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Wer zuerst kommt, küsst zuerst

Wer zuerst kommt, küsst zuerst

Titel: Wer zuerst kommt, küsst zuerst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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für den Kaffee bedankt?“
    Anscheinend spürte sie die erotische Spannung ebenfalls.Immer, wenn sie sich im gleichen Raum befanden, knisterte die Luft zwischen ihnen. Ein Knistern, das um sie herumschlich … sie verhöhnte … vielversprechend war. Er kannte nur ein Gegenmittel.
    Er ging auf sie zu. Sie wich zurück. Ihre Augen standen weit offen, ihre Wangen erröteten. Er sah, dass sie schneller atmete. Dann stand sie reglos vor ihm. Er streckte die Hand nach ihr aus.
    Sie wich ihm mit einer flinken Bewegung aus. „Willst du was essen? Ich sterbe fast vor Hunger. Hast du schon gefrühstückt? In der Stadt gibt es ein paar nette Cafés. Komm. Ich zeige sie dir. Wir brauchen noch nicht mal mit dem Auto zu fahren. Das ist einer der Vorteile, wenn man in Titanville lebt. Es ist wie ein kleines Dorf. Alles liegt ganz dicht beieinander.“
    Sie huschte an ihm vorbei.
    Er hätte sie packen und an sich ziehen können. Er hätte sie festhalten und küssen können, bis sie freiwillig aufgab. Aber er tat es nicht. Dafür wäre noch genügend Zeit, wenn sie erst bei ihm wohnte. Genügend Zeit, sie zu verführen und um den Verstand zu bringen, bis sie keine andere Wahl mehr hätte, als sich ihm hinzugeben. In sechs Monaten würde er Lexi gehen lassen, aber bis dahin würde er jeden Teil von ihr besitzen.
    Sie blieb stehen, zog sich die Schuhe an und schnappte sich ihre Tasche. Dann standen sie auch schon in der kühlen Morgenluft und gingen die zwei Blocks bis in die Innenstadt.
    „Mein Ur-Ur-Großvater war ein bekannter Spieler und Frauenheld“, erzählte sie, wobei sie schnell sprach und mindestens dreißig Zentimeter Abstand zu ihm hielt. „Er war in beidem gut – er gewann ständig beim Kartenspielen und bekam jede Lady ins Bett, die er haben wollte, sogar die Frau des Bürgermeisters und die Schwester des Predigers. Mehr als eine Schullehrerin ging in Schimpf und Schande – schwanger und unverheiratet. Von überall her kamen durchtriebene Spieler,um ihn zu einer oder zwei Runden Poker herauszufordern. Als er wiederholt gewann, beschuldigten sie ihn des Betrugs. Es kam zu Kämpfen. Es war ein Unglück für jeden außer für ihn. Die Stadtbewohner konnten ihn nicht zum Gehen auffordern, denn er besaß mehr Land als alle anderen. Aber sein Lebensstil schmälerte ihre Lebensqualität. Deshalb beriefen sie ein Treffen ein und fragten ihn, welchen Preis sie ihm zahlen müssten, damit er sich zur Ruhe setzte. Damit er die Karten aufgäbe und seine Frauengeschichten auf außerstädtische Reisen beschränkte.“
    Cruz betrachtet das Schild am Straßenrand. Darauf stand: „Willkommen in Titanville – der besten kleinen Stadt im ganzen verdammten Land“.
    „Er wollte die Stadt?“
    „Er wollte, dass man sie nach ihm benannte. Und noch ein paar andere Dinge. Dass er weiterhin mit den Schullehrerinnen schlafen dürfe, sofern er ihnen einen treusorgenden Ehemann besorgte, wenn er mit ihnen fertig war, und irgendwas mit Wasserrechten. Sie besiegelten den Deal. Titanville war geboren, und mein Ur-Ur-Großvater setzte sich zur Ruhe. Die durchtriebenen Landstreicher gingen fort, und die Stadt blühte auf. Ein Triumph der Regierung über den Wilden Westen.“
    Sie zeigte auf verschiedene Gebäude. „Auf dem Heimweg von der Schule haben wir immer bei dem Bonbonladen da drüben Halt gemacht“, erzählte sie. „In dem Restaurant dort gibt es das beste chinesische Essen. Und unter der Markise wurde Skye bei Regen zum ersten Mal geküsst.“
    Er ließ den Blick durch die ruhigen, sauberen Straßen und über die perfekt erhaltenen Fassaden schweifen. Alles kam ihm vor wie in einer Fernsehserie aus den Sechzigern. Irreal. Die Welt seiner Jugend war ein winziges Haus am Ende einer schmalen Straße gewesen. Herrenlose Autos hatten in Vorgärten gestanden, und der Klang von Pistolenschüssen verkündete,dass Julio mal wieder auf Bewährung draußen war.
    „Es ist nur bedingt ein Segen“, riss sie ihn aus seinen Gedanken. „Wenn jeder weiß, wer du bist, meine ich. Ich wusste nie, ob die Leute meinetwegen nett zu mir waren oder wegen meines Vaters. Oftmals war es wegen meines Vaters.“
    Als ein Polizeiwagen vorbeifuhr, winkte sie. „Das ist meine Freundin Dana. Sie arbeitet als Deputy in der Stadt. Wie gesagt, ich habe direkten Zugang zum Gesetz.“
    Er grinste. „Falls du versuchst, mir zu drohen, musst du dir schon was Besseres einfallen lassen.“
    Sie führte ihn zu einem einfachen Diner. „Ich arbeite mit dem, was ich habe.

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