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Wer zuerst kommt, küsst zuerst

Wer zuerst kommt, küsst zuerst

Titel: Wer zuerst kommt, küsst zuerst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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klingelte. „Ich muss rangehen. Passt gut auf euch auf, Kinder, hört ihr?“
    Sie kehrten an ihren Tisch zurück. Lexi wusste nicht, was sie denken sollte.
    „Er war kein bisschen sensibel“, schimpfte sie leise. „Warum hat er dich so abblitzen lassen? Was, wenn du ein potenzieller Unterstützer seines Wahlkampfs gewesen wärst?“
    „Er ist nicht auf mein Geld angewiesen. Sein Sitz ist ihm solange sicher, wie er will.“
    Das stimmte zwar, aber trotzdem. Immerhin musste sie sich nicht länger fragen, ob Cruz ihre Kontakte wirklich brauchte, um Zutritt zur texanischen Gesellschaft zu erlangen.
    „Warum willst du zu diesen Leuten gehören?“, wollte sie wissen.
    „Weil ich es in meinem Spiel auf ein neues Level schaffen möchte.“
    „Es wird dir nicht gefallen.“
    Er sah ihr fest in die Augen. „Ich möchte wenigstens die Wahl haben. Danke dafür.“ Er machte eine Kopfbewegung in Richtung des hinteren Tisches.
    „Ich erfülle nur meinen Teil der Abmachung.“
    „Ist deine Schwester noch sauer auf dich? Wegen der Anzeige?“
    „Sie wird darüber hinwegkommen.“
    „Du hast noch eine Schwester, nicht wahr?“
    Sie nippte an ihrem Kaffee und nickte dann. „Ich bin die Älteste von dreien. Meine Eltern ließen sich scheiden, als ich gerade drei war. Aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass meine Mutter vorher viel Zeit mit mir verbracht hätte. Das war nicht ihr Stil.“ Sie zog eine Grimasse. „Ich weiß, ich weiß. Armes kleines reiches Mädchen.“
    „Eine Scheidung ist für jedes Kind schwer.“
    „Jed hat sehr schnell wieder geheiratet. Prudence Lightly.“
    Cruz hob die Augenbrauen. „Wieso kommt mir der Name so bekannt vor?“
    „Sie war damals eine bekannte Schauspielerin. Sehr hübsch. Sie war noch verheiratet, als Jed in ihr Leben platzte und sie förmlich umwarf. Anscheinend gab es seinerzeit einen Riesenskandal. Ich wusste von all dem nichts. Ich habe es erst später herausgefunden. Ich wusste nur, dass sich alles veränderte, als Pru bei uns einzog. Sie war lustig und mochte mich. Ich kann mich nicht erinnern, dass mich vorher jemand gemocht hat. Zumindest nicht genug, als dass ich es mir gemerkt hätte.“
    Die deutlichste Erinnerung an ihre Kindheit war Stille. Die Stille des Alleinseins. Die gedämpften Schritte ihrer zahlreichen Kindermädchen. Die Stille der Einsamkeit.
    „Schon bald brachte Pru Skye zur Welt. Wahrscheinlich war sie bereits schwanger, als sie Jed heiratete. Als Skye geboren war, hatte Pru nicht mehr so viel Zeit für mich, aber das war mir egal. Es reichte mir, eine kleine Schwester zu haben. Ich habe jede freie Minute mit ihr verbracht, und als sie zu laufen und zu sprechen anfing, war es wie ein Wunder. Meine erste Freundin.“
    Bei der Erinnerung musste sie lächeln. „Dann kam Izzy und alles war perfekt. Wir waren zu dritt. In einer Stadt aufzuwachsen, die so heißt wie man selbst, wäre bestimmt belastend gewesen, wenn wir allein gewesen wären, aber wir hatten ja einander. Ein jeder, der es mit einer von uns aufnahm, hatte plötzlich mit uns dreien zu tun.“ Sie sah ihn über den Rand ihrer Kaffeetasse an. „Selbst du.“
    „Ich kann damit umgehen.“
    „Das sagst du jetzt. Wir werden ja sehen, was passiert, wenn du meine Schwestern kennenlernst.“ Würden sie Cruz mögen? Vermutlich schon. Aber eigentlich war es auch unwichtig. In sechs Monaten wäre er ja ohnehin weg.
    „Was ist mit deiner Stiefmutter passiert?“
    Ihre gute Laune verschwand. Sie wollte nicht an Pru denken– nicht an jene Zeit denken. Sie zitterte leicht. „Sie starb, als ich vierzehn war. Das war für uns alle schwer.“
    „Tut mir leid.“
    Sie nickte, weil es nichts zu sagen gab. Nichts, das erklären konnte, warum sich Pru das Leben genommen und zugelassen hatte, dass Skye ihren Leichnam fand.
    „Und Jed hat nie wieder geheiratet?“, fragte Cruz.
    „Nein. Er hatte viele Frauen, aber keine Ehefrauen mehr. Ich weiß auch nicht, warum. Ich bezweifle, dass er Pru so sehr geliebt hat, dass er sich nicht vorstellen konnte, sie zu ersetzen.“ Das hätte mehr Gefühle verlangt, als er zu empfinden fähig war.
    „Die Leute heiraten aus unterschiedlichen Gründen.“
    „Wegen des sozialen Status’ und des gesellschaftlichen Ansehens?“, fragte sie.
    „Hat Jed nicht aus genau diesem Grund deine Mutter geheiratet?“
    „Das macht es noch lange nicht richtig.“
    „Du findest, die Menschen sollten aus Liebe heiraten?“
    „Es ist eine Tradition“, erwiderte sie

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