Wer zuletzt küsst, küsst am längsten - Mallery, S: Wer zuletzt küsst, küsst am längsten
Wochenende hier verbracht. Es gab also keinen Anlass, nervös zu sein. Warum zitterten dann ihre Eingeweide so?
„Du hast die Limo gehasst“, erwiderte Garth und legte seine Hand an ihren Rücken, als wenn er sie leiten wollte.
„Ich war mir ihres Zwecks nicht ganz sicher. Du hast doch ein sehr hübsches Auto.“
„Das war nur für die Show. Hier geht es allein darum, wie die Dinge aussehen, nicht, wie sie wirklich sind.“
„Das ist mal eine Philosophie, die man sich zu eigen machen sollte.“
Sie waren oben an der Treppe angekommen und gingen in Richtung Eingangstür.
Durch die Fenster konnte Dana einen Blick ins Erdgeschoss des Hauses werfen. Drei- oder vierhundert Leute schlenderten darin umher. Licht glitzerte von einem Dutzend Kristallleuchtern. Kellner in schwarzen Hosen und weißen Hemden kreisten mit Tabletts voll teurem Essen durch die Räume, während der Klang knallender Champagnerkorken mit der Musik des Kammerorchesters konkurrierte.
Nichts hiervon bin ich, dachte sie. Aber sie wusste, dass es nun zu spät war, um umzukehren.
„Alles in Ordnung?“, fragte er.
Sie ergriff Garths Hand und drückte sie. „Mir geht’s gut.“
„Du lügst.“
„Tu so, als bemerktest du es nicht.“
Sie betraten das Haus. Dana wusste, dass sie vermutlich die Blutzufuhr in Garths Hand unterdrückte, aber sie konnte ihren Griff einfach nicht lösen. Nicht wenn überall, wo sie hinschaute, so viele gut gekleidete Fremde waren. Senatoren, Öltycoons, Schauspieler. Nicht gerade die Menschen, die sie sich wie zu Hause fühlen ließen.
„Garth, wie schön, dich zu sehen“, grüßte ein älterer Mann. „Du erinnerst dich an meine Frau?“
Seine Frau war eine blauäugige Blondine mit einem Gesicht, in dem sich nichts bewegte. Dana war sich nicht sicher, ob sie fünfundzwanzig oder fünfzig war.
„Natürlich“, erwiderte Garth leichthin. „Amanda, du siehst bezaubernd aus. Jason hat dich wirklich nicht verdient.“
„Das sage ich ihm auch jeden Tag.“
Garth unterdrückte ein Lachen. „Das ist meine Freundin Dana. Dana, Jason und Amanda Barkley. Jason ist Botschafter in Costa Rica.“
Dana lächelte und schüttelte die dargebotenen Hände. Sie plauderten ein paar Minuten, dann gingen sie weiter.
„Wollen wir uns zur Bar durchschlagen?“, fragte Garth.
„Sehe ich aus, als wenn ich einen Drink nötig hätte?“
„Nein, aber ich. Mit Alkohol sind solche Partys leichter zu ertragen.“
„Dann bin ich froh, dass wir mit der Limousine samt Chauffeur gekommen sind“, flüsterte sie, während er weiteren Menschen zunickte, die er kannte.
An der Bar akzeptierte Dana dankbar den blassgrünen „Drink der Nacht“, ohne eine Ahnung zu haben, woraus er bestand. Garth bestellte sich einen Scotch.
Gemeinsam drehten sie dann eine Runde durch die Menge. Das Erdgeschoss von Glory’s Gate war für große Feiern wie geschaffen. Scheinbar solide Wände konnten verschoben werden, sodass ein großer Raum entstand, in dem mindestens tausend Leute Platz fanden. Heute Abend würden es jedoch weniger sein, weil es ein gesetztes Essen gab. Dana hatte schon früher zusehen können, wie Skye große Veranstaltungen plante, aber sie hatte die echte Größe solcher Benefizgalas nicht einmal geahnt. Sämtliche Feiern, zu denen sie bisher eingeladen worden war, erschien im Vergleich geradezu winzig.
„Wie funktioniert das?“, fragte sie. „Bezahlen die Leute, um dabei zu sein?“
Er nickte. „Fünftausend Dollar pro Teller.“
Sie hätte sich beinahe verschluckt. „Fünftausend Dollar? Du hast also zehntausend Dollar bezahlt, damit wir beide heute hier sein können?“
„Das ist doch gar nichts. Frag mich mal nach den drei Millionen, die sie mir vor ein paar Tagen aus dem Kreuz geleiert hat.“
Dana hatte keine Ahnung, wovon er sprach, aber sie konnte es immer noch nicht fassen, von wie viel Geld sie hier sprachen.
„Später gibt es noch eine Auktion. Sie könnte heute Abend leicht mit ein paar Millionen Dollar enden.“
Das ist verrückt, dachte Dana und nahm einen Schluck von ihrem Drink.
Nick kam auf sie zu und gesellte sich zu ihnen. „Izzy hat jemanden gefunden, der tatsächlich Höhlentaucher ist. Sie quetscht ihn gerade nach allen Einzelheiten aus. Ich konnte mir das nicht länger anhören.“
Dana wollte auch nicht ans Höhlentauchen denken. „Meinst du, sie will das wirklich versuchen?“
Nick schüttelte den Kopf. „Wir sprechen hier von Izzy. Willst du wetten?“
„Nein.“ Izzy war
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