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When the Music's Over

When the Music's Over

Titel: When the Music's Over Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myra Çakan
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gehandelt hatte, als er dem Kreis beitrat. Früher waren ihm solche moralischen Bedenken fremd gewesen – das Alter machte schon seltsame Sachen mit einem, fand Takaheshi.
    »Ihr müsst uns doch hassen für das, was wir mit eurer Welt gemacht haben«, sagte er unvermittelt. »Und euch wird nicht mal erlaubt, die Aliens dafür verantwortlich zu machen«, fuhr er fort. »Besucher – was für ein Euphemismus für die Ausbeuter eines ganzen Planeten!«
    Skadi sah ihn verständnislos an. »Nicht die Vierfinger, sondern Nordöl und all die anderen haben uns ausgebeutet.«
    »Hinter jedem Konzern steht heutzutage ein kleiner Alien. Das hat sich nur noch nicht herumgesprochen.«
    »Was redest du da, alter Mann?« Skadi furchte ärgerlich die Stirn. Wollte er sich über sie lustig machen?
    »Es ist schon vor langer Zeit passiert«, seufzte er. »Wir haben einfach nur da weitergemacht –« Er sah Skadi durchdringend an. »Meine Generation und die Generation davor, Männer mit Einfluss, Politiker, Industrielle – und bis zu einem gewissen Grad auch die Militärs und Geheimdienste –, wir haben die Erde verkauft.«
    »An wen?« Skadi flüsterte, als könnte sie dadurch die Zeit anhalten, die Wahrheit noch einen Augenblick hinauszögern. Und dann war sie es, die es aussprach. »An die Vierfinger.«
    Takaheshi nickte. »Ich bin zu alt, um noch etwas dagegen zu unternehmen«, sagte er. »Aber ich hoffe, dass irgendwann jemand aufsteht und schreit: Wir wollen unsere Welt zurück!«

    Am nächsten Tag steuerten sie Fuerteventura an. Takaheshi hatte gemeint, Skadi müsse sich unbedingt die berühmten schwarzen Strände ansehen. Außerdem wurden die Vorräte – besonders das Wasser – allmählich knapp.
    Sie saßen gemütlich auf Deck und nahmen ihr Frühstück ein, während die Jacht andockte. Der Hafen sah verrottet aus. Die Duckdalben waren geborsten, und die Kaimauer würde der nächste Sturm in die See waschen. Außer ihnen war weit und breit kein Schiff zu sehen. Sogar die üblichen Fischerboote und fliegenden Händler in ihren Schaluppen fehlten.
    Am Kai warteten bereits zwei Männer in pseudo-amtlich aussehenden Uniformen auf sie. Wohl Angehörige der hiesigen Bürgerwehr, meinte Takaheshi.
    »Sakamoto, sind Sie Takaheshi Sakamoto?«, rief der massigere der beiden in aggressivem Ton. Aus der Nähe konnte man sehen, dass seine Uniform schon viele Male ausgebessert und ursprünglich für jemand Kleineres angefertigt worden war.
    Takaheshi blieb gelassen. Vermutlich ging es nur um das ortsübliche Bestechungsgeld. Doch der Mann sah zu den verfallenen Nutzbauten, die wohl früher als Lagerschuppen gedient hatten, und signalisierte ein »Er ist es«.
    Skadi, die neben Takaheshi an der Reling stand, flüsterte: »Was geht hier vor?«
    Eine Antwort erübrigte sich. Mit einem fiesen Quietschen rollte das Tor des größten Schuppens hoch und eine Gruppe Vierfinger marschierte in Kampfformation auf die Jacht zu. Als das Tageslicht in den Schuppen fiel, wurde im Hintergrund eine Raumfähre sichtbar. Anscheinend war dies eine geplante Aktion.
    »Ruhig bleiben«, rief Takaheshi seinen Leuten zu, als er sah, dass diese nach ihren Waffen greifen wollten. »Erst mal hören, was sie wollen.«
    »Los, lassen Sie uns sofort an Bord!«, blaffte der massige Uniformierte.
    Takaheshi gab der Deckscrew ein Zeichen, die Gangway wurde runtergelassen und die seltsame Abordnung stürmte polternd an Deck. Skadi machte sich ganz klein.
    »Mensch-Mann sagen wo Mensch-Mann!«, zischte einer der Vierfinger.
    Takaheshi sagte etwas, was sich wie »eßgnich eßcorg« anhörte, doch das Alien zischte unbeeindruckt zurück und zielte mit einer Waffe auf ihn.
    Daraufhin zuckte Takaheshi nur mit den Schultern und sagte: »Augen, sehen, alles Schiff.« Und an seine Mannschaft gewandt: »Bleibt vor allem ruhig, Leute, und geht ihnen aus dem Weg.«
    Die Aliens spähten in jeden Winkel, durchwühlten jede Frachtkiste, warfen den Inhalt zu Boden und befingerten jeden Gegenstand an Bord. Die beiden Uniformierten standen dabei und sahen ihnen grinsend zu. Nach gut zwei Stunden gingen sie wieder von Bord.

    Skadi kniete auf dem Boden ihrer Kabine und suchte ihre Habseligkeiten zusammen. Alles war so durcheinander geworfen, als hätte ein Rudel junger Schlittenhunde damit gespielt. Ein Wunder, dass sie ihren Schlafsack nicht aufgeschlitzt hatten. Sorgfältig schüttelte sie ihre Kleidung aus, ehe sie sie in ihren Rucksack packte.
    »Ist es schlimm?« Takaheshi stand in

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