Whitney Houston - Die Biografie
Realität vermittelt hätte: „Als ich meiner Mom sagte, was ich machen wollte, hat sie mich auf all das vorbereitet, was mir bevorstand. Sie brachte mir bei, dass Ruhm nicht immer so großartig ist, wie man immer behauptet, sondern dass man ihn manchmal hasst und manchmal liebt.“
Cissy sorgte dafür, dass Whitney auf eine Schule kam, an der man Wert auf die Disziplin legte – die Mädchenschule Mount St. Dominic Academy. „Whitney war ein sehr zartes Kind, und deswegen brauchte sie meiner Meinung nach eine bestimmte Umgebung“, erklärte Cissy. „Außerdem dachte ich, sie würde dort bessere Bildungschancen haben. Natürlich, man war dort auch streng, aber das war nicht mein Hauptgrund. Davon abgesehen brauchte ich auch niemanden, der meine Regeln durchsetzte. Frühes Ausgehen mit Jungs, rumhängen – das würde sie sowieso nicht tun. Sie trug nicht einmal Perlonstrümpfe, bevor ich es ihr erlaubte, obwohl all ihre Freundinnen es taten. Kein Make-up, kein Lippenstift, keine hochhackigen Schuhe. Und keine Diskussion! Ihr gefiel das nicht, sie fand das schon ziemlich ätzend. Manchmal ging sie zu ihrem Vater, genau wie ihre Brüder, weil sie dachte, dass er leichter zu überreden sei. Aber an mir kamen sie nicht vorbei, ich ließ mich nicht umstimmen.“
Da sie sich sorgte, weil Whitney so wenige Freundinnen hatte und generell recht zurückhaltend war, ermutigte Cissy ihre Tochter, mehr zu unternehmen. Es war Cissys Idee, dass sich Whitney als ehrenamtliche Betreuerin für Kinderfreizeiten meldete. In dem Freizeitheim in der Nähe lernte sie dabei ein Mädchen kennen, mit dem sie eine lebenslange Freundschaft verbinden sollte.
Robyn Crawford war zwei Jahre älter als sie und sollte in ihrem Leben großen Einfluss haben.
Sie war sportlicher und kräftiger als Whitney, und schon bald kamen Gerüchte auf, dass die beiden mehr wären als nur gute Freundinnen. Aber Whitney scherte sich nie darum, was man über ihre Freundschaft dachte. Die zwei Mädchen knüpften schnell ein enges Band, das lange Jahre hielt.
Kevin Ammons berichtete in seinem 1996 erschienenen Buch Good Girl, Bad Girl : „Die Kinder im Freizeitheim lästerten über sie, nannten sie Lesben und machten Kussgeräusche, wenn sie vorbeigingen, eingehakt und die Köpfe im vertraulichen Gespräch zusammengesteckt. Aber den beiden Mädchen schien das egal zu sein. Sie waren beide zähe, störrische junge Frauen, und sie hatten eine sehr stürmische Beziehung.“
Noch während ihrer Zeit an der Mädchenschule Mount St. Dominic Academy in West Caldwell begann Whitney als Fotomodell zu arbeiten, und sie begleitete zudem Cissy als Sängerin, wenn die in Nachtclubs auftrat. Schule, die Arbeit vor der Kamera und die Gesangsauftritte bedeuteten, dass sie sich schon früh an eine ganze Reihe von Terminen halten musste. „Es war ein Opfer“, sagte sie. „Aber ich tat Dinge, die ich gerne tat – ich sang. Meine eigentliche Ausbildung fand erst nach meinem Schulabschluss statt.“
Diese Fähigkeit, sich selbst gut zu organisieren und unterschiedliche Aktivitäten unter einen Hut zu bekommen, trug dazu bei, dass sie so gut mit der Belastung der ersten Soloerfolge umgehen konnte, als ihr Terminplan plötzlich für große Hektik sorgte. Sie war damit aufgewachsen, gleichzeitig an verschiedenen Fronten tätig zu sein, und später half ihr das, alle Projekte gleich gut im Blick behalten. Als ihr Leben ein Wirbelsturm aus Aufnahmen, Fotosessions, Interviews, Videodrehs und Reisen wurde, war Whitney bereit, willens und gut darauf vorbereitet, all ihre Ziele zu erreichen. Noch zu ihrer Teenagerzeit schlug man ihr vor, die Schule abzubrechen und sofort ins Musikbusiness einzusteigen, aber ihre Eltern bestanden darauf, dass sie erst ihren Abschluss machte. „Ich unterschrieb erst mit 18 meinen ersten Vertrag“, berichtete sie. „Meine Eltern sorgten dafür, dass ich eine richtige Kindheit hatte – dass ich ein kleines Mädchen sein konnte, als ich auch eins war, und dass ich ein Teenager sein konnte, als ich einer war.“
Cissy Houston fügte hinzu: „Ich wollte, dass sie zuerst die Schule beendete, denn ich wusste, wenn sie erst einmal ins Musikgeschäft einstieg, dann würde sie nicht mehr aufzuhalten sein.“
Wollte Whitney schon immer Sängerin werden? „Nein, ich wollte Lehrerin werden oder Tierärztin. Aber als ich meinen Mund öffnete und sang, dachte ich plötzlich: ‚Wow. Jetzt warte mal einen Augenblick. Warum denn nicht?‘“ Cissy erkannte,
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