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Wer Wind sät

Wer Wind sät

Titel: Wer Wind sät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nele Neuhaus
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hatten.
    Â»Nein«, flüsterte er. »Nicht.«
    Â»Wieso nicht?«, flüsterte Ricky. »Komm, dreh dich doch mal um.«
    Er zögerte, gehorchte dann aber widerstrebend und rollte sich auf den Rücken. Plötzlich kniete sie über ihm, ihr Atem streichelte sein Gesicht, ihre Lippen fanden seine. Zärtlich erkundete ihre Zunge seinen Mund, und er hatte das Gefühl, jeden Moment zu platzen.
    Na los! , schrie sein Körper, der auf die unmissverständliche Aufforderung längst reagiert hatte. Jetzt mach schon!
    Aber Mark stemmte seine Hände gegen ihre Schultern und drückte sie ein Stück von sich weg.
    Â»Liebst du mich?«, fragte er mit bebender Stimme.
    Â»Ja, natürlich«, antwortete Ricky in der Dunkelheit über ihm. Sie atmete schnell, ihre Schenkel pressten sich an seine Hüften. Ihre Haut war so heiß, dass sie ihn zu verbrennen schien.
    Â»Sag es!«, forderte er. Er zitterte vor Aufregung, fiebrige Schauer jagten durch seinen Körper. »Sag, dass du mich liebst.«
    Â»Ich liebe dich«, murmelte Ricky und ließ sich mit einem leisen Stöhnen auf ihn herabsinken.
    Mark schnappte nach Luft. Er schloss die Augen und gab sich ganz dem immer schneller werdenden Rhythmus ihrer Bewegungen hin. Alle Sorgen wurden winzig klein und lösten sich in nichts auf. Er dachte nicht mehr an Jannis oder an seine Eltern, die nicht wussten, wo er war. Vergessen waren Wut und Angst, Schmerzen und Enttäuschungen. Sein Körper explodierte in ungeahnter Glückseligkeit. Es gab nur noch Ricky und ihn, und was sie taten, war die Erfüllung all seiner Träume. Das war Liebe.
    *
    Sie war wütend und enttäuscht. Damit beschäftigte sich Bodenstein also, während sie nicht mehr wusste, wo ihr der Kopf stand! Eine weltweite Verschwörung von Klimaforschern – so ein hirnrissiger Quatsch! Was bezweckte diese Annika? Wollte sie Bodenstein mit dieser Geschichte imponieren?
    Pia ließ sich von Christoph ein Steak auf den Teller legen.
    Â»Warum bist du so sauer?«, erkundigte er sich.
    Â»Hast du mitgekriegt, was die da erzählt hat?« Pia schüttelte den Kopf. »Ich kann einfach nicht fassen, dass Oliver auf so etwas hereinfällt.«
    Â»Also, eine Klimaforscherin namens Annika Sommerfeld gibt es wirklich.« Christoph wendete ein Steak mit der Gabel. Fett tropfte in die Glut, Qualm stieg auf. »Den Namen habe ich schon mehrfach gelesen.«
    Pia starrte ihn an, als habe er versucht, sie hinterrücks zu erdolchen.
    Â»Glaubst du ihr etwa?«, schnappte sie gekränkt.
    Christoph antwortete nicht, denn Bodenstein war aufgestanden und kam näher.
    Â»Pia, das stimmt alles tatsächlich«, begann er. »Ich weiß, dass du Annika nicht leiden kannst, aber …«
    Â»Das hat nichts mit leiden können zu tun«, fiel sie ihm heftig ins Wort. »Ich habe ganz andere Sorgen, und du lässt mich total im Stich! Reichen dir zwei lumpige Morde im Taunus nicht mehr aus? Willst du jetzt James Bond spielen?«
    Christoph spürte die Spannung zwischen ihnen und trat diskret den Rückzug an. Er ging zum Tisch hinüber, um Annika Sommerfeld Gesellschaft zu leisten. Bodenstein steckte die Hände in die Taschen seiner Jeans und holte tief Luft.
    Â»Ich hätte gerne gehabt, dass du dir die ganze Geschichte anhörst und mir sagst, was du davon hältst. Dein Urteil ist mir sehr wichtig.«
    Â»Ich kann dir jetzt schon sagen, was ich davon halte«, entgegnete Pia scharf. »Nämlich nichts.«
    Er sah sie schweigend an.
    Â»Annika steht unter Mordverdacht, obwohl sie unschuldig ist«, sagte er. »Ich habe beschlossen, ihr zu helfen. Wir werden diese Unterlagen aus dem Schließfach in Zürich holen, in dem O’Sullivan und Bennett sie deponiert haben, bevor man sie umbrachte. Ich werde mit Störch vom BKA verhandeln und dafür sorgen, dass man Annika fair behandelt, wenn sie sich stellt.«
    Â»Oliver, du bist ja völlig wahnsinnig!« Pia stellte den Teller auf den Tisch neben dem Grill. »Jetzt mal ganz ehrlich. Wie lange kennst du diese Frau? Woher weißt du, dass sie wirklich unschuldig ist? Was, wenn sie dich nur benutzt?«
    Es war dunkel geworden. Nur die Lampe von der Terrasse warf einen schwachen Lichtschein auf Bodensteins Gesicht.
    Â»Kannst du dich daran erinnern, wie du Christoph kennengelernt hast?«, fragte er mit leiser Stimme.
    Â»Natürlich. So lange ist

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