Whitney Houston - Die Biografie
über eine Auswahl von Songs, die generell stark den konservativen Pop-Rezepten verhaftet sind. Die besondere Qualität ihres Gesangs entsteht dadurch, dass sie eine ständige Spannung kreiert zwischen einer gelassenen Selbstsicherheit, wie man sie eher von einer zehn Jahre älteren Sängerin erwarten würde, und hochverdichteter jugendlicher Lebendigkeit. Eine außergewöhnliche Sängerin, deren vielseitige, facettenreiche Soul-Gospel-Stimme einen stählernen Kern besitzt und damit offensichtlich ganz der Tradition von Aretha Franklin, Gladys Knight und ihrer Cousine Dionne Warwick verhaftet ist.“
Die Desert News aus Salt Lake City hob hervor: „Die gesanglichen Fähigkeiten, die sie auf dem ersten Album unter Beweis stellt, sind elektrisierend. Whitneys Stil erinnert ein wenig an Diana Ross, und mit ihrer kristallklaren Stimme macht sie sich an eine große Bandbreite aus gefühlvollen Liebesliedern, Balladen und Soul. Es ist eine äußerst dynamische Zusammenstellung.“
Das Trendmagazin Cosmopolitan bezeichnete das Album als verblüffende Coolness-Studie: „Diese phantastische Frau, die weiß, wie es mit dem Geben guter Liebe – You Give Good Love – funktioniert, hat ein sensationelles Händchen für Songs.“
In Newsweek hieß es: „In ihrem Debüt aus poppigen Liebesliedern präsentiert Houston eine charmante Kombination aus Unschuld und Verführung, eingerahmt von schimmernd geschliffenen Arrangements. Die Jahre, die sie in Newark, New Jersey im Chor einer Baptistengemeinde verbrachte, der von ihrer Mutter geleitet wurde, zeigen sich in der vollen Gefühlspackung, die sie entfesselt, wenn sie so richtig loslegt – der Traum eines jeden Impresarios!“
Im People -Magazin stellte man gleich einen Bezug zu ihrer damals größten Rivalin, Madonna, her und schwärmte: „Mit ihrer energiegeladenen Stimme, ihrer bestechenden Schönheit und der unverdorbenen Ausstrahlung ist sie ein rassiger kleiner Hitzkopf, der all jenen gefallen dürfte, denen die Material Girls allmählich langweilig werden.“
Obwohl man bei Arista mit aller Kraft auf eben einen solchen Erfolg hingearbeitet hatte, waren dann doch alle von dem Ausmaß überrascht, in dem Whitney die Charts eroberte. „You Give Good Love“ wurde als erste Single ausgekoppelt: In den USA schoss der Titel auf den ersten Platz der R&B-Charts und schaffte es auf den dritten Platz der Pop-Charts – damit war der erste Test erfolgreich bestanden. Als dann aber die Singles „Saving All My Love For You“ und „How Will I Know“ im Anschluss pfeilschnell bis auf den ersten Platz der Pop-Charts kletterten, war klar, dass Whitneys Karriere eine große Erfolgsgeschichte werden würde.
Sie sagte damals: „Ich liebe Balladen, aber ich singe auch gerne schnellere Nummern, von daher ist es toll, dass ich beides tun kann.“
Bis 1985 waren Donna Summer, Connie Francis, Brenda Lee, Roberta Flack, Cher und Olivia Newton-John die einzigen Sängerinnen, die je zwei aufeinanderfolgende Nummer-Eins-Hits verbuchen konnten. Als Whitneys „Greatest Love Of All“ 1986 an die Chartspitze kam, in der nächsten Woche abstieg und in der Folgewoche wieder auf Platz 1 stand, war sie die erste Sängerin, der ein Dreier gelang. Auch Whitney Houston brach alle Rekorde, als die Platte über zehn Wochen lang die Spitze der amerikanischen Albumcharts hielt. Aber sie war nicht nur in ihrer Heimat erfolgreich – in Kanada, England, Australien, den Niederlanden, Japan und in Deutschland war Whitneys erster Longplayer ebenfalls ein Top-Ten-Kandidat.
Whitney profitierte außerdem von dem Trend, dass in den Achtzigern zunehmend auch schwarze Musiker, deren Domäne zuvor die R&B-Charts gewesen waren, die Pop-Charts eroberten, in denen sich zuvor vornehmlich weiße Rockbands tummelten. Nun aber hatten Michael Jackson mit seinem Thriller- Überflieger, Lionel Richie, Prince und Tina Turner den Weg geebnet, und sie alle bekamen zusätzlichen Rückenwind von MTV, das zu dieser Zeit gerade seinen Siegeszug antrat und plötzlich die Möglichkeit bot, nonstop Musikvideos anzusehen. Whitneys Manager Gene Harves erklärte: „Es funktionierte auch deshalb so gut, weil die Pop-Sender offener für schwarze Musik waren. Als Whitney die Bühne betrat, war die Zeit reif.“
Clive Davis war dennoch verblüfft von der Geschwindigkeit, mit der Whitney der große Durchbruch gelang – in nur achtzehn Monaten hatte sie es ganz nach oben geschafft: „Aus Marketinggesichtspunkten haben wir alles sehr
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