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Wes - Wächter der Nacht

Wes - Wächter der Nacht

Titel: Wes - Wächter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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Brittany hin und her wandern. In seinen Augen blitzte der Schalk.
    „Sag es nicht!“, warnte Brittany, ging hinüber zu einer Truhe im Wohnzimmer und holte ein paar Decken für die Couch heraus.
    „Was denn?“, gab Andy sich betont unschuldig und schaute sie mit großen Augen an. Trotz der Flachserei ließ sich erkennen, dass er ein sehr netter Junge war und seine Mutter ehrlich liebte.
    Schlagartig wurde Wes klar, an wen Andy ihn erinnerte: Ethan, seinen jüngsten, viel zu früh verstorbenen Bruder. Auch das noch!
    „Es gab ein Problem mit der Kreditkarte“, erzählte Brittany, während sie den Esstisch deckte. „Und Wes brauchte einen Platz zum Übernachten. Hier ist eine Couch, passt doch alles bestens. Ich habe noch ein zweites Kissen in meinem Bett, das kannst du haben“, wandte sie sich an Wes. An Andy gerichtet fügte sie hinzu: „Wes ist kein Kandidat.“
    Wes musste einfach fragen: „Kandidat wofür?“
    Andy beobachtete Brittany, wartete, was sie darauf antworten würde.
    Sie lachte und ging voran in die Küche, schaltete das Licht an, nahm einen Teekessel vom Herd und füllte ihn mit Wasser.
    „Das beweist es“, sagte sie zu Andy. „Ich werde ihm die Wahrheit sagen, was ich nicht täte, wenn er ein echterKandidat wäre. Nebenbei bemerkt gibt es überhaupt keine echten Kandidaten.“ Sie wandte sich an Wes. „Seitdem ich Andy adoptiert habe, nervt er mich damit, dass ich ihm einen Vater suchen soll. Im Grunde ist das nur ein dummer Scherz. Ich meine, Grundgütiger, wer steht denn jetzt auf deiner Kandidatenliste, Andy?“ Sie setzte den Kessel auf den Herd und drehte das Gas auf.
    „Bill, der Postbote, hat sich gerade geoutet. Er ist schwul. Damit bleibt nur noch der Typ, der nachts im Minimarkt arbeitet …“
    „Alfonse.“ Brittany verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich an die Küchentheke. „Er ist etwa zweiundzwanzig Jahre alt und spricht kaum zehn Worte Englisch.“
    „Aber du findest ihn süß!“
    „Ja. Genauso wie das Katzenbaby von Mrs Feinstein!“
    „Na schön. Außerdem ist da noch Dr. Jurrik vom Krankenhaus.“
    „Oh, perfekt!“, widersprach Brittany. „Wenn man davon absieht, dass ich mir eher die Augen ausstechen lassen würde, als mich noch einmal mit einem Arzt einzulassen.“
    „Dann bleibt nur Mr Spoons.“
    „Der Geldeintreiber des Viertels“, erläuterte Brittany, an Wes gewandt. „Na klar!“
    Wes lachte.
    „Die Liste fällt nur deshalb so dürftig aus“, erklärte Andy, „weil sie einfach nicht rausgeht und sich mal mit jemandem trifft. Ich meine, alle Jubeljahre versucht jemand, sie mit dem Freund eines Freundes zu verkuppeln. Dann beißt sie die Zähne zusammen und geht mit dem Kerl aus. Aber darüber hinaus …“ Er schüttelte in gespielter Entrüstung den Kopf.
    „Tatsache ist: Die meisten Männer sind eine Last“, warf Brittany ein.
    „Tatsache ist: Sie war mal mit einer echten Last verheiratet“, erläuterte Andy. „Ich habe den Kerl nie kennengelernt, aber er muss schon ein echtes … ein echt mieser Typ gewesen sein. Und jetzt ist sie ein gebranntes Kind, sozusagen.“
    „Ich bin sicher, dass Wes von Melody und Cowboy alles über mein tragisches Liebesleben erfahren hat“, sagte Brittany zu Andy und rollte mit den Augen. „Hast du nichts anderes zu tun? Fürs College lernen oder so?“
    „Dani hat gerade angerufen“, antworte Andy. „Sie kommt her.“
    „Oh, geht es ihr wieder besser?“
    „Ich weiß nicht. Sie klang … irgendwie seltsam. Ach ja, der Vermieter hat angerufen. Er lässt die kaputte Scheibe im Badezimmerfenster durch eine Plexiglasscheibe ersetzen.“ Er grinste Wes an. „Es gibt hier in der Straße ein paar Jugendliche, die begeistert Streetball spielen. Die haben es seit unserem Einzug hier schon dreimal geschafft, dieses Badezimmerfenster zu zertrümmern. Echt bemerkenswert.“ Er wandte sich wieder an Brittany. „Mit Plexiglas sieht das zwar nicht besonders schön aus, aber dann prallt der Ball vermutlich einfach ab.“
    Brittany lachte kurz auf. „Ich wette zehn zu eins, dass dann als Nächstes mein Schlafzimmerfenster dran ist.“
    Es läutete an der Tür.
    „Entschuldigt mich.“ Andy verschwand Richtung Wohnungstür.
    „Er ist ein guter Junge“, meinte Wes leise. „Du solltest sehr stolz auf ihn sein.“
    „Das bin ich.“ Sie öffnete den Küchenschrank und nahmzwei Trinkbecher heraus. „Möchtest du Tee?“
    Er lachte. „SEALs dürfen keinen Tee trinken. Das steht im

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