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Wer zuerst kommt, küsst zuerst

Wer zuerst kommt, küsst zuerst

Titel: Wer zuerst kommt, küsst zuerst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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fragte er mit einer leisen, sexy Stimme.
    Zum Teufel mit der Coolness, dachte sie, als sie zur Seite trat und sich mehrere Zentimeter von ihm entfernte.
    „Warum hast du vorhin nichts gesagt?“
    „Weil ich dachte, dass du vielleicht nicht unbedingt vor deiner Schwester über unsere Nacht sprechen möchtest.“
    Er hat mir nicht mal ein Zeichen gegeben, dachte sie verärgert. Gut, dass sie wütend war. Wut beschützte sie vor großen, gut aussehenden Männern, die zu dicht vor ihr standen und sie zur Verzweiflung trieben.
    „Wie rücksichtsvoll von dir. Jetzt haben wir unsere Bekanntschaft ja aufgefrischt. Warum mischst du dich nicht wieder unter die Leute? Die Auktion fängt bald an. Das willst du doch bestimmt nicht verpassen.“
    „Ich bin nicht wegen der Auktion hier, Lexi. Sondern deinetwegen.“
    Glücklicherweise hatte sie noch nie unter niedrigem Blutdruck gelitten, aber jetzt wäre ihr ein plötzlicher Ohnmachtsanfall sehr entgegengekommen. Leider war sie zu pragmatisch und wusste, dass eine Landung auf dem harten Steinboden des Balkons weder angenehm wäre noch hübsch aussähe. Andererseits würden diese starken Arme sie vielleicht auffangen und …
    Moment mal. Sie hatten sich seit zehn Jahren nicht gesehen. Er hatte nie versucht, Kontakt zu ihr aufzunehmen, und zufällig wusste sie, dass sie nicht besonders schwer zu finden war. Das Verlangen, ohnmächtig zu werden, ließ schnell nach.
    „Du siehst gut aus“, schmeichelte sie ihm und nahm noch einen Schluck von ihrem Drink.
    „Danke.“
    „Der Anzug gefällt mir. Maßgeschneidert?“
    Er nickte.
    „Nun ja, du hättest auch keine Einladung erhalten, wenn du nicht über ausreichend Geld zum Spenden verfügen würdest. Die Wohltätigkeit meiner Schwester erstreckt sich nämlich nur auf hungernde Kinder. Als ich dich das letzte Mal sah, bist du noch Autorennen gefahren.“
    „Ein Hobby“, erklärte er. „Auch damals hatte ich bereits meine Firma.“
    „Die seitdem beträchtlich gewachsen ist“, erwiderte sie und dachte an die Worte, mit denen Skye ihn vorgestellt hatte. „Du hast alles erreicht. Also, warum bist du hier, Cruz? Warum jetzt? Wir hatten vor langer Zeit eine gemeinsame Nacht. Mehr nicht.“
    Es hatte ihr unendlich mehr bedeutet, aber das musste sie ihm ja nicht auf die Nase binden.
    „Genug mit dem spanischen Gesäusel und Küssen auf den Hals“, fügte sie hinzu. „Was willst du?“
    Er lehnte sich gegen das Geländer. „Warum denkst du, dass ich außer dir noch etwas will?“
    Sie hätte ihm gern geglaubt. Oder besser gesagt: Ihre Libido und vielleicht ihr Stolz hätten ihm gern geglaubt. Aber der logisch denkende Teil ihres Gehirns erinnerte sie daran, dass Cruz jede Frau auf dem Planeten haben konnte. Warum sie? Warum jetzt?
    Sie stellte ihren Drink auf einem kleinen Tisch neben dem Geländer ab. „Es war schön, dich wiederzusehen. Viel Spaß bei der Auktion.“ Sie wandte sich zum Gehen.
    Er hielt sie am Arm fest.
    Es reichte nicht, dass sie kurz davor stand, ihr Geschäft zu verlieren. Nein. Das Schicksal machte sich auch noch einen Spaß daraus, sich über ihre unkontrollierbaren Gefühle für diesen Mann lustig zu machen. Sie sollte eins dieser Notfallarmbändertragen: „Im Falle eines Herzstillstands einen Kuss von Cruz Rodriguez verabreichen.“
    Er sah ihr tief in die Augen. „Erzähl mir von dem Geld, das du brauchst.“
    Ihr wurde eiskalt. „Woher weißt du davon? Wer hat es dir erzählt?“ War er derjenige? War es möglich, dass Cruz versuchte, ihr Geschäft zu zerstören? Aber warum?
    „Ich habe zufällig dein Gespräch mit deinem Bankberater gehört. Ich nehme zumindest an, dass es dein Bankberater ist.“
    „Ja“, bestätigte sie abweisend. „John. Er ist hier, weil er jeden kennt. Wer hat uns sonst noch gehört?“ Sie konnte es nicht aussprechen. Wenn ihr Vater davon erfuhr …
    „Keiner. Es war niemand in der Nähe.“
    „Außer dir.“
    „Ja. Außer mir.“ Sein finsterer Blick schien sie zu durchbohren. „Was stimmt nicht mit deinem Geschäft?“
    „Nichts“, sagte sie schnippisch. Es war ihr peinlich, dass er etwas davon mitbekommen hatte. „Pass auf, ich will nicht darüber reden. Ich weiß dein Interesse zu schätzen, aber solange du keine zwei Millionen übrig hast, muss ich jetzt leider gehen.“
    Er zog eine Augenbraue hoch. „Und wenn doch?“
    „Ich bin nicht interessiert.“
    „Sicher?“
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich verstehe das nicht“, sagte sie.

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