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Werke von Fjodor Dostojewski (Illustrierte) (German Edition)

Werke von Fjodor Dostojewski (Illustrierte) (German Edition)

Titel: Werke von Fjodor Dostojewski (Illustrierte) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fjodor Dostojewski
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die bereits unmittelbaren und wesentlichen Schaden stiftet.
    Diese andere Seite der »Verteidigung unserer Jugend vor der Gesellschaft und vor der Regierung« nach besagtem Verfahren besteht in einfacher Verneinung der Tatsache , – in einer bisweilen überaus plumpen und frechen Verleugnung: »Nein,« heißt es, »die Tatsache gibt es nicht und hat es nie gegeben, ja, hat es gar nicht geben können; wer das Gegenteil behauptet, verleumdet die Jugend, ist also ein Feind der Jugend!«
    Dies die Manier. Ich wiederhole: selbst der schlimmste Feind unserer Jugend hätte nichts ersinnen können, das ihren eigensten Interessen schädlicher wäre. Das möchte ich auf alle Fälle beweisen.
    Mit der Verneinung der Tatsache um jeden Preis kann man erstaunliche Ergebnisse erreichen.
    Nun, was beweisen Sie damit, meine Herrschaften, und um was erleichtern Sie die Sache, wenn Sie zu versichern anfangen (und zwar, was sehr wichtig ist, zu Gott weiß welchem Zweck), daß die Jugend, die sich »hinreißen« läßt, d. h. jene, die sich »hinreißen« lassen können (meinetwegen selbst von einem Netschajeff), unbedingt nur »müßige, unreife« Jugend sei, die keineswegs studiert, – mit einem Wort: das seien eben nur Faulenzer mit den schlechtesten Neigungen. Auf die Weise geschieht es, daß Sie, indem Sie den Fall absondern, aus der Sphäre der Studierenden ausschließen und ihn ausschließlich für die »Müßigen und Unreifen« vorbehalten, eben damit schon im voraus diese Unglücklichen anklagen und sich von ihnen endgültig lossagen. »Es ist ihre eigene Schuld, sie waren Raufbolde und Faulenzer und verstanden bei Tisch nicht artig zu sitzen.« Indem Sie den Fall also absondern und ihm das Recht nehmen, im Zusammenhang mit dem allgemeinen Ganzen untersucht zu werden (eben daraus aber ergibt sich die einzig mögliche Verteidigung der unglücklichen »Verirrten«!), unterschreiben Sie gewissermaßen nicht nur deren endgültige Verurteilung, sondern entfernen von ihnen sogar jedes Erbarmen, denn Sie versichern doch unumwunden, daß die Verirrungen dieser Jugend einzig aus ihren abstoßenden Eigenschaften hervorgingen, und daß diese Jünglinge sogar ohne jedes begangene Verbrechen schon Verachtung und Abscheu erwecken müßten.
    Und andererseits: wenn es nun geschähe, daß in einen solchen oder ähnlichen »Fall« keineswegs nur unreife, ungezogene Jungen, die unter dem Tisch mit den Beinen schlenkern, keineswegs nur Faulenzer verwickelt sind, sondern, im Gegenteil, Jugend, die fleißig ist, voll Glut, die gerade eifrig lernt und sogar ein gutes, reines Herz hat, jedoch nur in eine schlechte Richtung eingestellt ist, was dann? (Beachten Sie und erfassen Sie diesen Ausdruck: in eine Richtung eingestellt . Wo, in welch einem Teil Europas finden Sie jetzt eine größere Unsicherheit in allen nur möglichen Richtungen als bei uns heute!) Ja, dann würden nach Ihrer Theorie, nach der es sich nur um »Unreife und Faulenzer« handeln könnte, diese neuen »Unglücklichen« als dreimal schuldiger dastehen, denn: »ihnen waren die Mittel und die Möglichkeiten gegeben, sich richtiges Wissen anzueignen, sie haben den Kursus der Wissenschaften absolviert, sie haben alles von Grund auf durchgearbeitet, – für die gibt es keine Rechtfertigungen! Sie verdienen dreimal weniger Nachsicht als die müßige unreife Jugend!« Das wäre dann die folgerichtige Konsequenz Ihrer Theorie.
     
    Erlauben Sie, meine Herrschaften (ich spreche jetzt im allgemeinen, nicht nur zu dem einen Mitarbeiter der »Russischen Welt«), – Sie behaupten, auf der Basis der »Verneinung der Tatsache«, daß die »Netschajeffs« unbedingt Idioten, »idiotische Fanatiker« sein müssen. Stimmt das nun wieder? Ist das gerecht? Ich lasse nunmehr Netschajeff selbst ganz aus dem Spiel und spreche von den »Netschajeffs«, im Plural. Ja, unter den Netschajeffs kann es überaus finstere, überaus unerfreuliche und entartete Geschöpfe geben, mit einer – hinsichtlich des Ursprungs sehr komplizierten, vielfach zusammengesetzten – großen Lust an Intrigen, mit Machtgier, mit einem leidenschaftlichen und krankhaft frühen Bedürfnis, sich als Persönlichkeit zu zeigen, aber – warum sollen sie deshalb »Idioten« sein? Im Gegenteil, sogar richtige Monstra unter ihnen können geistig sehr entwickelte, äußerst schlaue und auch gebildete Menschen sein. Oder glauben Sie, das bestandene Examen, das Schulwissen, (ja selbst Universitätswissen) forme die Seele des Jünglings

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