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Werwelt 01 - Der Findling

Werwelt 01 - Der Findling

Titel: Werwelt 01 - Der Findling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Stallman
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hin, während sie vor und zurück schaltete. Dann endlich schoß der Wagen mit einem letzten Ruck schleudernd und schlingernd davon, wendete sich nach links, während sie die rot und grün blinkenden Lichter im Schnee hinter sich zurückließen. Der Motor heulte eine Zeitlang, Claire schaltete fluchend und dann sahen sie wieder die gerade Landstraße, die sich vor ihnen in die Ferne dehnte.
    Lange, schien es ihm, hatte er geschlafen. Kein Bild war zu seinen Augen gedrungen, kein Laut zu seinen Ohren, er war einfach weggewesen. Doch dann erwachte er durch einen Bocksprung des Wagens, der ihn mit der Schulter gegen die Tür schleuderte.
    »Soll ich dir mal sagen, was dieser teuflische Alkohol mit mir angestellt hat, oller Junge«, lallte Claire. »Wir fahren in der falschen Richtung, wir sind auf dem Weg nach New York, weiß Gott.«
    Sie fing an, ein Lied vom Broadway zu singen und schimpfte dazwischen immer wieder, daß es auf der ganzen gottverdammten Straße keine Möglichkeit zu wenden gab, ohne im Schnee steckenzubleiben, und dann heulte der Motor auf, als sie hinunterschaltete, und das Heck des Wagens schien von der Straße abzukommen. Charles blieb die Luft weg, als er im Schein der Lichter Bäume auftauchen sah, dann Straße, wieder Bäume, eine Brücke und wieder Bäume. Sie drehten sich in rasenden Kreisen auf der eisglatten Straße, und dann tanzte der Wagen von der Straße hinunter, abwärts, viel zu steil, viel zu schnell durch hohe Schneewehen, während der Motor brüllte und plötzlich still war. Ein schreckliches Schweigen breitete sich aus, und im Licht der Scheinwerfer sah es aus, als schlüge die Welt Purzelbäume. Irgend etwas schlug ihm mit solcher Wucht auf den Kopf, daß er einen Sprühregen von Funken und Sternen sah, und dann sah er gar nichts mehr.

    »Charles! Charles!«
    Jemand rief seinen Namen. Was war das für eine Stimme? Es war zu kalt, um aufzuwachen. Schlaf weiter. Ich hab’ mir am Kopf weh getan.
    »Charles!«
    »Halt den Mund«, sagte Charles wütend.
    Er versuchte, sich aufzurichten und konnte sich nicht rühren. Sein Körper war eng zusammengepreßt, die Knie oben am Kopf, der Hals nach vorn gedrückt, so daß er kaum atmen konnte, nur sein rechter Arm war frei. Ein schweres Gewicht lastete auf seinem Genick und seinem Kopf. Wie war das möglich? Er lag mit dem Kopf nach unten!
    »Charles!«
    Die Stimme war nicht hörbar. Sie war in seinem Kopf. Sie kam aus seinem Inneren. War er tot?
    »Du wirst es gleich sein, Charles, wenn du dir nicht von mir helfen läßt. Dann erfrieren wir beide.«
    »Wo ist Claire?«
    Charles wollte hastig nach ihr suchen, aber sein linker Arm war ganz fest unter irgend etwas eingeklemmt, und sein Genick und sein Kopf fingen jetzt an, rasend zu schmerzen. Seine Füße konnte er überhaupt nicht bewegen, er spürte sie nicht einmal mehr, und mit plötzlichem Erschrecken dachte er, sie könnten erfroren sein.
    »Noch nicht, Charles, aber es wird bald so weit sein«, sagte die Stimme leise und kühl, als spräche sie über den Tod eines anderen. »Die Frau lebt, glaube ich, aber sie ist auch hilflos. Sie ist an deiner linken Seite eingeklemmt.«
    Er versuchte, den Kopf zu heben, aber er konnte es nicht. Er ließ nicht locker, versuchte, ein Bein zu bewegen, doch er konnte nur sein rechtes Knie leicht aufwärts ziehen oder abwärts, da er ja auf dem Kopf lag, da das Auto offenbar mit ihnen umgekippt war. Versuchsweise streckte er den rechten Arm.
    »Es steckt in deiner Tasche, Charles, und ich glaube, du kannst es erreichen«, sagte die Stimme.
    Charles fand die Tasche. Der Stein war noch darin, lag beinahe oben an seiner rechten Wange. Er konnte den Stein durch den Stoff berühren, doch er hatte Mühe, die Öffnung der Tasche zu finden. Wenn er nur ein bißchen mehr Platz hätte, dachte er verzweifelt. Wenn er den Stein jetzt hergab, bedeutete das, daß er ihn vielleicht nie wieder zurückbekommen würde. Er würde für immer ohne seinen Schutz sein, ein Spielball der Launen des …
    Sein Körper rutschte ein Stück abwärts, so daß nun das ganze Gewicht auf seinem abgeknickten Genick ruhte, und ein mörderischer Schmerz schoß ihm vom Schulterblatt zum Hals hinauf und weiter in den bereits dröhnenden Kopf.
    »Du willst doch kein toter Held sein«, sagte die Stimme ruhig.
    Tränen schossen ihm in der kalten, starren Finsternis aus den Augen.
    »Kannst du mir denn nicht helfen?« sagte er schließlich laut. Er hatte das Gefühl, als entfernte sich sein

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