Whitney Houston - Die Biografie
höchst energiegeladenes Gewand steckte. Whitneys Stimme scheint vor Begeisterung zu explodieren, und das klagende Saxophon, der Dampfhammer-Beat und das Frage-Antwortspiel des Backgroundgesangs (bei dem wieder einmal Cissy Houston mitwirkte) garantierten die Hitqualitäten dieses Titels.
Bei „All At Once“ wurde das Energielevel wieder etwas nach unten gefahren, um die richtige Atmosphäre für eine ergreifende Ballade zu schaffen. Whitney zeigte gerade bei den langen Tönen die ganze Schönheit ihrer Stimme, die hier von einem kompletten Orchester eingerahmt wurde. Michael Masser, der den Song mit Jeffrey Osborne zusammen geschrieben hatte, übernahm auch die Produktion dieses Titels, der Whitneys überragende, kraftvolle Gesangstechnik einfach perfekt zur Geltung brachte.
Das zweite Duett mit Jermaine Jackson, „Take Good Care Of My Heart“, war ein erneuter Beweis für die gelungene, elektrisierende Zusammenarbeit der beiden – auch dank der frischen und lockeren Produktion, die zeigte, dass Jackson nicht umsonst jahrelang bei Motown Erfahrung darin gesammelt hatte, wie man einen Hit schmiedet.
„Greatest Love Of All“ war ursprünglich der Titelsong von Muhammad Alis Filmbiografie Ich bin der Größte gewesen. Damals hatte George Benson den von Michael Masser und Linda Creed verfassten Titel interpretiert. Whitney präsentiert diesen Titel jedoch mit einer solchen Leidenschaft und Entschlossenheit, dass er wie eine Hymne auf das eigene Selbstwertgefühl daherkommt. Ihr facettenreicher Gesang und die ergreifende Botschaft des Titels sorgten schließlich dafür, dass er nach seiner Auskopplung als Single ein Riesenhit wurde.
Einer vertrauenswürdigen Quelle zufolge wurde dieser Titel in verschiedenen Versionen aufgenommen. Demnach war Clive Davis zunächst sehr unsicher, welche Fassung für Whitney Houston ausgewählt werden sollte. Schließlich überzeugte ihn offenbar der stellvertretende Arista-Geschäftsführer, Dennis Fine, sich für die Version zu entscheiden, in der Whitneys Stimme zu dramatischen Crescendi an- und abschwillt. Fine hatte sich zuvor alle drei Aufnahmen angehört und sie schließlich im Cassettenspieler seines Autoradios getestet, um zu entscheiden, welcher Take im Radio am besten wirken würde.
Whitneys Debütalbum schließt mit „Hold Me“, dem von Michael Masser produzierten Duett mit Teddy Pendergrass. Der Gegensatz zwischen Teddys tiefem, geschmeidigem Gesang und Whitneys hellerer und unschuldigerer Stimme verquickte sich zu einer spannenden Darbietung, die hervorragend die Stärken beider Sänger illustrierte.
Als das Album im Februar 1985 endlich in die Läden kam, war die junge Newcomerin zunächst einmal unendlich erleichtert. Wie es nun weitergehen würde, hing nun ganz allein vom Publikum ab. Aber zumindest war der Stress, das ultimative Album einspielen zu müssen, erst einmal vorbei. „Ich bin dankbar“, sagte sie. „Jetzt ist der Druck erst einmal weg. Ich weiß, dass es Leute gibt, die sagen, dass ich bestimmt ein Star werde und so, aber ich denke über so etwas gar nicht nach, denn ich weiß, dass alles, was möglich war, getan wurde, und nun warte ich einfach ab, was geschehen wird.“
Die Presse urteilte von Anfang an ausgesprochen positiv. Billboard schrieb über Whitney Houston : „Dieses vielversprechende Debüt der jungen, stimmlich aber schon völlig ausgereiften Whitney Houston verbindet das Feeling des Souls alter Schule mit der Geschmeidigkeit des neuen. Mit viel Ausdruckskraft eingespielt, ist es mehr als ein flüchtiger Versuch, ein wenig ‚Star-Quality‘ zu zeigen.“
Der Rolling Stone schwärmte: „Whitney steht vor einer großen Karriere – bei diesen Stimmbändern und diesem Aussehen kann es gar nicht anders sein. ‚How Will I Know‘ lässt die geschliffene Kraft, die in ihr steckt und überall auf dieser Platte aufblitzt, mehr als nur ein wenig erahnen, aber es ist vor allem ‚The Greatest Love Of All‘, in dem diese Energie besonders überzeugend aufgebaut wird. Mit den richtigen Songs und im richtigen Umfeld könnte sie wirklich die Musikwelt erschüttern.“
Laut USA Today war es ein funkelndes Debüt: „Sie erinnert nicht nur an eine moderne Nefertiti, sondern verursacht wahre Musikwellen mit ihrer leidenschaftlichen Stimme, die glühenden Sonntagsmorgen-Gospel mit Rhythm & Blues-beeinflusstem Pop verschmelzen lässt!“
Die New York Times schrieb über Houston: „Künstlerisch ist ihr Debütalbum ein persönlicher Triumph
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