Whitney Houston - Die Biografie
denen andere Kinder nicht so ohne weiteres in Kontakt kamen. Ich hatte keine Ahnung, dass sie Stars waren. Aber wir wurden dazu erzogen, dafür dankbar zu sein, dass wir diese Leute kannten“, sagte Whitney. „Es machte Spaß, aber meine Mom sorgte dafür, dass wir die Stars in ihrer Nähe nicht zu ehrfürchtig bestaunten, die Showbiz-Freunde, die im Scheinwerferlicht standen und mit großen Limousinen unterwegs waren.“ Angesichts dieser Erfahrungen wundert es nicht, weshalb Whitney zu Beginn ihrer Karriere den großen Erfolg der ersten Alben so gelassen aufnahm. Damals erklärte sie: „Ich hatte Glück, weil ich einen Star aus nächster Nähe kannte – meine Mutter, die auch meine Freundin und meine beste Lehrerin war.“
All dem zollte sie in dem Video zum Song „Greatest Love Of All“ Tribut: Der Musikclip zeigt ein kleines Mädchen, das zu einer Talentshow geht und von ihrer Mutter ermutigt wird. Cissy Houston spielte hier die Mutter der Kleinen, die dann in späteren Szenen zur erwachsenen Whitney wird. Zwar ist das Video ein rein fiktiver Rückblick, aber dennoch ist es sehr dem wahren Leben nachempfunden. Cissy unterstützte Whitney in jungen Jahren sehr und beriet sie, als sie sich dafür interessierte, ebenfalls Sängerin zu werden.
Whitney war als Heranwachsende aber auch sehr von ihrem Vater geprägt, John Houston, der Mitte der Achtzigerjahre in der Verwaltung der Stadtbehörde von Newark arbeitete. Als Whitneys Karriere in Schwung kam, wurde er Teil ihres Managementteams. Zur Zeit ihrer ersten Plattenerfolge erklärte Whitney: „Mein Vater ist der Rückhalt unserer Familie. Immer, wenn ich ein Problem hatte, egal was für eins, war er für mich da. Er überwacht auch meine ganzen Verträge und so. Die meisten wissen gar nicht, dass mein Dad schon seit langer Zeit im Geschäft ist. Er hat früher die Sweet Inspirations, die Gruppe meiner Mutter, gemanagt.“
John Houston hatte einst erklärt: „Niemand kam je an die Sweet Inspirations heran.“ Er konnte damals noch nicht ahnen, dass unter seinem eigenen Dach bereits eine der größten Sängerinnen der 1980er- und 1990er-Jahre heranwuchs.
Wie ihre Mutter und ihre Cousine Dionne machte auch Whitney ihre ersten Gesangserfahrungen in der Kirche. Das erste Lied, das sie mit dem örtlichen Kirchenchor zusammen sang, war der Gospelstandard „Guide Me O Thou Great Jehovah“. Whitney sagte später über diese Hymne, es sei „ein Lied, das sich mir für den Rest meines Lebens eingeprägt hat“.
Mit zwölf Jahren sang sie schließlich ihr erstes Solo in der Kirche: „Ich stand steif wie ein Brett da. Aber ich sang das Lied, und die Leute sind völlig ausgeflippt.“ Es war Whitneys erster Schritt ins Rampenlicht.
„Als ich beschloss, Sängerin zu werden, war ich zwölf“, erzählte sie. „Ich wusste, das war es, was ich tun wollte. Gott hatte mir eine Gabe verliehen, und die sollte ich auch nutzen.“
John Houston erinnert sich an die ersten Gesangsversuche seiner Tochter: „Wenn ich aus dem Keller Geschrei und Gekreische hörte, war mir klar, dass Whitney dort unten ein Mikrofon von Cissy herausgekramt hatte und zu Platten von Chaka Khan und Aretha Franklin sang. Ich wusste, dass ihre Mutter ihr Stunden gab, aber ich verfolgte das nur am Rande. Eines Tages sagte Cissy dann: ‚Unsere Kleine singt diesen Sonntag zum ersten Mal in der Kirche ein Solo. Komm auf alle Fälle.‘ Was ich an diesem Tag dann hörte, war die Stimme einer jungen Frau aus der Kehle einer Zwölfjährigen. Ich war hin und weg.“
Whitney übte also anhand von Songs von Aretha und Chaka – wer hätte damals ahnen können, dass sie später, als sie ein großer Star geworden war, mit beiden Frauen echte Duette aufnehmen würde!
Whitney: „Es war eine der glücklichsten Erfahrungen meines Lebens, als ich merkte, dass ich singen kann. Wenn man jung ist, dann ist man ja in jeder Hinsicht furchtbar unsicher. An einem Tag will man Lehrer werden, am nächsten Arzt. Als ich anfing, in der Kirche zu singen, war das zunächst im Chor, und als man mich dann für ein Solo auswählte, war ich starr vor Angst! Ich war mir nicht sicher, ob ich das schaffen würde. Aber dann versuchte ich es, und ich stellte fest, dass da etwas in mir war, was mir immer dieses irre Gefühl gab, wenn ich sang. Ein unglaubliches Gefühl, im Grunde so etwas wie Magie.“
Whitney wuchs in Newark, New Jersey nicht gerade in der feinsten Gegend auf, und sie hatte stets den Eindruck, anders zu sein als
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