Whitney Houston - Die Biografie
„Sie ist schrecklich dünn. Sie wiegt kaum mehr als fünfundvierzig Kilo und hat im ganzen Gesicht braune Flecken. Wenn sie in die Öffentlichkeit geht, legt sie gewöhnlich sehr viel Make-up auf und achtet darauf, dass ihre Kleidung die Schultern und Arme bedeckt.“
Im Oktober 2002 waren Whitney und Bobby in seinem neuen Porsche-Cabrio in Alpharetta, Georgia unterwegs. Als sie auf die Auffahrt vom La Quinta Inn, einem Hotel mittlerer Preisklasse, fuhren, wurden die beiden von einigen Leuten auf dem Parkplatz erkannt. Einige Passanten fragten laut: „Ist sie das wirklich ?“, und die paranoide Whitney schoss zurück: „Verdammte Scheiße, was habt ihr denn für ein Problem? Arschlöcher! Das ist doch überall dasselbe, überall glotzen mich die Leute an!“
Am 7. November 2002 um 2:30 Uhr wurde Bobby Brown wieder einmal festgenommen. Ein Verkehrspolizist mit einem lasergesteuerten Geschwindigkeitsmesser hatte Brown in seinem Cadillac Escalade angehalten, nachdem er im exklusiven Wohnviertel Buckhead mit dreiundachtzig Stundenkilometern auf einer Straße unterwegs gewesen war, auf der eine Höchstgeschwindigkeit von sechsundfünfzig Kilometern in der Stunde galt. Mit ihm saßen noch einige Kumpels im Auto, Whitney allerdings nicht. Vor allem aber wurde eine knappe Unze, etwa achtundzwanzig Gramm, Marihuana bei ihm gefunden.
Wegen Geschwindigkeitsüberschreitung und Drogenbesitzes wurde er einstweilen festgenommen und verbrachte die Nacht im Gefängnis von Buckhead. Um neun Uhr morgens zahlte er eine Kaution von 1300 Dollar, um trotz dieser Vorwürfe auf freien Fuß gesetzt zu werden. Allerdings hatten die Beamten in Buckhead, während Bobby in seiner Zelle schmorte, kurz in die Akte ihres Häftlings hineingeschaut und festgestellt, dass im County DeKalb ganz in der Nähe ein Haftbefehl gegen ihn vorlag, weil er einen Pflichttermin vor Gericht versäumt hatte, der Teil seiner Bewährungsauflagen nach seiner Verhaftung 1996 wegen Trunkenheit am Steuer war. Deshalb wurde er um neun Uhr zwar in Buckhead entlassen, aber gleich anschließend an das Gefängnis von DeKalb County überstellt. Erst, als er dort noch einmal 10.000 Dollar Kaution wegen der Anklage auf Verletzung der Bewährungsauflagen gezahlt hatte, war er tatsächlich wieder ein freier Mann.
Seine eigene Karriere hatte sich inzwischen längst erledigt – er war nur noch berühmt, weil er an Whitneys Rockzipfel hing. Offiziell wurde er als einer der Chef-Produzenten ihres neuen Albums genannt, aber im Studio überwachten echte Produzenten wie Babyface das Einspielen der Songs und schufen die richten Sounds. Bobby hatte keinen eigenen Plattenvertrag mehr. Auf der Bühne sah man ihn nur noch, wenn er spontan bei Whitneys Konzerten zu ihr ans Mikrofon kam oder sich betrank und chaotische Auftritte hinlegte.
Aber wie sah es bei Whitney selbst mit Konzerten aus? Die Veröffentlichung ihres neuen Albums stand kurz bevor, und es wäre nur natürlich gewesen, wenn sie nun auf Tour gegangen wäre, um die neuen Songs live vorzustellen. Doch das geschah nicht. Zunächst einmal herrschte allgemein Unsicherheit darüber, ob sie überhaupt noch in der Lage war, eine Show von mehr als einer Stunde durchzustehen. Und die Konzertpromoter wollten sie außerdem gar nicht mehr gern buchen. Bei den letzten öffentlichen Auftritten hatte sich gezeigt, dass sie ein finanzielles Risiko darstellte. Würde sie überhaupt kommen? Würde sie den Text vergessen? Würde sie auf der Bühne sterben? Das fragte sich mittlerweile jeder.
Im November 2002 schrieb The Star, dass Kevin Skinner, der Geschäftspartner von John Houston, aus dem Lager von Whitney und Bobby „Morddrohungen“ erhalten habe. Offenbar versuchte man, Whitneys Vater und seinen Partner mit Gangsta-Methoden einzuschüchtern, damit er die Klage wegen der hundert Millionen Dollar fallen ließ, machte sich damit aber nur selbst lächerlich.
Kevin erklärte: „Sie haben Angst vor dem, was ich über Whitneys Privatleben enthüllen könnte. Sie wollen nicht, dass ihr Vater und ich sie verklagen – wegen dem, was ich im Zeugenstand aussagen könnte. Deshalb bekomme ich Morddrohungen! Mittlerweile glaube ich, bei ihnen ist alles möglich.“
Einer Quelle zufolge hatte Whitney gebrüllt: „Ich hasse Kevin – ich könnte das Arschloch UMBRINGEN! Das geht alles von ihm aus. Mein Vater käme nie auf die Idee, mich vor Gericht zu zerren, damit ich ihn für seine Unterstützung bezahle!“
Kevin führte weiter aus:
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