Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wes - Wächter der Nacht

Wes - Wächter der Nacht

Titel: Wes - Wächter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
Vom Netzwerk:
aufgefallen“, sagte Wes, „und das habe ich ihm auch gesagt.“
    „Und anschließend hast du ihm erzählt, du seiest Navy-SEAL, und wenn er mich auch nur anschaut, tätest du was mit ihm?“
    Wes kratzte sich am Kinn. „Möglicherweise habe ich mein Tauchmesser erwähnt und seine rapide sinkenden Chancen auf Nachwuchs.“
    Sie lachte erneut. Gott sei Dank. „Das muss in dem Moment gewesen sein, als er aussah, als würde er gleich in Ohnmacht fallen.“
    „Alles in Ordnung? Schmeckt es Ihnen?“ Der Kellner war an ihren Tisch getreten, aber das Restaurant war voll, und er wartete nicht auf eine Antwort. Rasch sammelte er die leeren Bierflaschen ein. „Noch eins?“
    „Ja, bitte.“ Brittany lächelte den Kellner an, und Wesschickte ein kurzes Dankgebet zum Himmel, dass sein Verhalten gegenüber Melero sie nicht davon abhielt, ihn zu mögen.
    „Und Sie, Sir?“
    „Ja. Nein, warten Sie! Lieber eine Cola.“
    „Gern, Sir.“ Der Kellner verschwand.
    „Ich versuche mich beim Alkohol zurückzuhalten.“ Wes fühlte sich gedrängt zu erklären, als ihr warmer Blick wieder auf ihm ruhte. „Ein Bier pro Abend. Im Moment werden aus zwei Flaschen einfach zu schnell gleich sechs, weißt du.“
    „Finde ich gut“, sagte Brittany. „Zumal du fährst.“
    „Ja, nun ja, betrunken bin ich unausstehlich. Das ist gar nicht gut. Schon gar nicht, wenn man mit jemandem Freundschaft schließen möchte.“ Warum zur Hölle erzählte er ihr das? Nicht mal mit Bobby sprach er über seine Ängste, zum Alkoholiker zu werden, und Bobby Taylor war sein bester Freund und sein Schwimmkumpel. „Dies ist ein sehr interessantes erstes Rendezvous. Wir sprechen über das Sexualleben deines Sohnes und meine möglichen Alkoholprobleme. Sollten wir nicht lieber übers Wetter reden? Oder über Filme, die wir uns angeschaut haben?“
    „Es hat Gott sei Dank endlich aufgehört zu regnen“, sagte Brittany. „Ich habe mir gerade Ocean’s Eleven ausgeliehen, und der Film hat mir großartig gefallen. Wann hast du aufgehört zu rauchen?“
    Verdammt. „Vor zwei Tagen. Was habe ich gemacht? Meine Brusttasche abgeklopft auf der Suche nach der nicht existenten Zigarettenschachtel?“
    „Ja.“
    Mist. Er musste erneut dem Drang widerstehen, an seine Brusttasche zu greifen. Dabei konnte er jetzt sowieso nicht rauchen. Hier im Restaurant war Rauchen untersagt.
    „Aha, na ja. Ich habe es schon ein paarmal versucht, und ich glaube selbst nicht so recht daran, dass ich es schaffe. Sechs Wochen war die längste Zeit, die ich ohne Zigaretten durchgehalten habe.“
    „Hast du es mal mit Nikotinpflaster versucht?“
    „Nein“, gab er zu. „Ich weiß, dass ich es wahrscheinlich sollte. Keine Ahnung, vielleicht würde der Gedanke mir besser gefallen, wenn ich Julia Roberts dazu bringen könnte, mir das Pflaster auf den Hintern zu kleben.“
    Brittany lachte. „Vielleicht wäre eine nicht rauchende Freundin ein guter Anreiz. Sie würde dir erzählen, dass ein Kuss von einem Raucher ähnlich reizvoll ist wie das Ablecken eines Aschenbechers.“
    Er zwang sich zu einem Lächeln. „Ja, nun ja …“ Die Frau, die er gern zur Freundin hätte, war verheiratet. Er wollte jetzt nicht an das eine Mal denken, wo er sie geküsst hatte. So unbeschwert er sich auch mit Brittany unterhalten konnte, über Lana konnte er nicht reden. Dies war schließlich ein Rendezvous, keine Psychotherapie.
    Obwohl, mit dem Psychologen des Teams über Lana zu reden hatte er auch noch nicht geschafft. Darüber sprach er, wenn überhaupt, nur, wenn er sturzbetrunken war.
    Der Kellner brachte ihre Getränke und verschwand wieder. Wes nippte an seiner Cola und versuchte Geschmack daran zu finden, nicht zu wünschen, es wäre ein Bier.
    „Mein Ex hat geraucht“, erzählte Brittany. „Ich habe alles versucht, ihn zum Aufhören zu bewegen und ihn schließlich vor die Wahl gestellt. Ich habe ihm gesagt: Wenn du rauchst, darfst du mich nicht küssen. Er meinte nur, okay, wenn ich das so wollte.“
    Wes wusste, was gleich kommen würde. Er sah es ihrem kleinlauten Lächeln an.
    „Also küsste er mich nicht mehr“, fuhr sie fort.
    Die Adjektive, mit denen er den Bastard ganz spontan belegte, waren äußerst farbig. Viel schlimmer als alles, was Dustin Melero am Nachmittag von sich gegeben hatte. Aber sie lachte nur, als er schuldbewusst das Gesicht verzog und sich entschuldigte.
    „Ist schon gut“, sagte sie, „aber sei ein bisschen nachsichtig mit ihm. Er war nicht allein schuld.

Weitere Kostenlose Bücher