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Werwolf-Hölle

Werwolf-Hölle

Titel: Werwolf-Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zeiten, in denen ich Morgana falsch eingeschätzt hatte?
    Sie jedenfalls verschwendete daran keinen Gedanken mehr und befaßte sich auch weiterhin mit der Bestie.
    Urplötzlich ließ sie ihn los. Sprang zurück und drehte sich wieder herum. Sie lächelte, ihr Gesicht schimmerte naß, und die Augen leuchteten mir kalt entgegen.
    »Weißt du nun, daß ich ihn beschützen werde?«
    »Das hatte ich mir schon vorher gedacht.«
    »Er würde auch alles für mich tun.«
    »Einer wie Tony braucht Blut«, flüsterte ich. »Er wird von einem Trieb geleitet, den auch du nicht in andere Bahnen lenken kannst. Es ist der Trieb, andere zu töten. Wie immer dein Plan auch aussehen mag, ich kann es nicht zulassen, daß er auf die Suche nach Menschen geht. Du kennst mich, du mußt mich verstehen.«
    »Was willst du?«
    »Das!« sagte ich und schoß...
    ***
    Die Entfernung war ideal. Auch bei noch schlechteren Lichtverhältnissen hätte ich die Gestalt des Werwolfs nicht verfehlen können. Ich traf auch – aber es passierte nichts mit ihm.
    Die Kugel schlug hindurch!
    Ich hatte noch ein leichtes Blitzen gesehen, das war alles gewesen. Zugleich war es dunkler geworden, denn als sich die Kugel auf dem Weg befunden hatte, war ein Schatten auf die Lichtung gefallen. Wie eine plötzlich hereinbrechende Mondfinsternis, und dies alles war innerhalb einer Sekunde passiert.
    Bevor ich zu einem zweiten Schuß kam, spürte ich den Ansturm aus dem Unsichtbaren. Es war mir, als wäre ich von einem gewaltigen Schlag getroffen worden. Ich taumelte zurück, riß die Arme hoch und spürte dabei ein heißes Brennen auf der Brust, als wollte sich mein Kreuz mit den Umrissen in die Haut eingraben.
    Es entwickelte eine Gegenmagie. Ohne sie wäre ich verloren gewesen. So aber lebte ich noch und fand mich auf dem Boden und auf dem Rücken liegend wieder.
    Mein Blick glitt in die Höhe. Ich tat es nicht einmal bewußt, aber ich sah, was sich dort abspielte.
    Die Gestalt des Götterwolfs hatte sich für einen Augenblick gelöst und eingegriffen. Die Lichtung stand unter seiner Kontrolle. Ein riesiges Tier schwebte über mir. Es sah nicht mehr schwarz aus, sondern schimmerte silbern und rötlich zugleich. Es machte mir Angst. Die gewaltige, weit offenstehende Schnauze. Hinzu kamen die Krallen, die aussahen, als wären sie mit silbernen Nägeln bestückt. All das sorgte dafür, daß ich unfähig war, mich zu bewegen.
    Aber ich hatte auch das Kreuz.
    Es schützte mich. Es war kein Licht, das dem Götterwolf entgegenstrahlte, doch er spürte den unsichtbaren Schutz sehr deutlich und zog sich zurück.
    Eine andere Möglichkeit konnte ich mir nicht vorstellen. Ob er wirklich nur ein Schatten war, wußte ich auch nicht, als er wieder verschwand. Mit heftigen und auch zuckenden Bewegungen zog er sich zurück und jagte hinein in den dunklen Himmel und dabei wieder auf den Kreis des Mondes zu.
    Nicht allein.
    Zwei seiner Helfer waren bei ihm. Morgana Layton und auch dieser Tony Hogan. Ob sie zu Schattenwesen geworden waren oder als stoffliche Gestalten über mir schwebten, war aus meiner Distanz nicht zu erkennen. Ich ging davon aus, daß jemand wie Fenris sich in seiner Dimension aufhielt, in die er nach dem kurzen Ausflug auch wieder zurückgekehrt war.
    Das Bild blieb noch für eine Weile, bevor es verblaßte. Die drei Gestalten lösten sich auf. Zurück blieb nur der kalte Mond, dessen Kraft die Bestien für sich ausgenutzt hatten.
    Obwohl ich mich nicht so matt fühlte, kam ich mir wie ein Geschlagener vor. Ich hatte eine Niederlage erlitten. Ich hatte die geweihte Silberkugel abgefeuert, doch das Ziel nicht getroffen. Zumindest nicht so, daß es vernichtet war.
    Ich setzte mich hin und bewegte mich nicht. Als einzig Lebender auf dieser vom Mondschein erfüllten Lichtung, durchweht von den trüben Gedanken des Verlierers.
    Werwölfe verbreiteten unter den Menschen Angst und Terror. Ich war angetreten, um beides zu stoppen, und hatte erkennen müssen, daß der Götterwolf stärker war.
    Er war mein Feind. Die Feindschaft würde sich noch verstärken, und auch Morgana würde mich jetzt mit anderen Augen ansehen. Wenn alles richtig gelaufen war, dann gab es das schmale Band zwischen uns nicht mehr.
    Es war möglicherweise falsch gewesen, auf Hogan zu schießen, da hatte ich nicht intensiv genug nachgedacht. Aber ich hatte mich auch nicht vor Morgana’s Karren spannen lassen wollen, weil ich aus Erfahrung wußte, wieviel Unheil diese Bestien schon über Menschen

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