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Whitley Strieber

Whitley Strieber

Titel: Whitley Strieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Kuss des Vampirs
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Sklaven zurückgewann; sie hatte es im Laufe der Äonen tau- sende Male getan. Sie stieß ihre Zunge tief in Sarahs Vagina. Das mächtige Organ dehnte die Haut so stark, bis sie gespannt war wie das Schlagfell einer Trommel. Wenn sie Widerstand spürte, drückte Miriam stärker. Sarah wand sich. Miriam bewegte den Kopf vor und zurück, langsam und pumpend. Sarah hielt mit zitternden Händen Mi- riams Schläfen, starrte zu ihr hinunter, lachend und weinend zugleich, dann warf sie den Kopf zurück und verzog das Gesicht, als eine Serie explosiver Höhepunkte ihren Körper erbeben ließen. Als sie aufhörten, zog Miriam ihre Zunge heraus und ließ deren raue Oberfläche über Sarahs Klitoris gleiten. Als sie sich aufsetzte, schlang Sarah die Arme um sie, bedeckte ihr Gesicht und ihren Hals mit Küssen, sank auf den Boden der Limousine und küsste ihre Hände und Füße.
    Sarah lag Miriam zu Füßen, ihr Gesicht auf deren Schoß, und weinte leise. Na also, dachte Miriam, auf die Kleine ist wieder Verlass. »Hey«, sagte Luis über die Sprechanlage, »ihr macht mich hier vorne ganz verrückt. Ich komme gleich in meine Hose.«
    »Leonore wird es dir im Club machen«, sagte Miriam zu ihm und zündete sich unterdessen eine Zigarette an. Sie zog Sarah auf die Sitzbank hoch und legte den Kopf an ihre Schulter. »Bist du wieder mein Mädchen?«, fragte sie zärtlich.
    »Ja.«
    Sie sah Leo an. »Bist du scharf?«
    »Allerdings.«
    »Hebe es dir für Luis auf.«
    »Ich möchte nicht mit Luis schlafen.«
    »Ich erwarte, dass er mir berichtet, wie gut du warst. Außerdem wirst

du heute Abend speisen, also was willst du mehr?«
    »Einen Mann wie meinen Vater«, flüsterte Leo kaum hörbar. »Ah. Und wie war dein Vater?«
    »Mächtig.«
    Miriam lächelte leicht, ein klein wenig ihre Lippen öffnend.
    »Wenn du so schaust«, sagte Sarah, »siehst du aus, als wärst du gleichzeitig zehn und zehntausend Jahre alt.«
    Miriam brach in lautes Gelächter aus. »Das ist einer meiner schöns- ten Blicke!« Ihr Lachen klang rau und grell, und Sarah war froh, als es endete. »Steh auf«, sagte Miriam plötzlich. Sie hatten das Sonnenver- deck noch nicht geschlossen.
    »Ich bin splitternackt!«
    Miriam warf ihr aus dem Augenwinkel einen vertrauten Blick zu. Sa- rah stand sofort auf.
    Gut. Sie denkt nicht nach, sie gehorcht, dachte Miriam. Endlich ist sie zurückgekehrt .
    Der Fahrtwind blies ihr ins Gesicht, ließ ihre Haare flattern. Sie fuh- ren die Houston Street entlang, in Richtung Hudson River. Auf beiden Straßenseiten begannen die Leute zu klatschen und zu johlen. Sarah warf den Kopf zurück, reckte die Arme in die Höhe und schrie sich die Seele aus dem Leib.
    Eigentlich war New York nicht die gefährlichste Stadt der Welt, aber die Schreie, die Paul vernahm, hörten sich an wie die einer Frau, die auf brutale Weise umgebracht wurde. Er blickte den West Broadway hinunter – von dort kam das Geschrei – und sah einen schwarzen Bentley, der in westliche Richtung die Houston Street entlangfuhr. Ir- gendein bescheuertes Mädchen stand im offenen Sonnenverdeck und brüllte wie eine Wahnsinnige herum, das war alles.
    Sie hatte ihm einen richtigen Schreck eingejagt, diese verdammte reiche Kuh. Am liebsten hätte er ihr rechts und links eine gescheuert. Wahrscheinlich war sie auf einem Trip, deswegen klang ihr Geschrei so Furcht erregend.
    New York war ein einziger riesiger Drogen-Supermarkt. Jeder war jung, jeder hatte Geld, und es gab alles zu kaufen, das einen in andere Sphären versetzte. Extasy, Speed, Crack, Kokain, Haschisch, Gras, Heroin, sogar altmodisches Zeug wie sein geliebtes Opium. Wenn man nur lange genug danach suchte, fand man wahrscheinlich sogar Laudanum. Fünfzigprozentigen Absinth, hecho en Mexico, gab es be-

stimmt auch. Es gefiel ihm, sich mit Absinth volllaufen zu lassen. Das Zeug brachte den Poeten in ihm hervor. Das letzte Mal hatte er im Las Brisas in Acapulco Absinth getrunken, einem der schönsten Flecken auf der Welt, um sich ernsthaft zu besaufen. Die Berge, darunter die Stadtlichter, die im Pazifik versinkende Sonne – die Aussicht war ein- malig. Er war auf sein Zimmer gegangen und hatte ein episches, drei- ßigseitiges Gedicht über den Tod von Nebukadnezzar verfasst. Am nächsten Morgen hatte er im Internet recherchieren müssen, wer zum Teufel Nebukadnezzar war. Irgendein altertümlicher König.
    Ihm kam ein ganz in Schwarz gekleidetes Pärchen entgegen. Das lange wallende Kleid des Mädchens ließ

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