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Wettlauf mit dem Tod

Wettlauf mit dem Tod

Titel: Wettlauf mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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das doch nicht schlecht, oder?«
    Nein, es war wirklich nicht schlecht gewesen. Sie hatte es sogar zum ersten Mal seit ewigen Zeiten geschafft, vorübergehend zu vergessen, wie sehr sich ihr Leben verändert hatte. »Nein, ich schätze …«
    Ein gleißender Blitz zerteilte den Himmel, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Donnerhall, der den Boden unter ihren Füßen erbeben ließ.
    »Wow«, entfuhr es ihr. Dann fiel der Strom aus.
    Die Dunkelheit im Apartment, kombiniert mit dem schwarzen Himmel draußen, erfüllte seine Wohnung mit finsteren, geheimnisvollen Schatten.
    Logan ging zur Balkontür und erreichte sie genau in dem Moment, in dem das Gewitter richtig losbrach und sintflutartige Regenfälle vom Himmel zu stürzen begannen. Der Wind blies ihm den Regen entgegen, und seine nackte Brust, sein Haar und die Vorderseite seiner abgewetzten Jeans wurden durchnässt.
    Er schlug die Tür zu und wischte sich kurz das Gesicht ab, bevor er in die Küche eilte, wo er das Fenster ebenfalls schloss.
    Pepper stand wie betäubt da. »Was ist mit deinen Fenstern? Stehen sie offen?«, erkundigte er sich.
    Wie hatte sie das nur vergessen können? »Verflixt«, fluchte sie und hetzte in ihre Wohnung. Sie wollte nicht, dass Logan ihr folgte, hielt sich jedoch nicht damit auf, ihm das auch mitzuteilen. So, wie der Wind den Regen vor sich hertrieb, würden ihre sämtlichen Besitztümer höchstwahrscheinlich in weniger als einer Minute komplett durchnässt sein.
    Während sie die Balkontür schloss, übernahm er das Küchenfenster für sie. Sie raste ins Badezimmer, um dort das kleine Fenster zuzumachen, und Logan ging ins Schlafzimmer.
    Nein, nein,
nein
.
    Mit regennassem Gesicht und durchweichten Kleidern und Schuhen wartete sie auf ihn, doch er kam nicht wieder heraus. Obwohl sie wusste, welche Wirkung seine Nähe auf sie haben würde, folgte sie ihm ins Schlafzimmer.
    Er wandte ihr den Rücken zu und begutachtete gerade ihr Laufband.
    »Logan?«
    Er drehte sich um. Die Jeans klebte ihm am Leib, sein regennasses Brusthaar schien jetzt viel dunkler zu sein, und seine Brustwarzen hatten sich durch die Kälte aufgerichtet.
    Ihr Mund war wie ausgetrocknet.
    »Entschuldige.« Er fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht und strich das Haar zurück. »Es hat ganz schön hereingeregnet. Der Boden ist nass und auch die Unterseite des Bettes.«
    Sie blieb an der Tür stehen. Ihr Kopf war erfüllt von wilden Gedanken, nicht jugendfreien Nacktbildern von ihm und all den Dingen, die er mit ihr tun konnte und die sie mit ihm anstellen wollte.
    Alarmiert spürte sie, wie die Atmosphäre im Raum sich plötzlich veränderte und die Stimmung umschlug.
    Er ging einen Schritt auf sie zu. »Was ist mit dir, Sue?«
    Sie verstand die Frage nicht und schüttelte verwirrt den Kopf.
    »In dieser verfluchten Finsternis kann ich leider nichts erkennen«, flüsterte er und schob sich noch dichter an sie heran. Mit belegter Stimme fügte er vielsagend hinzu: »Aber ich wette, du bist auch ganz nass.«
    So viele mögliche Antworten, und alle waren sie zu gefährlich.
    Da sie, wann immer sie ihn ansah, keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte, wandte sie sich hastig ab und ermahnte sich zur Vorsicht.
    »Danke für deine Hilfe.« Ein unmissverständlicher Hinweis an ihn, dass er gehen sollte, doch gleichzeitig bekam sie das Bild, wie er da am Fuß ihres ungemachten Bettes stand, nicht aus dem Kopf. Mit nacktem Oberkörper und sexy wie die Sünde in Person.
    Sie spürte plötzlich seine Hände auf den Schultern. Sein Duft umfing sie.
    Und ehe er noch ein weiteres Wort sagte, begriff sie, dass sie erledigt war.
    Logan ignorierte den wenig subtilen Hinweis, er möge sich vom Acker machen, insbesondere, weil ihre Stimme dabei schrill und kieksig geklungen hatte. Sie war nervös.
    Warum, begriff er allerdings nicht.
    Aber sie war hier bei ihm, im Schlafzimmer, im Dunkeln. Er nahm ihre Weiblichkeit mit jeder Faser seines Körpers wahr.
    Er dachte nicht mehr an sein Vorhaben, ihren Bruder aufzustöbern, nicht mehr daran, wie sie ihm dabei helfen könnte, für Gerechtigkeit zu sorgen.
    Er dachte nur an
sie
.
    Er nahm wahr, wie sie zitterte, wie ihre feuchte Haut duftete und wie erregt sie war.
    Schatten umgaben sie, während draußen Blitze zuckten und der Donner die Fenster vibrieren ließ.
    Er hielt ihre Schultern fest, zog sie dichter an sich und atmete ihren berauschenden Duft ein. »Bei diesem Unwetter möchte ich dich nicht allein lassen.«
    Gespanntes Schweigen

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