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Werwolf-Hölle

Werwolf-Hölle

Titel: Werwolf-Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihre Arme. »Ja, das kann wohl sein. Aber es würde mir etwas leid tun, wenn ich ehrlich bin. Es würde mir auf der anderen Seite auch nichts ausmachen, nur gibt es bestimmte Situationen, in denen man nachdenken sollte.«
    »Das sagst du als Werwölfin?«
    »Ach. Bin ich das wirklich? Ist es nicht so, daß noch viel Menschliches in mir steckt?«
    »Das mußt du selbst wissen.«
    »Keine Sorge, John. Es ist noch vorhanden. Und der Mensch in mir ist zugleich der Taktiker, der dafür sorgt, daß die Gefühle in die richtigen Kanäle gelenkt werden.«
    »Wie sieht dein Plan aus?« fragte ich leise. »Du hast mir doch nicht grundlos soviel erzählt?«
    »Nein, das nicht. Aber ich will auch nicht, daß du ihn störst. Wir können es jetzt und hier austragen oder uns trennen. Dann wirst du mich meinen Weg gehen lassen und dich nicht um mich kümmern. Bei mir stehen alte Rechnungen offen.«
    »Dracula II, nicht?«
    »Du hast es erfaßt.«
    »Steht Assunga auch auf deiner Liste?«
    »Wie könnte ich sie je vergessen.«
    »Und die ist dabei, dir eine Truppe aufzubauen, zu der auch dieser Tony Hogan gehört?«
    »So ist es.«
    »Aber du wirst nicht stark genug sein, Morgana. Du kennst dich selbst, und du weißt auch, daß jemand wie Dracula II seine Diener besser organisiert hat.«
    Diese Antwort hatte ihr nicht gefallen. Obwohl es in der Dunkelheit nicht so gut zu erkennen war, sah ich das Zucken auf ihrem Gesicht. Sie schüttelte auch den Kopf und flüsterte mit scharfer Stimme: »Es wird eine Zeit kommen, wo ich siege. Nun steht es unentschieden, aber ich gebe nicht auf. Ich habe in Tony einen guten Helfer. Er weiß, welchen Weg er gehen muß, und er wird derjenige sein, der sich um die anderen kümmert. Ich sage dir, daß ich meine Armee bald zusammen haben werde. Dabei ist Tony so etwas wie die Speerspitze.«
    »Ich könnte mit einer Kugel alles zunichte machen, Morgana!«
    »Trau dich, John!«
    Sollte ich? Sollte ich nicht? Ich zögerte. Ihre Stimme hatte verdammt sicher geklungen. Morgana war keine Blufferin. Sie hielt noch immer einen Trumpf in der Hinterhand. Um die vier erschossenen Wölfe und um den toten Winston Taylor kümmerte sie sich nicht. Es kam ihr auf Tony Hogan an, zu dem sie auch hinging und dicht neben ihm stehenblieb. So dicht, daß sie einen Arm um ihn legen konnte.
    Es war ein menschlicher Arm. Sie sah auf keinen Fall aus wie eine Werwölfin, doch auch das konnte sich schnell ändern. Ich hatte es leider erleben müssen, und dabei war ich einmal in sie verliebt gewesen, doch das lag Lichtjahre zurück.
    »Willst du nicht schießen?«
    »Wartest du darauf?«
    »Nein, ich finde das andere besser. Erinnerst du dich nicht daran, daß wir schon einmal Verbündete gewesen sind, John?«
    »Schwach.«
    »Hör auf zu lügen. Du weißt es sehr genau. Auch jetzt solltest du nachdenken.«
    »Wo willst du Dracula II finden?«
    »Den Weg kennst du.«
    »Seine Vampirwelt?«
    »Ja. Schau dir den Mond an. Er ist voll und reif. Es ist sein Licht, das uns stärkt.«
    »Aber auch das der Vampire«, sagte ich.
    »Nur bei Vollmond können wir siegen. Es gibt nur wenige Mächtige, die stärker sind als er. Einen siehst du: Fenris, der Götterwolf. Er schafft es, selbst das Licht des Mondes zu verdunkeln. Tony hat lernen müssen, was es heißt, ein Werwolf zu sein. Er hat gekämpft. Er hat überlebt, und er wird an meiner Seite bleiben, um gegen unsere Feinde zu kämpfen, auch gegen dich.«
    »Du glaubst nicht, daß die Vampire es ebenfalls wissen?«
    »Sollen sie doch«, sagte sie lachend und drückte sich noch näher an Tony heran. Sie beließ es nicht dabei, ihn nur anzufassen. Morgana schob sich zwischen Tony und mich. Ich schaute dabei auf ihren Rücken und wurde Zeuge eines Vorfalls, der für mich nicht nachvollziehbar war.
    Morgana küßte die Bestie!
    Sie legte dabei beide Hände auf die Schultern. Sie stützte sich so ab und drängte sich an ihn, während ihre Lippen über seinen häßlichen Kopf glitten.
    Es schien der Bestie zu gefallen. Ich hörte, wie sie zu heulen begann. Diesmal nicht aus Schmerz, es war mehr ein Laut, der darauf schließen ließ, wie wohl er sich fühlte. Der Werwolf genoß die Zärtlichkeiten seiner Herrin, und ich schaute zu.
    Verdammt, warum tat ich das? Warum schoß ich nicht? Was hinderte mich daran? Lag es wirklich nur an Morgana Layton und an unserem Verhältnis zueinander? Steckte da noch ein Rest Sympathie in mir? Dachte ich unterbewußt wirklich zu sehr an die längst vergangenen

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