Whitney Houston - Die Biografie
die Situation nur ein wenig auflockern wollte oder einfach den Wunsch hatte, wieder einmal im Fernsehen zu erscheinen – plötzlich tauchte jedenfalls Bobby Brown vor den Kameras auf. Er war schweißgebadet, als hätte er gerade acht Kilometer gejoggt, und dann erklärte er Sawyer noch, dass er täglich Haschisch rauchte, weil das bei seiner „bipolaren“ Veranlagung gesund sei.
Als nächstes tauchte die kleine Bobby Kristina in der Sendung auf. Als sie in aller Unschuld in die Kameras lächelte, zeigte sie ein erbarmungswürdig schlechtes Gebiss. Whitney hatte gerade einen Vertrag über hundert Millionen Dollar unterschrieben und schaffte es nicht, ihrem Kind eine vernünftige Zahnbehandlung zu ermöglichen? Glaubte sie wirklich, dass die Menschen vor den Bildschirmen dieses Debakel ansehen und anschließend glauben würden, sie und ihr Mann seien ganz normale Eltern und echte Vorbilder? Damit war wirklich nicht zu rechnen.
Das Interview war wie ein Zirkus, und Whitney und Bobby schafften es kaum, durch einen der überall aufgestellten brennenden Reifen zu springen. Wer die beiden schon vorher für zugekokste Idioten gehalten hatte, bekam jetzt den besten Beweis dafür, dass er damit recht gehabt hatte. Die Pressereaktionen auf die Sendung waren nicht nur negativ, sie waren niederschmetternd.
The Star zitierte wieder einmal einen Insider: „Ich glaube, die beiden haben sich nicht klar gemacht, welcher Eindruck entsteht, wenn sie sich so offen vor den Kameras zeigen. Sie waren überzeugt, dass viele Leute auf ihrer Seite stehen und sagen würden: ‚Sie waren doch ganz ehrlich, was die Sache mit den Drogen angeht – vielleicht kriegen sie jetzt auch wieder ihr Leben auf die Reihe.‘“
Im Miami Herald schrieb Evelyn McDowell: „Houston sagte, dass sie sich nicht als Drogensüchtige bezeichnen würde, während sie offenbar völlig erschöpft und drauf war. Sie hat den Blick für die Realität völlig verloren.“
Der konservative Fernsehkommentator Bill O’Reilly verurteilte Whitney in seiner Stellungnahme zum Dateline -Interview mit harten Worten: „Sie haben Ihre kleine Tochter im Haus, Sie nehmen Drogen, das lässt sich nicht verheimlichen. Sie sind degeneriert. Nach dem Interview wissen wir von Miss Houston, dass sie Alkohol, Marihuana, Kokain und Pillen genommen hat oder noch nimmt, und ihr Ehemann hat erklärt, jeden Tag Haschisch zu rauchen. Es ist doch unmöglich, dass ein Kind, das in diesem Haus lebt, davon nichts mitbekommt. Diese Frau ist abhängig. Sie und ihr Mann nehmen Drogen. Sie hat damit nicht etwa aufgehört. Und das kleine Mädchen hat zweifelsohne miterlebt, dass seine Eltern high waren.“
O’Reilly zweifelte die Eignung der Browns als Eltern an und schäumte: „Whitney Houston ist eine Vogelscheuche, ein Skelett, und ihr Kerl steht alle zwei Tage irgendwo vor Gericht. Ich nenne das ganz direkt Kindesmissbrauch, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass eine Neunjährige ihre Eltern so erlebt – ständig Ärger mit dem Gesetz, ständig ausgeklinkt und bedröhnt –, ohne dass ihr das zu schaffen macht. Das ist doch unmöglich.“
Hinsichtlich der Sicherheit von Bobbi Kristina enthüllte The Star , dass Whitneys Haus in New Jersey ständig von den Behörden kontrolliert wurde. Die Zeitung schrieb im Dezember 2002: „Whitney ist fuchsteufelswild wegen Cissy. Sie ist überzeugt, dass es ihre Mutter ist, die dauernd beim Jugendamt anruft, sich beschwert und sie anzeigt.“
The Star wollte zudem erfahren haben, dass Whitney und Bobby sich bereits eine Strategie überlegt hatten, falls man damit drohen sollte, ihnen das Sorgerecht für Bobbi Kristina zu entziehen. „Sie wollen das Land verlassen, wenn die Cops versuchen, ihnen Krissy wegzunehmen“, behauptete eine gut unterrichtete Quelle. „Deswegen sind sie in ihrem Haus in Atlanta geblieben und haben New Jersey gemieden, denn sie wissen, dass sie dort auf der Abschussliste stehen. Bobby hat mir gesagt: ‚Bei den ganzen Problemen, die wir hatten, hat Whitney immer nur deswegen durchgehalten, weil sie Mutter ist.‘ Bobby hat echt Angst, dass Whitney richtig abstürzt, wenn die Behörden Bobbi Kristina woanders unterbringen.“
Im Dezember 2002 lief in der Comedy-Show Saturday Night Live ein Sketch über die Drogenmätzchen bei den Browns: Eine völlig desorientierte Whitney (Maya Rudolph) fragte, wo sie die eigene Tochter gelassen habe. Als Bobby Brown (Tracey Mogan) das Wasser aus der schlechten Perücke tropfte, führte
Weitere Kostenlose Bücher