Whitney Houston - Die Biografie
Hit „I Will Always Love You“, der weltweit vierunddreißig Millionen Mal verkauft wurde. Der Soundtrack zu ihrem zweiten Film Warten auf Mr. Right wurde zum meistnominierten Album in der Geschichte der Grammy-Verleihungen. Und der Soundtrack ihres dritten Films Rendezvous mit einem Engel , der sich fünf Millionen Mal verkaufte, wurde zum meistverkauften Gospelalbum aller Zeiten. Damals wurde alles, was Whitney Houston berührte, zu Gold. Sie war die strahlende Pop-Prinzessin, der eine gute Fee alles Glück der Welt geschenkt zu haben schien.
Auf ihren eigenen Wunsch hin schlug sie mit ihrem Album My Love Is Your Love einen anderen Kurs ein und wandte sich mehr dem HipHop-Soul zu; außerdem erschuf sie sich ein etwas härteres Image. Zwar war diese Platte weniger erfolgreich als ihre früheren Werke, fand aber immer noch ein großes, internationales Publikum. Im Jahr 2000 veröffentlichte sie dann ein Greatest Hits -Album, das zehn Millionen Mal abgesetzt wurde. Damit endete ihre Zusammenarbeit mit Clive Davis für einige Jahre. Nach Ansicht vieler Kritiker war dies der Beginn ihres Abstiegs, im Studio wie auf der Bühne. Tatsächlich folgte nun für Whitney Houston eine sieben Jahre dauernde Pechsträhne.
Während ihrer Ehe mit Bobby Brown verwandelte sie sich in eine unberechenbare, verzweifelte Frau, deren Leben völlig aus den Fugen geriet. Die temperamentvolle, liebenswerte Whitney, in die sich die Welt in den Achtzigern und frühen Neunzigern verliebt hatte, war nicht mehr wiederzuerkennen.
Im Jahr 2001 schien ihre Welt zu zerbrechen. Es sah so aus, als wollte Whitney selbst mit aller Macht jenes Erfolgsimage zerstören, das so sorgfältig und mühevoll für sie aufgebaut worden war. 2005, als das amerikanische Fernsehen die imageschädigende Reality-Serie Being Bobby Brown zeigte, wurde Whitney Houston in der Presse als arrogant, unzuverlässig, drogensüchtig und paranoid dargestellt, als Frau, die sowohl ihr gutes Aussehen als auch ihre Stimme leichtfertig ruiniert hatte. Selbst ihre treuesten Fans wandten sich allmählich von ihr ab.
Die Hochzeit mit dem durchaus talentierten, aber schwierigen „Bad Boy“ Bobby Brown hatte zu starken Veränderungen in ihrem Leben geführt. Damit hatten der in der Presse ausführlich dokumentierte Drogenmissbrauch begonnen, die abgesagten Konzerte, das öffentliche Abkanzeln von Fans und die Konflikte mit dem Gesetz, und schließlich sah Whitney auch noch erschreckend dünn und ausgezehrt aus. Früher hatte ihr Name auf einem CD-Cover einen weltweiten Hit garantiert. Nun musste sie plötzlich feststellen, dass sie von den Radiomachern ebenso ignoriert wurde wie von den Schallplattenkäufern.
Bobby Brown war ursprünglich in den Achtzigern als Mitglied der R&B-Gruppe The New Edition bekannt geworden. Später machte er jedoch vor allem wegen seiner betrunkenen Pöbeleien, der handgreiflichen Auseinandersetzungen mit Whitney in aller Öffentlichkeit und seiner notorischen Fremdgeherei Schlagzeilen. Neben der gemeinsamen Tochter mit Whitney Houston hat er eine Reihe unehelicher Kinder, und es ist vielleicht typisch, dass ausgerechnet ein Song mit dem Titel „Humpin’ Around“ – zu deutsch etwa „Rumbumsen“ – zu seinem größten Solo-Hit wurde. Es war ihm zuzuschreiben, dass sich Whitney immer mehr von ihrer Familie, ihren Freunden und ihren Fans entfernte.
Unter seinem Einfluss entstand 2002 das spannungsarme Album Just Whitney , von dem weltweit nicht mehr als drei Millionen Exemplare abgesetzt werden konnten. Als erste Single wurde der defensive, paranoide Song „Whatchulookinat“ ausgekoppelt, der in den Charts überhaupt keinen Eindruck hinterließ. Der Blick der Öffentlichkeit ruhte inzwischen nicht mehr wohlwollend und liebevoll wie früher auf Whitneys einst so klassischer Schönheit, sondern war eher mit dem Entsetzen und Staunen zu vergleichen, das man angesichts eines Verkehrsunfalls empfindet.
Nur wenige Künstler haben je die Höhen erklommen, die Whitney Houstons Karriere bereithielt, und noch weniger sind in so kurzer Zeit so tief gefallen. Lange zählte sie zu den beliebtesten Sängerinnen und Schauspielerinnen weltweit und wurde wegen ihrer hervorragenden Stimme gefeiert. Doch zu Beginn des neuen Jahrtausends versank Whitney im Sumpf der Schlagzeilen. Sie beklagte sich öffentlich, die Boulevardpresse versuche sie fertigzumachen und ihren Namen zu beschmutzen. Dennoch war es immer noch sie selbst, die für die schockierenden Neuigkeiten
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