Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Westfalenbraeu - Ostwestfalen-Krimi

Westfalenbraeu - Ostwestfalen-Krimi

Titel: Westfalenbraeu - Ostwestfalen-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jobst Schlennstedt
Vom Netzwerk:
Lockvogel mimte?
    »Jan Oldinghaus, Kripo Bielefeld. Können wir in Ruhe miteinander reden?«, fragte Jan nach einigen Sekunden der völligen Stille in Richtung Gebäudeeingang. »Ohne dass Sie die Waffe auf Carolin oder uns richten.«
    »Soll das ein Witz sein?«, hallte es aus dem Flur des Gebäudes. »Wer bedroht denn hier wen? Sagen Sie Ihrer Kampftruppe, dass sie sich verpissen soll! Und schmeißen Sie Ihre Waffe weg! Dann können wir eventuell reden, allerdings nach meinen Regeln.«
    Jan zog seine Pistole aus dem Halfter, legte sie auf den Boden und tauschte einen raschen Blick mit Stahlhut aus. Dann gab er den SEK -Beamten ein Zeichen, sich zurückzuziehen. Stahlhut sprach unterdessen mit leiser Stimme über ein Headset mit Vlothoerbäumer und berichtete ihm, was passiert war. Jan glaubte, heraushören zu können, dass der Leiter der Kriminalinspektion tobte.
    »Ganz weg!«, brüllte Brinkhoff. »Schicken Sie sie ganz weg!«
    Carolin Winkelmann begann plötzlich zu weinen.
    »Lassen Sie das Mädchen frei!«, rief Jan zurück. »Ihr Plan, die Brauerei zu erpressen, ist nicht aufgegangen. Wir wissen mittlerweile, dass Sie und Ihre Freundin hinter alldem stecken.«
    »Ach ja? Ein besonders cleverer Bulle, was?« Brinkhoff lachte höhnisch und trat einen Schritt aus dem düsteren Inneren hervor, sodass er wieder zu sehen war. Seine Pistole war noch immer auf Carolin gerichtet.
    »Sie ist noch ein Kind«, versuchte es Jan weiter. »Machen Sie es nicht noch schlimmer, als es ohnehin schon ist.«
    »Sie wissen einen Scheißdreck!«, entgegnete Brinkhoff kalt. »Carolin ist eine verwöhnte Göre, nicht besser als der Rest dieses selbstherrlichen Clans.«
    »Was haben Ihnen die Winkelmanns denn überhaupt getan? Weshalb haben Sie es auf sie abgesehen?« Jan versuchte, das Gespräch am Leben zu halten. Eine Taktik, die sie in zahlreichen Fortbildungsseminaren immer wieder trainiert hatten.
    Brinkhoff schwieg. Er sah sich um, scannte die Landschaft um das Gärtnereigebäude. Plötzlich zog er Carolin fester an sich heran und verschwand erneut im Hauseingang.
    »Hören Sie!«, setzte Jan wieder an. »Ich schlage Ihnen etwas vor. Lassen Sie Carolin gehen, dafür bekommen Sie mich als Geisel.«
    »Warum sollte ich?«, erwiderte Brinkhoff.
    »Weil Ihnen Carolin nichts getan hat. Sie kann nichts dafür, dass Sie mit ihrem Vater …«
    »Ich will Ihren Kollegen«, unterbrach Brinkhoff Jan grob und nickte in Richtung Stahlhut. »Er hat sich so viel Mühe mit seiner Verkleidung gegeben.« Wieder lachte er höhnisch.
    Stahlhut blickte Jan an und schüttelte energisch den Kopf. »Das ist nicht dein Ernst?«
    »Natürlich nicht«, sagte Jan leise. »Meinst du etwa, ich würde da reingehen? Ich versuche nur, ihn hinzuhalten. Irgendwie müssen wir ihn dazu bringen, dass er unaufmerksam wird. Und darauf hoffen, dass dann die SEK -Beamten zur Stelle sind.«
    »Was ist denn jetzt?«, rief Brinkhoff. »Ich habe sowieso nichts mehr zu verlieren. Sie haben es selbst in der Hand, was mit der Kleinen …«
    Brinkhoffs Worte erstarben mit einem Mal unter einem lauten Schrei. Eine Faust schnellte hervor und traf ihn im Genick. Dann wirbelte seine Waffe durch die Luft und landete auf der Erde vor dem Gebäude. Carolin Winkelmann riss sich los und rannte panisch davon.
    Brinkhoff schien benommen und fiel zu Boden. Im nächsten Moment stürzte sich Frank-Walter Winkelmann auf ihn und begrub ihn unter sich.
    Jan blieb keine Zeit, sich über das Auftauchen des jüngsten Winkelmann-Sohnes zu wundern. Er sah, dass es Brinkhoff gelang, sich von Winkelmann zu befreien, seine Waffe zu greifen und sich hochzurappeln. Im nächsten Moment stürmte er hinter Carolin her, die in Richtung der großen Gewächshäuser, die hinter dem Hauptgebäude standen, verschwunden war. Jan zögerte nicht lange und rannte ebenfalls los. Aus dem Augenwinkel konnte er erkennen, dass sich Frank-Walter Winkelmann wieder zurück ins Haus schleppte.
    »Kümmert euch um ihn!«, rief Jan in Richtung Stahlhut. »Maren Spilker ist auch noch im Haus!« Dann verschwand auch er hinter der Hausecke.
    * * *
    Der Schuss, der kurze Zeit später aus dem Inneren des Gebäudes zu hören war, klang so dumpf, als hätte jemand in ein Federkissen gefeuert. Stahlhut überlegte nicht lange und lief in das verfallene Haus, gefolgt von einigen SEK -Beamten, die erfolglos versuchten, ihm sein Vorhaben auszureden.
    Er hielt seine Waffe im Anschlag und ging langsam durch einen großen Raum, der an den

Weitere Kostenlose Bücher