahm. Ehe sie aber darauf reagieren konnte, war der Schmerz auch schon wieder vorbei, und sie verspürte erneut eine unbändige Lust, die in ihrem Kopf
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