Whitney Houston - Die Biografie
Whitney auftreten wollte, aber die Fernsehmacher erklärten ihr, Houston sei der wesentlich größere Star, und es käme nicht infrage, dass Mary das Duett absagte. Schließlich fand man einen Kompromiss. Ein Insider erklärte: „Die Probe ging ohne Probleme über die Bühne, und Mary und Whitney umarmten sich sogar, als sie vorüber war. Beim späteren Live-Auftritt umarmten sie sich erneut, und es war ganz offensichtlich, dass sie ihren Streit beigelegt hatten.“ Allerdings sollten sich nun immer öfter Stars von Whitney distanzieren, weil sie befürchteten, dass ihr öffentlicher Absturz auch sie in ein schlechtes Licht rückte.
Im Juli 2002 erschien die erste Single aus dem noch unveröffentlichten Album Just Whitney . Die Zeitschrift Entertainment Weekly urteilte: „‚Whatchulookinat‘, ein bitterer Vorgeschmack auf das folgende Album, ist ein Stolperschritt in die falsche Richtung. Dem altbackenen Groove fehlt jedes Bisschen Funk, und der Song würde insgesamt allenfalls einem Sternchen aus der zweiten Reihe wie Deborah Cox gerecht. Die paranoiden, an Jacko erinnernden Textzeilen über die Verfolgung seitens der Presse erinnern nur noch zusätzlich an ihre jüngsten Schlagzeilen, obwohl es eher in ihrem Interesse wäre, dass man die endlich vergäße.“ Die Single kam in die Läden und ging sang- und klanglos unter. In den USA erreichte sie gerade eben Platz 96, in Deutschland Platz 47. Gerüchteweise waren sämtliche Aufnahmen für die neue Platte eine absolute Katastrophe.
Im August 2002 musste Whitney einen schweren Schlag einstecken, als ihr eigener Vater einen Prozess gegen sie anstrengte. John Houston und sein Geschäftspartner Kevin Skinner hatten beim Superior Court von New Jersey eine Klage eingereicht, weil sie Whitney rechtlich beraten und dementsprechend bei der Neuverhandlung ihres Vertrags mit Arista unterstützt hatten. Auch, als sie auf Hawaii mit Marihuana erwischt worden war, hatte sie sich Hilfe suchend an ihren Vater gewandt, der ihr sofort zur Seite gestanden hatte. Als schließlich der Hundert-Millionen-Dollar-Deal ausgehandelt wurde, war John Houston wieder zur Stelle und verlangte für seine Zeit und Mühe sieben Prozent der gesamten Summe. Seine Tochter überging ihn jedoch, und als John Houston dann auch noch mitbekam, welches Chaos sie und Bobby in ihrem Leben anrichteten, beschloss er, dafür zu sorgen, dass sie nicht die ganzen hundert Millionen in Form von Kokain durch die Nase zog. Deshalb verklagte er sie auf die Auszahlung der kompletten Vertragssumme und beantragte zudem eine einstweilige Verfügung, laut der sie zwanzig Prozent ihrer gesamten Einnahmen einem Treuhänder übergeben musste, damit ihr zumindest noch ein gewisses Vermögen verblieb, auch wenn sie als Sängerin eines Tages völlig abstürzen sollte und niemand sie noch singen hören wollte.
Ein Freund der Houstons enthüllte in The Star: „John hat Whitney davor gerettet, ihre Karriere zu zerstören. Aber sie hat ihm nie etwas ausbezahlt – gar nichts! Es ist völlig verrückt. Er ist einundachtzig Jahre alt, und sie will ihm nicht geben, was sie ihm schuldet. Er schämt sich für sie und ist wirklich sehr, sehr wütend auf sie und Bobby.“
Besagter Freund fuhr fort: „Sie hatte damals keine frei verfügbaren Geldreserven mehr. John und Kevin mussten einen Vorschuss in Höhe von drei Millionen Dollar bei Arista für sie aushandeln, damit sie das Haus in New Jersey nicht verlor. Aber als es dann darum ging, ihn für seine Arbeit zu bezahlen, weigerte sie sich einfach.“
Für Whitney wurde in jener Zeit alles nur noch schlimmer. Im September 2002 hieß es in The Globe : „Whitneys neues Album ist längst überfällig, die Aufnahmen sind noch immer nicht abgeschlossen und es gibt nicht einmal einen Titel, obwohl sie vor mehr als einem Jahr beim neuen Arista-Boss L.A. Reid unterschrieben hat – und ihre neue Single ‚Whatchulookinat‘ ist ein Riesenflop. Whitney streitet sich mit Arista über die Songs, die auf der Platte erscheinen sollen.“
Whitney und Bobby hatten sich im Swisshotel im Stadtteil Buckhead von Atlanta eingemietet, um im nahe gelegenen Silent Sounds Studio arbeiten zu können. Die Zeitung schrieb weiter: „Aus einer Quelle verlautete, dass die Sängerin und ihr Mann um sechs Uhr früh den Zimmerservice anriefen und ein paar Tüten Backpulver bestellten, ein Mittel, das unter anderem dazu verwendet wird, um aus Kokain in Pulverform Crack zu machen.“
Ein Augenzeuge berichtete:
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