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Wer zweimal stirbt, ist laenger tot

Wer zweimal stirbt, ist laenger tot

Titel: Wer zweimal stirbt, ist laenger tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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ihn. Wir wussten es nicht. Und es war uns auch verdammt egal.

Epilog 1.0
    »Du willst also wirklich ausziehen?«
    »Yep.«
    »Ich kann’s immer noch nicht fassen.«
    »Ich konnte dein schrilles Gekeife über ein lumpiges Stück Glas nicht fassen.«
    »Ein Stück Glas im Wert von dreitausend Dollar«, brummte ich. »Außerdem hast du bei deinem Amoklauf Mrs Hemzes Weihnachtsbaum umgerannt.«
    »Bin am nächsten Tag rübergegangen und hab es wieder in Ordnung gebracht.«
    »Und Mrs Peterbergs Baum.«
    »Hab ich auch wieder in Ordnung gebracht.«
    »Und den Baum von den Katzes.«
    »Sind sowieso alles Heulsusen.«
    Ich stand Antonias und Garretts Auszug mit gemischten Gefühlen gegenüber. Ausgerechnet ich: Wer beschwerte sich denn ständig darüber, dass wir ein Haus der offenen Tür führten? Aber mir war unwohl bei der Vorstellung, dass diese beiden in die große, weite Welt ziehen wollten, die sie so schlecht behandelt hatte, und nur einander als Schutz und Schirm hatten. Cool war hingegen (eher würde ich jedoch meine Sommersandaletten flambieren, als dies vor Antonia zuzugeben), dass es genau dies war, was sie suchten: die Einsamkeit.
    So viel Schaden hatten sie auch gar nicht angerichtet. Mal ehrlich: Menschen, die schon vor Thanksgiving ihren Vorgarten mit Weihnachtsdeko verschandeln müssen, haben es auch nicht anders verdient. Nach der ganzen Aufregung erfuhren wir, dass die beiden schon eine ganze Weile über ihren Auszug nachdachten; bereits vor dem Vollmond und Antonias Verwandlung hatten sie darüber gesprochen. Sie hatten nur nicht gewusst, wie sie mich darum bitten sollten.
    Mich darum bitten. Als wäre ich ihr Chef oder ihre … ihre … nun ja. Das war ich eben nicht. Sie mussten es mir einfach nur sagen.
    Was somit erledigt war.
    Es war jedoch nicht zu leugnen, dass Garrett ein absoluter Spinner und Antonia eine absolute Giftzicke war. Also konnte ich über ihren Weggang nicht traurig sein … falls ich es überhaupt jemals gewesen war. Wie gesagt, ich wusste nicht genau, was ich fühlen sollte. Denn die letzten Tage waren sehr sonderbar gewesen, selbst für unsere Maßstäbe.
    »Kannst du dir vielleicht mal diese rührselige Miene aus den Kiemen wischen, Betsy?«
    Sehen Sie! Genau das meine ich. »Antonia, du Zimtzicke, ich hab keine …«
    »Wenn du anfängst zu flennen, knall ich dir eine vor den Latz«, sagte sie streng.
    »Wirst schon sehen, ob ich dich ein weiteres Mal aus der Hölle hole«, schmollte ich.
    Sie umfasste ihre Ellenbogen mit den Händen und schüttelte so heftig den Kopf, dass ihr schwarzes Haar wehte, als würde es in einen Windkanal gesaugt. Meines Wissens nach gönnte dieses Frauenzimmer Haarbürsten nicht einmal einen müden Blick und hatte dennoch keine Nester. Zweifellos noch so eine mysteriöse Werwolf-Superkraft.
    »Verrate mir wenigstens, welche Haarspülung du verwendest, bevor du dich vom Acker machst!«, bettelte ich.
    Antonia gab einen ärgerlichen Laut von sich, ein Mittelding zwischen einem Seufzen und einem Schnauben. »Hab doch gewusst, dass du nicht kapierst, warum wir uns eine Auszeit nehmen.«
    »Weil du deinen Jahresurlaub vom Rudel nicht vor Ende des Steuerjahres genommen hast? Weil du sämtliche angesammelten Überstunden verlierst, seit du ein Welpe warst und alle zehn Minuten auf die Möbel gepinkelt hast?«
    »Schuhliebhaberin, bleib bei deinem Leisten«, konterte sie. »Ich erzähle es dir noch einmal. Und zwar zum allerletzten Mal, blonde Tussen-Königin, also hör zu! Ich bin gestorben. Ich bin zur Hölle gefahren. Du hast den Teufel gebeten, mir eine zweite Chance zu geben. Und der Teufel – der Teufel, wohlgemerkt – war so ängstlich darauf bedacht, sich mit dir gut zu stellen, dass sie einwilligte.«
    »Genau das, was ich mir immer schon gewünscht habe: meine ganz persönliche Zusammenfasserin.«
    Sie ignorierte meinen Einwurf. »Du hast meine Freiheit erwirkt und dich selbst dafür in Gefahr begeben. Glaub mir, es tut weh, wenn ich so freundlich zu dir sein muss. Ich hab noch keinen Kaffee getrunken, und diese grässlichen lieben Worte stecken mir wie Knorpel in der Kehle.«
    »Ich bin ja auch eine ziemlich tolle …« Oh Gott! Garrett würde wie lange mit einer koffeinlosen Antonia in einem Truck feststecken? Wahrscheinlich würde er nach dieser Erfahrung wieder zum Biest mutieren.
    »Und so ist uns nun ein neuer Anfang vergönnt! Den meisten Menschen passiert so etwas nie, und uns ist es beiden passiert. Dank dir. Und dabei kennst du uns

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