Whitney Houston - Die Biografie
„Sie sagten zu John, sie würden mich ‚kaltmachen‘. Und wenn sie kämen, mich zu töten, würde er vielleicht auch ‚kaltgemacht‘, falls er gerade zufällig neben mir im Auto säße.“ Whitney und Bobby erwiesen sich wirklich als ganz entzückendes Pärchen.
Am 20. November 2002 wurde John Houston ins Columbia Presbyterian Hospital in Manhattan eingeliefert. Die New York Post berichtete: „Aufgrund der Millionenklage, die Whitney Houstons Vater gegen seine Tochter angestrengt hat, geriet er so sehr unter Stress, dass er ins Krankenhaus gebracht werden musste, sagte sein Geschäftspartner.“
Kevin Skinner erklärte in der Fensehsendung Inside Edition : „Er war schon krank, bevor die Anklage eingereicht wurde, aber diese Geschichte hat sein Leiden definitiv verschlimmert.“
Währenddessen ging es endlich mit dem neuen Album voran: Die Veröffentlichung wurde für den 10. Dezember 2002 angekündigt. Und um diese Platte, deren Entstehung von so viel Wirbel begleitet gewesen war, zu bewerben, erklärte Whitney sich bereit, in der Nachrichtensendung Dateline von der Journalistin Diane Sawyer interviewt zu werden. Sie und Bobby wollten der ganzen Nation live erzählen, dass bei ihnen alles normal und in bester Ordnung sei. Die Sendung, die am 4. Dezember 2002 von ABC ausgestrahlt wurde, belegte jedoch lediglich, dass Houston und Brown beide hochgradig drogensüchtig waren. Als hätte allein der Anblick nicht schon genügt, brüsteten sie sich offen und schamlos mit ihrem Drogenmissbrauch. In ganz Amerika starrten die Fernsehzuschauer ungläubig auf den Bildschirm, als Whitney und Bobby sich in voller Fahrt auf dem Zug in die Selbstzerstörung zeigten.
Es war ein Interview, das Clive Davis, hätte er noch etwas zu sagen gehabt, nie zugelassen hätte. Davis – oder auch jeder andere in ihrem Leben, der etwas Macht und Einfluss besaß – hätte ihr diesen imageschädlichen Auftritt umgehend ausgeredet.
Zunächst einmal sah sie fürchterlich aus. Zwar hatte sie ein wenig zugenommen, seit sie so klapperdürr bei der Michael-Jackson-Show erschienen war, aber sie wirkte immer noch ausgemergelt. Ihre einst so makellose Stimme klang völlig zerstört und ließ sie selbst beim Sprechen gelegentlich im Stich.
Sawyer konfrontierte Whitney in dem Interview, das im Wohnzimmer der Browns in Atlanta stattfand, mit einigen sehr direkten Fragen.
„Was konsumieren Sie? Alkohol? Haschisch? Kokain? Oder Pillen?“, wollte Diane ohne Umschweife wissen.
„Ja, gelegentlich“, antwortete Whitney.
„Was, alles?“, hakte Sawyer nach.
„Gelegentlich, ja“, nickte Whitney, ohne mit der Wimper zu zucken.
Nach ihrer Selbsteinschätzung hinsichtlich ihrer Drogensucht befragt, erklärte Whitney: „Ich würde mich nicht als Süchtige bezeichnen. Ich denke eher, ich habe ein paar schlechte Angewohnheiten, die ich überwinden kann.“
Sie stellte es so dar, als sei die Zeit der wilden Partys für sie vorbei. „Das war eine Phase, die ich durchgemacht habe, die aber nun hinter mir liegt. Ich habe damit abgeschlossen. Es ist Vergangenheit. Es ist vorbei.“ Ein Blick in ihr Gesicht genügte, um zu wissen, dass sie nicht die Wahrheit sagte.
Als Sawyer sie nach den größten „Dämonen“ in ihrem Leben fragte, erwiderte Whitney, das sei sie selbst. Innerlich wünschten sich vermutlich viele Fans in diesem Augenblick, dass endlich jemand einen Exorzisten rief.
Und dann war da noch die Sache mit dem Prozess, den ihr Vater gegen sie anstrengte. „Mein Vater ist 81 und sehr krank. Es steht nicht gut um seine Gesundheit. Jemand aus seinem Umfeld hat ihn dazu gedrängt, hat ihm Angst gemacht bis zu dem Punkt, dass er sich nicht mehr wie mein Vater verhält.“ Whitney übersah dabei, dass John Houston sie teilweise gerade deswegen verklagte, um sie vor sich selbst zu schützen – damit sie noch Geld zur Verfügung haben würde, wenn er eines Tages einmal nicht mehr da war.
Über ihren ausgemergelten Körper sagte Whitney verteidigend: „Das will ich mal klarstellen. Ich bin nicht krank, okay? Ich war schon immer dünn. Ich werde nie dick sein, niemals. Ich bin einssiebzig und dünn.“
Der später am häufigsten zitierte Ausspruch folgte auf Sawyers lockere Frage, ob Whitney Crack rauchte, und die Sängerin in bester Zickenmanier erwiderte: „Crack ist billig! Ich verdiene viel zu viel, um Crack zu rauchen. Das will ich gleich mal klarstellen, okay? Ich rauche kein Crack. Das tue ich nicht. Crack ist Scheiße!“
Ob er
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