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When the Music's Over

When the Music's Over

Titel: When the Music's Over Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myra Çakan
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sie noch im Wir-retten-die-Welt-Geschäft, diese Tunnel-Kids?«, fragte Pierce, als Skadi schwieg.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Skadi. »Aber ich glaube, ich werde es bald wissen.« Und weil sie mehr als Neugierde hinter der Frage vermutete: »Warum willst du das wissen?«
    »Ich habe da etwas gesehen –« Er brach ab. »Das ist jetzt nicht ungefährlich –«
    »Sag schon!«
    »Nein, du musst es sehen, um es zu glauben.«
    »Dann zeig es mir.«
    »Es ist da draußen.« Er zeigte auf die See. »Wir müssen rausfahren und tauchen.«
    »Jetzt?« Skadi machte große Augen.
    Der Sturm hatte in den vergangenen Stunden noch zugenommen. Kleine, harte Wellen, in der Dunkelheit nur an ihren Schaumkronen zu erkennen, schlugen gegen die Kaimauer.
    »Keine schlechte Idee.« Pierce stand auf und nahm seine Jacke. »Los, gehen wir.«
    »Ja, aber müssen wir denn nicht noch bezahlen?«
    Das war ihr nun alles viel zu überstürzt. Außerdem begann sich die Gaststube plötzlich beängstigend zu drehen – oder drehte sie sich? Sie hielt sich schnell an der Tischkante fest. Pierce beobachtete sie amüsiert.
    »Die letzte Flasche Wein war wohl doch zu viel.« Er griff nach Skadis Rucksack und legte den anderen Arm um ihre Schulter. »Und jetzt einen Fuß vor den anderen – genau, so wird’s gemacht.«

    Skadi wachte auf, als ihr die Sonne ins Gesicht schien. Sie lag auf einer schmalen, aber bequemen Koje, das Bullauge war geöffnet und eine frische Brise umfächelte höhnisch ihren schweren Kopf.
    Sie schaute sich neugierig um. Das hier war nicht Takaheshis Jacht, so viel stand fest. Wie eigenartig. Sollte sie jetzt beunruhigt sein? Sie setzte sich auf und machte eine kurze Bestandsaufnahme: Sie trug noch ihre Kleidung vom Vorabend, bis auf die leichten Stiefel, die standen ordentlich vor der Koje. Ihr Rucksack lehnte an der gegenüberliegenden Wand und auch sonst schien alles am Platz zu sein.
    Das Boot befand sich auf Fahrt, wie sie an dem trägen Auf und Ab unschwer spürte. Auf Fahrt – wohin? Sie stand auf und sah durch das Bullauge auf den schwankenden Horizont. Wie gut, dass sie seefest war, dachte Skadi pragmatisch, denn dies wäre genau der richtige Zeitpunkt, um reisekrank zu werden.
    »Kaffee?«
    Skadi fuhr herum. Der schwarzhaarige Mann, Pierce, lehnte in der offenen Tür und hielt einen Becher in der Hand.
    »Fahren wir nach Freezone?«
    »Noch nicht.«
    Da fiel es ihr wieder ein: Sie war auf seinem Boot und sie waren auf dem Weg zu »etwas da draußen«.
    Sie nahm den Becher und pustete bedächtig auf das heiße Getränk. Es roch wirklich gut, ob es wohl richtiger Kaffee war? Sie kostete vorsichtig.
    »Gut«, stellte sie erstaunt fest.
    Sie trank aus und folgte Pierce auf Deck – ihrem Kopf ging es in der frischen Luft schnell besser. Sie befand sich auf einem robusten Auslegerboot. Auf dem Ruderhaus waren eine kompakte SunCo-Anlage und eine Satellitenschüssel montiert. Im Heckbereich waren eine Tauchplattform und ein Schwenkkran festgezurrt, und unter einer Abdeckplane erkannte sie die Umrisse eines Kompressors. Alles sah sehr zweckmäßig aus, stellte Skadi anerkennend fest. Sie ging ins Ruderhaus, wo Pierce, über alte Seekarten gebeugt, einige Peilungen machte.
    »Wir erreichen die Koordinaten frühestens am Nachmittag«, sagte er. »Kannst du tauchen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Da, wo ich herkomme, tauchen nur die Robben.« Sie sah sein enttäuschtes Gesicht und meinte: »Kannst du es mir nicht beibringen?«
    »Nein, dazu reicht die Zeit nicht.« Er überlegte kurz. »Komm mit, ich habe eine andere Idee.«
    Er ging zum Bug, schlug die Frachtluke hoch und ließ eine Strickleiter hinunter. Geschmeidig kletterte er hinab. Skadi folgte vorsichtig. Da unten war es stockfinster. Sie stieß an etwas, das einen tiefen, laut hallenden Ton von sich gab, und schrie überrascht auf. Was würde als Nächstes kommen – glitschige Seemonster, die nach ihren Fußknöcheln griffen?
    »Willkommen in meiner Schatzkammer«, sagte Pierce und ließ den Schein einer Stablampe durch den Schiffsbauch wandern.
    »Was ist das denn?« Entgeistert sah sie sich um.
    »Das Kapital der Zaca und ihres Besitzers.« Stolz klopfte er an ein bauchiges Metallding, und wieder erklang der hallende Ton. »Eine Schiffsglocke – mindestens hundert Jahre alt. Und da drüben«, vage deutete er auf einen Berg Gerümpel, »Souvenirs aus dem Wrack einer britischen Militärmaschine. Stammt, glaube ich, noch aus dem zweiten Golfkrieg.«
    »Ja, aber das

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