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Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8

Titel: Wer will schon einen Vampir?: Argeneau Vampir 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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ironischen Unterton. „Hör zu, ich gebe dich jetzt an Etienne weiter und werde mit meinem Mobiltelefon im Londoner Büro anrufen, damit jemand zu euch kommt und ihre Erinnerung löscht.”
    „Nein, tu das nicht!”, erwiderte Thomas abrupt. Er wusste nicht, warum, aber ihm gefiel die Vorstellung nicht, dass ein anderer Unsterblicher in ihren Verstand eindrang. Nachdem er tief durchgeatmet hatte, fuhr er fort: „Lass mir ein paar Minuten Zeit. Ich kriege das schon hin. Es ist nicht nötig, ihre Erinnerung zu löschen.”
    Er ließ Bastien keine Zeit für einen Einwand, sondern nahm das Telefon vom Ohr und stellte sich wieder dichter an die Badezimmertür. „Hören Sie, Inez, es tut mir ehrlich leid, dass ich Sie gebissen habe. Wie gesagt, Bastien hat darauf gedrängt. Ich hätte nicht auf ihn hören sollen, aber.... es hat doch nicht wehgetan, oder?”
    Inez machte eine finstere Miene, ihr misstrauischer Blick war weiter auf die Badezimmertür gerichtet. Wenn sie ganz ehrlich war, dann hatte der Biss eigentlich gar nicht wehgetan. Ganz im Gegenteil, er war sogar sehr angenehm gewesen.... zumindest bis zu dem Moment, da sie seine Reißzähne gesehen und begriffen hatte, was er ihr angetan hatte. Der Gedanke machte sie stutzig. Sie hatte ihn im Spiegel sehen können, aber Vampire sollten doch gar kein Spiegelbild haben. Vielleicht war er nur ein Freak, der sich ein paar falsche Zähne aufgeklebt hatte. Das war auf jeden Fall wahrscheinlicher als die Sache mit dem Vampir.
    Ein Freak war immer noch besser als ein Vampir, oder nicht? Sie grübelte über diese Frage nach, konnte sich jedoch nicht entscheiden, was von beidem schlimmer war. „Was sind Sie?”, rief sie plötzlich. „Irgend so ein Gothic-Freak, der sich für einen Vampir hält?”
    „Nein, ich.... ” Er verstummte kurz, dann hörte sie ihn sagen: „Nein, Bastien, ich will nicht, dass jemand herkommt, um ihre Erinnerung zu löschen. Lass mir einfach ein paar Minuten Zeit, okay?” Verwundert lauschte sie der sich anschließenden Stille und rätselte, was er damit wohl meinte, ihre Erinnerung zu löschen. Auch wenn sie nicht wusste, was das zu bedeuten hatte, konnte sie sich nicht vorstellen, dass sie das wollte.
    „Nein”, wiederholte Thomas energischer. „Sie ist meine verdammte Lebensgefährtin, Bastien, und du lässt nicht ihre Erinnerung löschen!”
    Nochmals stutzte sie. Sie war seine verdammte Lehensgefährtin? Was sollte denn das nun wieder sein? War sie jetzt buchstäblich verdammt, nachdem er sie gebissen hatte? Sie drehte sich zum Spiegel um und musterte den Biss. War aus ihr eine Vampirin geworden? Sie fühlte sich weder seelenlos noch tot, und sie hatte auch nach wie vor ihr Spiegelbild.
    „Fünf Minuten mehr oder weniger werden auch nichts daran ändern”, hörte sie Thomas seinen Cousin anherrschen. „Du hast selbst gesagt, dass sie deine beste Angestellte ist. Sie ist intelligent und vernünftig. Ich kann ihr alles erklären. Anstatt Wyatt anzurufen, damit er herkommt, solltest du lieber die Fluglinie veranlassen, für sie einen Platz in der Maschine nach Amsterdam zu buchen.”
    Inez wurde hellhörig, als der Name Wyatt fiel. Er war der Präsident der Entwicklungsabteilung von Argent, dem britischen Ableger von Argeneau Enterprises. Er war ihr unmittelbarer Vorgesetzter, ein Mann, den sie stets gut hatte leiden können. Jetzt allerdings fiel ihr ein, dass er ebenfalls allergisch auf Sonnenschein reagierte so wie praktisch alle leitenden Angestellten!
    Oh Gott, sie hatte die ganze Zeit über in einem Vampirnest gearbeitet! Wie konnte es nur sein, dass sie das nie zuvor bemerkt hatte? Da es ihr nun bewusst geworden war, fielen ihr auch andere Besonderheiten auf. Keiner aus der Führungsebene des Unternehmens aß und trank so wie andere Leute, nicht mal Tee oder Kaffee. Sie alle waren freundlich, nett und intelligent, aber sie gingen nach einem erfolgreichen Vertragsabschluss nie zusammen irgendwo etwas trinken, und sie kamen auch nicht zu Weihnachtsoder anderen Betriebsfeiern. Bestürzt erkannte sie, dass es nur die unteren Ebenen des Unternehmens waren, die man auf solchen Veranstaltungen traf.
    „Ja, wir können den Flug nach Amsterdam noch kriegen”, beharrte Thomas auf der anderen Seite der Tür. „Lass mich nur in Ruhe mit der Frau reden, ohne mich ständig zu unterbrechen.”
    Inez konnte Bastiens Antwort nicht hören, doch er musste eingewilligt haben, da sich Thomas auf einmal räusperte und zu ihr sagte: „Hören Sie,

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