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Werwolf-Hölle

Werwolf-Hölle

Titel: Werwolf-Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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an, als wollte er mir ins Gesicht springen. Ich trat zurück und hob beide Hände. »War nur ein Scherz.«
    »Klar. Besser wäre es, wenn Morgana Layton und dieser Tony Hogan nur ein Scherz gewesen wären.«
    Ich hob die Schultern. »Du weißt selbst, daß wir es uns nicht aussuchen können.«
    Mein Handy meldete sich. Der Chef der Mordkommission rief an. Er berichtete, daß er mit seiner Mannschaft den Beginn des Waldwegs erreicht hatte, und wollte wissen, wie es weiterging.
    »Fahren Sie durch bis zum Ende. Danach müssen Sie sich leider querbeet in die Büsche schlagen. Dann können Sie die Lichtung nicht verfehlen.«
    »Ist gut, wir sehen uns dann.«
    »Klar.«
    Ich steckte das flache Telefon wieder weg. Dann passierte mir etwas sehr Menschliches. Ich gähnte lang und anhaltend.
    ***
    Einige Stunden später. Es war noch dunkel, als ich in meiner Wohnung eintraf, und die Müdigkeit war auch nicht verschwunden. Das war eben menschlich. Ebenso wie meine innerliche Unruhe. Obwohl die vierte Morgenstunde beinahe schon vorbei war, ging ich zum Kühlschrank und holte mir eine Dose Bier. Ich hatte einen wahnsinnigen Durst, ließ mich in den Sessel fallen und trank.
    In einigen Stunden wollten Suko und ich mit Sir James über den Fall reden. Dann mußten wir im Leben des Tony Hogan herumstochern und auch in dem des toten Zeugen, durch den der ganze Fall ins Rollen gekommen war. Ich würde später ins Büro gehen, nachdem ich hoffentlich ein wenig Schlaf bekommen hatte.
    Die Dose Bier war fast leer, als das Telefon klingelte. In dieser nächtlichen Stille kam mir das Geräusch mehr als doppelt so laut vor. Zunächst hob ich nicht ab. Ich wunderte mich, wer mich um diese Zeit noch sprechen wollte.
    Nach dem dritten Klingeln griff ich zum Hörer und kam nicht dazu, mich zu melden, denn die Frauenstimme war schneller. »Hi, John, du bist zu Hause.«
    »Wo sonst, Morgana?«
    Sie lachte. »Ja, die alten Gewohnheiten, ich weiß. Du hast sie nicht aufgegeben, das ist menschlich. Kann ich sehr gut verstehen, mein Lieber.«
    »Muß ich dich als Mensch ansehen?«
    »Warum nicht?«
    »Sorry, aber nicht nach dem, was in dieser Nacht geschehen ist. Das sah sehr endgültig aus.«
    »Es lag an dir.«
    Diesmal lachte ich.»Nein, Morgana. Ich brauche dir nicht zu sagen, wer ich bin. Ich kann es nicht zulassen, daß Werwölfe frei herumlaufen und ihrem Trieb nachgehen. Du hast den Toten auf der Lichtung gesehen. Er ist zwar nicht von einem Werwolf angefallen worden, aber er wurde erschossen. Man fand die Waffe, und ich denke, daß sie einem gewissen Tony Hogan gehört hat.«
    »Da hast du recht.«
    »Dann hätte er auch mich erschossen?«
    »Ja.«
    »Aber ich lebe, Morgana. Wie du schon sagtest, du kennst mich. Ich glaube nicht, daß ich den Fall zu den Akten lege. Ich werde dranbleiben, und man trifft sich immer zweimal im Leben. Bei uns ist das sogar öfter eingetreten. Du hast gezeigt, daß wir auf verschiedenen Seiten stehen, und so wird es bleiben.«
    »Schon gut, John. Ich wollte dir nur einen guten Rat geben. Jetzt merke ich, daß du nicht empfänglich dafür bist. Laß es trotzdem bleiben...«
    Sie legte auf, und auch ich hielt den Hörer nicht länger in der Hand. Ich fragte mich, was sie mit dem Anruf bezweckt hatte. Sollte er eine Warnung gewesen sein?
    Durchaus möglich, aber so etwas kannte ich, und da brauchte ich mir keine großen Sorgen zu machen. Die Bierdose war leer, und ich spürte auch die Müdigkeit, die sich in meinen Körper geschlichen hatte. Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt, denn diesmal störte mich die Türklingel.
    Für mich stand sofort fest, daß es Suko war. Kaum hatte ich die Tür geöffnet, fragte er: »Noch wach?«
    »Jetzt schon. Was gibt’s?«
    »Erzähle ich dir in der Wohnung.«
    »Okay.«
    Suko fand seinen Platz mir gegenüber. Er schaute mich etwas lauernd an. »Ich glaube, es ist mir wie dir ergangen, John, ich konnte nicht schlafen. Shao ist auch wach geworden, und sie hat mir noch ein Naturheilmittel gegen meine Kopfschmerzen aufgebrüht. Dann hatte sie die Idee, im Internet zu surfen, und ich habe zuvor beim Yard angerufen und den Namen des toten Zeugen herausgefunden.«
    »Lob, Lob...«
    Er winkte ab. »Nicht so wichtig. Der Mann heißt Victor Freeman. Das ist wichtig, aber nicht so unbedingt relevant. Viel interessanter war sein Beruf.«
    »Womit hat er denn sein Geld verdient?«
    »Er war Kaufmann.«
    Ich wiegte den Kopf. »Nun ja, das sind viele. So interessant scheint mir

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