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Wicked - Die Hexen von Oz

Wicked - Die Hexen von Oz

Titel: Wicked - Die Hexen von Oz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Maguire
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Junker Boq, werde ich immerhin die Güte haben, Sie nicht zu ignorieren. Ich hoffe sehr, dass Sie sich damit zufrieden geben.«
    Â»Niemals«, sagte Boq mit einem Lächeln. »Aber es ist ein Anfang.«
    Â»Und jetzt guten Abend«, wünschte Muhme Schnapp stellvertretend für alle und bugsierte die Mädchen davon. »Träumen Sie gut, Junker Boq, und kommen Sie nicht wieder!«
    Â»Damsell Elphaba, Sie waren grässlich«, hörte er Galinda sagen, doch die hatte nichts Besseres zu tun, als sich umzudrehen und ihm mit einem Lächeln nachzuwinken, das er sich nicht erklären konnte.
    3
    Damit begann der Sommer. Da er die Prüfungen bestanden hatte, konnte Boq unbeschwert sein letztes Jahr am Brischko-Kolleg planen. Täglich begab er sich in die Bibliothek im Drei-Königinnen-Kolleg, wo er unter dem wachsamen Auge eines gigantischen Nashorns , des Leiters der Handschriftenabteilung, alte Manuskripte reinigte,die offensichtlich seit hundert Jahren niemand mehr angeschaut hatte. Wenn das Nashorn den Raum verließ, witzelte er mit den beiden Jungen links und rechts von ihm herum, typischen Drei-Königinnen-Studenten, die sich für ihr Leben gern in Klatsch und dunklen Anspielungen ergingen und bei allem Gefrotzel doch treu und anhänglich waren. Er war gern mit ihnen zusammen, wenn sie gut aufgelegt waren, und fand sie unausstehlich, wenn sie sich anmotzten. Krapp und Timmel. Timmel und Krapp. Boq spielte den Ahnungslosen, wenn sie zu neckisch oder anzüglich wurden, was ungefähr einmal die Woche vorkam, aber sie hörten auch bald wieder damit auf. Am Nachmittag verzehrten sie miteinander ihre Käsebrote am Ufer des Selbstmordkanals und beobachteten die Schwäne. Wenn die kräftigen Ruderer ihre Sommerübungen machten und den Kanal auf und ab fuhren, gerieten Krapp und Timmel in Verzückung und ließen sich lang ins Gras fallen. Boq lachte über sie, ohne sie auszulachen, und wartete darauf, dass das Schicksal ihm Galinda wieder über den Weg führte.
    Er musste nicht allzu lange warten. Etwa drei Wochen nach ihrem Techtelmechtel im Gemüsegarten, an einem windigen Sommermorgen, richtete ein kleines Erdbeben in der Drei-Königinnen-Bibliothek geringfügige Schäden an, und das Gebäude musste wegen Reparaturarbeiten geschlossen werden. Timmel, Krapp und Boq nahmen ihre Brote, dazu Becher mit Tee aus der Mensa, und warfen sich an ihrem Lieblingsplatz am Kanalufer ins Gras. Eine Viertelstunde später kam Muhme Schnapp mit Galinda und zwei anderen Mädchen des Wegs.
    Â»Ich glaube, wir kennen Sie«, sagte Muhme Schnapp, während Galinda sich einen Schritt hinter ihr hielt. In Fällen wie diesem hatte die Dienerin die Namen all derjenigen in Erfahrung zu bringen, die sich noch nicht kannten, damit sie sich persönlich begrüßen konnten. Muhme Schnapp verkündete, dass die Junker Boq, Krapp und Timmel die Bekanntschaft der Damsellen Galinda, Schenschen und Fanny machten. Dann trat sie ein paar Schritte zur Seite, um den jungen Leuten Gelegenheit zu geben, sich miteinander zu unterhalten.
    Boq sprang auf und machte eine kleine Verbeugung, und Galinda sagte: »Um mein Versprechen zu halten, Junker Boq, darf ich fragen, wie es Ihnen geht?«
    Â»Sehr gut, danke sehr«, antwortete Boq.
    Â»Er steht voll im Saft«, sagte Timmel.
    Â»Er schäumt förmlich über, recht betrachtet«, sagte Krapp, der ein kleines Stück weiter hinten saß, aber Boq drehte sich um und blickte so böse, dass Krapp und Timmel verstummten und spielten, sie seien beleidigt.
    Â»Und Sie, Damsell Galinda?«, fragte Boq mit einem prüfenden Blick in das vorbildlich beherrschte Gesicht. »Geht es Ihnen gut? Wie aufregend, Sie den Sommer über in Shiz zu wissen.« Doch das war keine glückliche Bemerkung. Die bessergestellten Mädchen fuhren den Sommer über nach Hause, und Galinda als Gillikinesin hatte gewiss schwer daran zu tragen, dass sie hierbleiben musste wie ein Munchkinmädchen oder eine aus dem gemeinen Volk. Der Fächer kam hoch. Die Augen gingen nach unten. Die Damsellen Schenschen und Fanny strichen ihr mit stummem Mitgefühl über die Schulter. Doch Galinda fing sich wieder.
    Â»Meine guten Freundinnen, Damsell Fanny und Damsell Schenschen, nehmen sich den Hochsommermond über ein Häuschen am Ufer des Kluchtsees. Ein kleines Traumhaus in der Nähe der Ortschaft Nimmertal. Ich habe mich

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