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Werwolf-Hölle

Werwolf-Hölle

Titel: Werwolf-Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Menschliches war bei ihm nicht zurückgeblieben. Der Mann hatte sich in die brutale Bestie verwandelt und würde den alten Regeln folgen. Opfer suchen, sie anfallen, sie mit dem Keim des Wolfes infizieren, um sie so in die Phalanx der Bestien einzureihen. Ich wußte nicht, wie viele Unschuldige ihm schon zum Opfer gefallen waren. Bei dem Zeugen mußte man sagen, daß er glücklicherweise gestorben war, so war ihm ein schlimmeres Schicksal erspart geblieben. Auch als er sich aufgerichtet hatte, blieb er irgendwie geduckt, mit leicht gekrümmten Rücken und auch sprungbereit. Wenn er es schaffte und dabei seine gesamte Kraft einsetzte, würde er mich mit einem Sprung erreichen können.
    Zwischen seinen Zähnen hing hell schimmernder Geifer an langen Fäden. Das Zeug sah ich auch als Schaum um die Schnauze herum. Ich hob die Waffe so weit an, daß sie auf seine Brust zielte. Der Kopf war mir in diesem Moment einfach ein zu kleines Ziel.
    Von dem Mond hatte sich der Schatten des Götterwolfs gehalten. Als wollte er Zeuge dessen sein, was sich in den nächsten Sekunden abspielte. Oder würde er seinem Geschöpf zu Hilfe eilen?
    Etwas störte mich.
    Es war nicht die Anwesenheit des Götterwolfs. Das ungute Gefühl in meinem Innern war durch etwas anderes entstanden. Obwohl ich darüber nachdachte, fand ich keine Lösung. Aber mir war klar, daß sich in meiner Nähe etwas verändert hatte.
    Spinnen mit dünnen Beinen waren es sicherlich nicht, die über meinen Rücken krochen. Nur stimmte der Vergleich, und ich faßte es als eine Warnung auf.
    Genau in diesem Augenblick hörte ich das leise Lachen. Ein menschliches Lachen, das von einer Frau stammte.
    »Willst du wirklich schießen, John?«
    Auf diese Stimme hatte ich fast gewartet. Es hatte ja so kommen müssen. Die Bestie war nicht allein, denn ihr war eine bestimmte Person zur Hilfe geeilt.
    Morgana Layton!
    ***
    Es war nicht das erste Mal, daß Suko den Niederschlag nicht hatte vermeiden können, aber so viele Variationen es auch dabei gab, das Erwachen war immer gleich, und auch jetzt erlebte der Inspektor keine Veränderung, als sein Bewußtsein sich wieder aus der Tiefe löste, in die es hineingetaucht war.
    Einfach war es nicht. Das Auftauchen war schon mit Problemen verbunden, und Suko spürte zuerst die Schmerzen im Kopf und dann die im Nacken.
    Er kam nur sehr mühsam zu sich. Die normale Welt schälte sich mit ihren Eindrücken langsam hervor, und als erstes spürte er die Feuchtigkeit und natürlich auch die winterliche Kälte, die damit verbunden war. Er hatte auch Schwierigkeiten, sich zu bewegen. Das erste Rühren glich einem Zucken und nicht mehr.
    Auf seinem Gesicht klebte irgend etwas fest. Ebenso auf den Lippen. Im Mund hatte sich ein bitterer Geschmack festgesetzt. Als Suko die Augen öffnete, sah er zunächst nichts. Er starrte nur hinein in die tiefe Schattenwelt, die ihn umgab.
    Den linken Arm hob er zuerst an. Ein kleiner Erfolg. Er stellte fest, daß er nicht gelähmt war. Als er ihn nach links bewegte, klatschte seine flache Hand gegen ein Hindernis. Der Aufprall hinterließ ein leichtes Dröhnen, dann rutschte die Hand wieder nach unten.
    Bei der Bewegung blieb es nicht, obwohl sich Suko noch nicht erhob. Seine Erinnerung kehrte zurück. Zusammen mit den Vorwürfen, denn er hatte sich überraschen lassen wie ein blutiger Anfänger.
    Er hätte es wissen müssen, aber der andere war schneller gewesen. Suko ärgerte sich darüber, weil es ausgerechnet ihm passiert war, aber ändern konnte er es nicht mehr.
    Er stellte fest, daß er neben seinem Rover lag. Ihn hatte er auch mit der ersten Handbewegung berührt.
    Suko stand auf.
    Das heißt, er versuchte es. Er stützte sich an dem Wagen. So schaffte er es dann, auf die Beine zu gelangen. Sein Hände lagen flach auf dem Autodach, über das er hinwegschaute, ohne etwas genau erkennen zu können, denn die Umgebung lag nach wie vor in tiefe Dunkelheit gepackt.
    Er schloß die Augen. Suko konzentrierte sich darauf, was man ihm in seiner Jugend innerhalb des Klosters beigebracht hatte. Man muß gegen den Feind und gegen den inneren Schweinehund ankämpfen. Nur wer beides überwand, konnte im Leben bestehen.
    Die innere Ruhe finden. Die Ausgeglichenheit, die Zufriedenheit. Mit sich und der Welt im reinen sein. Schmerzen ignorieren. Die neue Situation einfach so nehmen wie sie war.
    Sein Körper und die innere Uhr mußten in einen Gleichklang gebracht werden. Erst dann war er wieder die Person, auf die es

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