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Werwolf-Hölle

Werwolf-Hölle

Titel: Werwolf-Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Als das Heulen erklungen war, hatte er sich nicht mehr bewegt. Als er jetzt schaute, stellte er fest, daß er sich einige Meter von der Kühlerhaube des Rovers entfernt hatte und mitten auf dem Waldweg stand.
    Hinter ihm zeichnete sich der Beginn und damit auch das schwache Mondlicht ab, das wie ein helles Tor wirkte. Vor ihm lauerte die Dunkelheit wie ein gewaltiges Schattentier, das die gesamte Welt hier umspannt hatte.
    Er mußte gehen. Es gab einfach nur den Weg nach vorn. Alles andere hatte keinen Sinn, und so gab er sich den nötigen innerlichen Ruck, um zu seinem neuen Ziel zu gelangen.
    In Suko war ein innerer Motor eingeschaltet worden. Es war einfach die Sorge um die nahe Zukunft und zugleich die Sorge um seinen Freund John Sinclair...
    ***
    Ich sah sie nicht, aber die Stimme hatte ausgereicht. Wer sich da hinter meinem Rücken aufhielt, war Morgana Layton, daran gab es nichts zu rütteln. Auch sie war als zweiter Joker mit im Spiel. Ich hätte trotzdem schießen können, doch ich hielt mich zurück, weil ich nicht wußte, welche Folgen es für mich gehabt hätte.
    Morgana stand auf der anderen Seite. Sie würde es nie zulassen, daß eine ihrer Kreaturen starb.
    »Überrascht, John?«
    Ich zuckte mit den Schultern.
    »Gib es zu!«
    »Ja«, sagte ich. »Mit dir hätte ich nicht gerechnet, aber ich weiß, daß du immer dann erscheinst, wenn man nicht an dich denkt. Das ist eben so, und es wird auch immer so bleiben, denke ich.«
    »Sehr gut, John.«
    Ich sah es nicht, doch ich merkte, daß sich hinter mir etwas bewegte. Ein Windzug glitt an mir vorbei. Ohne die Haltung zu verändern, schielte ich nach rechts, so daß ich sah, wie sich Morgana vom Dunkel der Lichtung abhob.
    Sie hatte sich nicht verändert. Sie war alterslos geblieben. Noch immer trug sie ihr Haar lang. Es war rötlichbraun, das wußte ich. Jetzt sah es einfach nur dunkel aus.
    Aus dem Haar hervor schälte sich ihr Gesicht. Fein geschnitten. Wer sie sah, wäre nicht auf den Gedanken gekommen, eine Werwölfin vor sich zu sehen. Diese Frau schaffte es, sich perfekt zu tarnen. Der Begriff Menschwölfin traf bei ihr hundertprozentig zu.
    Bekleidet war sie mit einem umhangähnlichen Kleid, das fast bis zu den Füßen reichte.
    Sie blieb schräg vor mir stehen, etwa in Höhe des Werwolfs, Und sie deutete mit einer Hand gegen den Himmel. »Er ist unser Wächter, John. Daran siehst du, welch eine Macht sich hier versammelt hat. Ich denke nicht, daß du gegen uns ankämpfen willst.«
    »Bleibt mir etwas anderes übrig?«
    Vor der Antwort stöhnte sie leicht auf. »Ich kenne dich, und ich weiß, daß du so reden mußt, John. Aber ich frage mich auch, warum ich dich nicht schon längst getötet habe.«
    »Richtig, Morgana, denn das gleiche frage ich dich. Warum habe ich dich nicht getötet?«
    Sie lächelte mich an.
    »Du hättest es tun können. Damals, im Schwarzwald. Erinnerst du dich?«
    »Wie könnte ich das jemals vergessen, das weißt du genau. So etwas ist einschneidend. Aber ich bin ein Mensch, und Menschen machen manchmal Fehler.«
    »Was auch gut ist.«
    Ich wollte nicht näher darauf eingehen. »Was willst du genau, Morgana? Dich mit mir unterhalten? Das glaube ich nicht. Nein, dahinter steckt etwas anderes.«
    »Kann sein. Ich habe auch nicht mit dir gerechnet, obwohl man das immer tun muß. Aber ich will nicht, daß mein Freund Tony Hogan stirbt. Ich brauche ihn noch.«
    »Wofür?«
    Sie lachte mich wieder an. »Das werde ich dir nicht sagen. Ich sehe dir an, wie es in dir arbeitet. Jetzt wünschst du dir, daß du mich damals am Galgen hättest hängen lassen. Ich existiere noch immer. Schau zum Himmel, dann weißt du, wem ich es zu verdanken habe. Du hättest dich nicht einmischen sollen, John. Wir wären mit diesem Jäger allein fertig geworden. Du hast dich auf seine Seite gestellt, obwohl er ein schlechter Mensch ist.«
    »Das mag schon sein!« stimmte ich ihr zu. »Aber er ist immerhin ein Mensch.«
    »Na und?«
    »Das allein zählt.«
    »Ich weiß, daß du so denkst. Das mußt du, denn du bist ein Mensch. Ich habe es mir abgewöhnt, einer zu sein, und ich fühle mich wohl in meiner Haut.«
    »Das kann ich nicht beurteilen. Verfolgst du noch immer deine großen Pläne?«
    Sie hören nie auf.«
    »Willst du die Vampire besiegen?«
    »Man kann sie nicht besiegen. Ich möchte nur die Vorherrschaft erhalten, und daran lasse ich mich nicht hindern. Auch nicht von dir, John Sinclair.«
    »Dann mußt du versuchen, mich zu töten.«
    Sie hob

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