Whitney Houston - Die Biografie
Schluss des Songs eilt Whitney von der Bühne, um ihre Mutter zu umarmen, die im Hintergrund gewartet hat, genau wie früher. Das Konzept des Videos ging hervorragend auf, und der inspirierende Song wurde mit diesem berührenden Bild einer engen Mutter-Tochter-Beziehung äußerst gelungen umgesetzt.
Whitney berichtete damals, dass sie die Dreharbeiten aller vier Clips, die auf der Videocassette #1 Hits enthalten waren, sehr genossen hatte: „Es hat viel Spaß gemacht. Videos machen einfach viel Spaß – sie sind ein bisschen wie ein Stummfilm, der mit Gesang untermalt wird!“ Diese ersten Ausflüge vor die Kamera zeigten bereits, dass Whitney großes Interesse an Filmdrehs hatte. Es sollte nicht mehr lange dauern, bis sie sich höchst erfolgreich als richtige Schauspielerin versuchte.
A ls sich dasJahr 1985 dem Ende zuneigte, brach wie üblich die Zeit der Jahresrückblicke und Auszeichnungen in den Medien an. Wenn es in der Presse und in der Plattenindustrie um den größten Durchbruch der letzten zwölf Monate ging, fiel immer wieder ein Name: Whitney Houston. In kürzester Zeit hatte sie bei den Musikkritikern wie auch bei den Fans einen unauslöschlichen Eindruck hinterlassen.
Das Branchenmagazin Billboard listete Whitney Houston in seinem Rückblick in gleich sechzehn verschiedenen Rubriken; sie wurde unter anderem zur „Besten neuen Pop-Sängerin“ und zur „Besten neuen schwarzen Sängerin“ gekürt.
Anfang 1986 folgten dann die großen Preisverleihungen, und Whitney schien überall auf der Liste der heißesten Newcomer zu stehen. Am 27. Januar erhielt sie zwei American Music Awards, einmal in der Kategorie „beliebteste Video-Single im Bereich Soul/R&B“ für „Saving All My Love For You“ und in der Kategorie „beliebteste Single im Bereich Soul/R&B“ für „You Give Good Love“.
Dann folgte die Jahresbestenliste im Rolling Stone . Dessen Leser wählten Whitney Houston zur besten Newcomerin des Jahres 1985. Und anschließend stand die renommierteste Preisverleihung an: die Grammy Awards. Im Januar 1986, als die Nominierungen für die 28. Grammy-Verleihung bekannt gegeben wurden, wurde LaLa als Songwriterin von „You Give Good Love“ genannt, während Whitneys Name in drei Rubriken auftauchte: „Album des Jahres“, „Bester Pop-Song einer Sängerin“ und „Beste Rhythm & Blues-Soloaufnahme einer Sängerin“.
In der Kategorie „Beste neue Künstlerin“ fehlte Whitney seltsamerweise. Stattdessen wurden hier A-Ha, Freddie Jackson, Katrina & The Waves, Julian Lennon und Sade genannt. Wie vorauszusehen war, bekam Clive Davis einen Wutanfall angesichts der Tatsache, dass sein großartiger neuer Schützling nach der ganzen Arbeit und Zeit, die er auf die Entwicklung von Whitneys Talent und Image verwandt hatte, in dieser Kategorie überhaupt nicht berücksichtigt worden war. Er schrieb einen zornbebenden Leitartikel für Billboard , der in der Ausgabe vom 18. Januar 1986 erschien und mit der Frage überschrieben war: „Was bedeutet ‚Newcomer‘ eigentlich wirklich?“ Denn die National Academy Of Recording Arts And Sciences, die jedes Jahr die Grammys vergibt, hatte erklärt, dass Whitney schließlich schon auf den Alben von Teddy Pendergrass und Jermaine Jackson aus dem Vorjahr zu hören gewesen war und sich so für die Kategorie „Newcomer“ disqualifiziert hatte.
Der Artikel von Davis begann mit den Worten: „Wie kann es sein, dass eine Künstlerin von den Lesern des Rolling Stone zur ,Besten neuen Sängerin‘ gewählt, in Entertainment Tonight als ,Newcomerin des Jahres‘ ausgezeichnet und in Billboard als ,Beste neue Künstlerin‘ (sowohl im Bereich Pop als auch im Bereich R&B) gefeiert wird, dass sie weltweit fast vier Millionen Exemplare ihres Debütalbums verkauft hat und dennoch nicht als Kandidatin für die ,Beste Newcomerin‘ von der National Academy Of Recording Arts And Sciences in Betracht gezogen wird?“
Whitney selbst sah die ganze Aufregung recht gelassen, zuckte die Achseln und erklärte: „So was kann halt passieren.“ Für sie spielte es keine Rolle, dass sie nicht berücksichtigt worden war; ihr erschien es am wichtigsten, „mit beiden Beinen auf der Erde zu stehen, ganz egal, wie groß diese ganze Sache wird“.
Die Grammy-Verleihung kommentierte sie des Weiteren: „Wenn ich gewinne, dann gewinne ich. Natürlich ist das eine Ehre, aber ich werde mich deswegen nicht anders fühlen als vorher. Ich komme mir wirklich ein bisschen vor wie
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