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Wicked - Die Hexen von Oz

Wicked - Die Hexen von Oz

Titel: Wicked - Die Hexen von Oz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Maguire
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ganz normaler Bauart zu sein. Die Haut war genauso ein Wunder an geschmeidiger Glätte, wie die von Melena als Säugling gewesen war.
    Â»Komm zum Ämmchen, du scheußliches kleines Ding du.« Ämmchen beugte sich vor, um die Kleine aufzuheben, besudelt, wie sie war.
    Die Kleine wand sich, um der Berührung auszuweichen. Ihr Kopf schlug gegen den Binsenboden des Korbes.
    Â»Du hast im Mutterleib Tänzchen gemacht, wie ich sehe«, sagte Ämmchen. »Zu wessen Musik, wüsste ich gern. So wohlentwickelte Muskeln! Nein, du kommst mir nicht aus. Komm her, du Dämönchen! Ämmchen macht sich nichts daraus. Ämmchen hat dich lieb.« Sie log wie gedruckt, doch im Gegensatz zu Frex glaubte sie, dass manche Lügen vom Himmel gutgeheißen wurden.
    Und sie bekam Elphaba zu fassen und packte sie sich auf den Schoß. Dann wartete Ämmchen, gurrte vor sich hin und schaute ab und zu weg, zum Fenster hinaus, um sich nicht zu übergeben. Sie rieb der Kleinen den Bauch, um sie zu beruhigen, doch sie wollte sich nicht beruhigen lassen, jedenfalls noch nicht.
    Melena stemmte sich auf die Ellbogen hoch, als Ämmchen am späten Nachmittag ein Tablett mit Tee und Brot brachte. »Ich habe mich schon häuslich eingerichtet«, sagte Ämmchen, »und ich habe mich mit deinem kleinen Liebling angefreundet. Jetzt komm mal zu dir, Schätzchen, und lass dir einen Kuss geben.«
    Â»Ach, Ämmchen!« Melena ließ sich liebkosen. »Danke, dass du gekommen bist. Hast du die kleine Bestie gesehen?«
    Â»Sie ist entzückend«, sagte Ämmchen.
    Â»Lüg nicht, und versuch nicht, mich zu schonen«, sagte Melena. »Wenn du helfen willst, musst du ehrlich sein.«
    Â»Wenn ich helfen soll, musst du ehrlich sein«, erwiderte Ämmchen. »Wir müssen nicht gleich darüber sprechen, aber ich werde alles erfahren müssen, mein Liebes. Damit wir entscheiden können, was zu tun ist.« Sie schlürften ihren Tee, und weil Elphaba irgendwann einschlief, war es ein Weilchen so wie in alten Zeiten in Kolkengrund, wenn Melena von nachmittäglichen Spaziergängen mit feschen jungen Landadeligen auf Freiersfüßen nach Hause kam und von deren männlicher Schönheit schwärmte, die Ämmchen gar nicht bemerkt zu haben vorgab.
    Allerdings fielen Ämmchen im Lauf der Wochen einige recht beunruhigende Dinge an der Kleinen auf.
    Beispielsweise wollte Ämmchen das Kind gern von der Verschnürung befreien, doch Elphaba schien gewillt zu sein, sich die eigenen Hände abzubeißen, und die Zähne in ihrem hübschen, dünnlippigen Mund waren in der Tat furchterregend. Ungehindert hätte sie ein Loch durch den Korb gebissen. Sie schnappte nach ihrer eigenen Schulter und kratzte sie wund. Die Schlinge erwürgte sie fast.
    Â»Kann nicht ein Barbier kommen und ihr die Zähne ziehen?«, fragte Ämmchen. »Wenigstens bis sie ein wenig Selbstbeherrschung lernt?«
    Â»Du bist ja von Sinnen«, sagte Melena. »Es würde sich im ganzen Tal herumsprechen, dass die kleine Range grün ist. Der Mund bleibt zugebunden, bis wir das Hautproblem gelöst haben.«
    Â»Wie um alles in der Welt ist ihre Haut grün geworden?«, sinnierte Ämmchen und schien damit einen wunden Punkt zu berühren, denn Melena wurde weiß und Frex rot, und die Kleine hielt den Atem an, als wollte sie zur allgemeinen Unterhaltung blau werden. Ämmchen musste ihr einen Klaps geben, damit sie wieder zu atmen anfing.
    Draußen im Garten nahm Ämmchen Frex ins Gebet. Nach dem doppelten Schlag der Geburt und seiner öffentlichen Demütigung konnte er seinen beruflichen Pflichten noch nicht wieder nachkommen und saß stattdessen müßig herum, schnitzte Gebetsperlen aus Eichenholz und versah sie mit Emblemen der Namenlosigkeit Gottes. Ämmchen stellte Elphaba drinnen ab – sie hatte eine irrationale Furcht davor, dass dieses Kind mithörte, was sie sagten, und, schlimmer noch, es verstand  –, setzte sich vor die Tür und schälte zum Abendessen einen Kürbis.
    Â»Ich gehe mal davon aus, Frex, dass ihr in eurer Familie keine Fälle von grüner Haut habt«, fing sie an, obwohl sie sicher war, dass Melenas mächtiger Großvater eine solche Anlage ausgeschlossen hatte,bevor er der Heirat seiner Enkelin mit einem unionistischen Geistlichen zustimmte – bei den Angeboten, die sie hatte!
    Â»In unserer Familie

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