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Wer zuerst kommt, küsst zuerst

Wer zuerst kommt, küsst zuerst

Titel: Wer zuerst kommt, küsst zuerst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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mehr glauben, wenn ich anfange zu versuchen, ein Fitzelchen Verstand in dich hineinzuprügeln“, erwiderte sie ebenso leise.
    Er richtete sich auf und grinste. „Na, auf den Versuch bin ich aber gespannt.“ Er ließ ihre eine Hand los und zog an der anderen. „Komm mit. Ich möchte dir was zeigen.“
    Sie ließ sich von ihm nach draußen führen.
    Die Sonne stand hell und hoch am blauen Himmel. Sie musste ihre Augen mit der Hand abschirmen, um den Parkplatz sehen zu können. Zuerst fiel ihr nichts Besonderes auf. Das übliche Sortiment Besucherfahrzeuge, wovon die meisten teure Importwagen waren, die …
    Ihr Blick blieb an dem silberblauen Mercedes hängen. Sie erkannte das Auto und die Farbe, weil der Wagen eine Sonderbestellung zu ihrem Geburtstag gewesen war. Ihr Vater war todunglücklich gewesen, als sie ihm den Verlust des Autos gebeichtet hatte. In Wahrheit hatte es Jed gar nicht so sehr geärgert, dass sie ein so teures Auto verspielt hatte, sondern mehr, dass sie als Verliererin aus dem Rennen hervorgegangen war. Er hatte sie daran erinnert, dass sie stark sein musste, wenn sie sich schon dumm verhielt.
    Ihre Wut auf Cruz verflog, während sie sich dem Wagen näherte. Das konnte unmöglich derselbe sein. Nicht nach zehn Jahren. Oder doch? Hatte er ihr Auto tatsächlich all die Jahre behalten?
    „Im Ernst?“, fragte sie und starrte ihn an.
    Er zuckte die Achseln. „Klar. Meine Haushälterin hat ihn die letzten Jahre gefahren. Aber jetzt habe ich ihr einen neuen gekauft, also kannst du ihn wiederhaben.“
    Alles klar. So viel zum Thema „sich besonders fühlen“.
    Sie öffnete die Fahrertür und glitt auf den Sitz. Alles war genau so, wie sie es in Erinnerung hatte. Sie rieb mit den Handflächen über das Lenkrad und ließ den Blick durchs Wageninnere schweifen.
    Auf dem Beifahrersitz lag eine kleine Schachtel von Tiffany’s. Sie war quadratisch und hatte die richtige Größe für einen Ring. Einen Verlobungsring.
    Weil sie jetzt verlobt waren.
    Lexi starrte auf die Schachtel. Als kleines Mädchen hatte sie sich in stundenlangen Tagträumen ausgemalt, wie es sein würde, wenn sie sich verliebte und heiratete. Immer wieder hatte sie sich diesen einen Moment vorgestellt. Manchmal hatte der gesichtslose Mann ihrer Träume sie bei einem Abendessen im obersten Stockwerk eines Hochhauses gefragt, in einem nur von Kerzenlicht erhellten Restaurant. Ein andermal bei Sonnenuntergang am Strand oder unter dem Eifelturm in Paris. Aber nie hatte eine wie zufällig platzierte Schachtel auf dem Beifahrersitz eines alten Autos gelegen.
    „Mach sie auf“, sagte er.
    Sie öffnete die Schachtel und hatte einen Diamanten im Cushion-Schliff vor sich. Schätzungsweise drei Karat und ungefähr noch ein Karat in Form von kleineren Steinen am Ring selbst. Lupenrein. Perfekt. Und ohne jegliche Bedeutung.
    Sie nahm den Ring aus der Schachtel und stieg aus dem Wagen.
    „Steck ihn an“, forderte er sie auf.
    Gleich. Eine Sekunde noch. Wenn die Enttäuschung nicht mehr so scharf und drückend war.
    Es ist ein Deal, erinnerte sie sich. Nur eine geschäftliche Transaktion. Hier ging es nicht um ihre Mädchenträume oder ums Verlieben oder so. Die Romantik käme später … mit jemand anderem.
    Sie steckte den Ring an. Er passte wie angegossen.
    „Danke“, sagte sie und zwang sich, ihm in die Augen zu sehen. Auch wenn sie seine Gedanken sowieso nicht lesen konnte. „Er ist wunderschön.“
    „Er steht dir.“ Er betrachtete intensiv ihre Hand. „Du kannst ihn behalten. Danach.“
    Wenn die sechs Monate um wären. „Die Tradition will es, dass die Frau den Ring zurückgibt, sofern der Bräutigam in spe die Verlobung nicht löst oder sie betrügt. Zumindest glaube ich, dass es so läuft.“
    Er grinste. „Schon vergessen, was du in deinem extravaganten Benimmunterricht gelernt hast?“
    „Zum Teil. Als Kind habe ich jeden Sommer ein paar Wochen bei meiner Mutter verbracht. Aber diese Besuche waren wirklich eher wie Unterricht. Es gab immer eine Menge Anweisungen.“ Und viel Kälte. Ihre Mutter war nicht außergewöhnlich grausam oder unfreundlich gewesen, es entsprach nur nicht ihrem Charakter, Zuneigung zu zeigen oder zu schmusen, wie sie zu sagen pflegte. In ihrer Welt waren Umarmungen überflüssig.
    „Skye ist zwei Jahre auf ein Mädchenpensionat in der Schweiz gegangen“, fuhr sie fort. „Sie weiß so was bestimmt. Du kannst sie ja mal fragen.“
    „Nein danke.“ Er nahm ihre Hand und rieb mit dem Daumen über

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