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Wider die Unendlichkeit

Wider die Unendlichkeit

Titel: Wider die Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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sich an Regeln zu halten.«
    Petrowitsch sekundierte: »Holt sich allein den Tod. Fällt in einen Kanal, keiner da, seinen Anzug abzudichten, wenn er leckt.«
    Sie riefen Old Matt über den Leitfunk, aber er antwortete nicht. Er marschierte langsam, aber stetig nach Westen, in die Berge, die Halberstams genannt wurden.
    »Ich könnte ihn einholen«, meinte Manuel, obgleich er vermutete, Old Matt könnte ihm in den Bergen nur zu leicht entgehen.
    Colonel López knurrte ärgerlich. »Dann hätten wir zwei Vermißte. Nein. Das hat er früher schon gemacht, mit anderen Jagdgruppen.«
    »Er kann sich einen Funktionsverlust im Arm holen«, sagte Petrowitsch. »Oder im Gesicht. Könnte sterben, bevor wir ihn hierher zur Behandlung schaffen.«
    »Es ist seine Entscheidung«, sagte der Colonel. Er zuckte die Achseln.
    Später am Tag sagte der Colonel zu ihm: »Du versäumst es nicht, mit Old Matt hinauszugehen, was?«
    »Si.«
    »Du könntest keine bessere Wahl treffen, Sohn. Er ist ein Vorbild.«
    »Warum geht ihr dann nicht hinter ihm her?«
    »Ich tue fast alles, um hier draußen einen Mann oder eine Frau am Leben zu halten. Nur unterdrücken werde ich sie nicht.«
    Manuel sagte nichts. Er hatte den harten Zug an seinem Vater schon häufig bemerkt, aber dies war das erste Mal, daß er ihn verstand.
    An den nächsten drei Tagen zog Manuel mit den anderen Teams hinaus. Jeden Morgen stand er auf und hoffte, der alte Mann wäre in der Nacht zurückgekehrt. Jeden Tag zeigte ihm der pulsierende, orangefarbene Punkt von Old Matts Indikator seine Bewegungen in einer Reihe von Bögen mit häufigen Pausen, wahrscheinlich, weil er ausruhte. Manuel schloß sich Petrowitsch an und dann seinem Vater, und er zeigte dem Colonel, wie er schießen konnte. Sie erwischten einige Rollervarianten und fanden am zweiten Tag eine neue Spielart der Felsfresser, ein Exemplar, das dazu übergegangen war, von dem Ammoniakbächen zu trinken und nicht, wie vorgesehen, die schwierigeren Steine zu verdauen. Der Colonel schloß sich mit Bio kurz, und sie töteten das Ding. Die Tiere gingen mit dem Colonel, so daß es viele Aktivitäten gab, die Manuel auf der Jagd noch nicht erlebt hatte. Die Tiere rannten die Kämme hoch und trieben Roller aller Sorten hinunter, und die Männer versuchten, die entarteten zu erschießen, bevor sie entkommen konnten. Am dritten Tag hatten sie eine große Herde in einem Tal ohne Ausgang eingekreist und erschossen zweiundzwanzig Mutationen und drei weitere der entarteten Steinfresser. Manuel half, sie auszuweiden, um Proben für Bio zu nehmen. Er hatte selbst fünf erwischt und nur zweimal danebengeschossen. Auf dem Rückmarsch fühlte er sich in Jubellaune.
    Mit schweren Schritten kam er hungrig in die Kabine und warf sich auf seine Koje, bevor er sah, daß Old Matt in einer Ecke hockte und passiv und entrückt eine Suppe in seinen halbmetallischen Mund löffelte. Er machte einen ernsten, nachdenklichen Eindruck. Manuel sprach ihn an, stellte Fragen, aber der alte Mann antwortete nur mit kurzen Sätzen oder überhaupt nicht. Die Männer ließen ihn in Ruhe. Nach dem Essen wurde Manuel zum Kartenspielen eingeladen und vergaß, noch einmal mit Old Matt zu sprechen. Dann wurde er müde und legte sich schlafen.
    Der nächste Morgen war trübe. Ganymeds Nacht wurde von Jupiter beherrscht, der das Sonnenlicht reflektierte, so daß die Schatten verschwommen und vage wirkten. Der Schatten des Mondes kroch über die orangefarbenen und braunen Bänder.
    Ohne viel Worte zu machen, nahm Old Matt ihn wieder mit hinaus. Der alte Mann nahm einen zweisitzigen Dreiradwagen, und zischend und brummend nahmen sie ihre Route über glasrandige Krater in Richtung der Halberstamberge. Manuel hatte sie noch nie gesehen. Sie waren neu, von Eisbeben aufgeworfen. Die großen Scheiben verschoben sich und stießen gegeneinander wie lebendige, schwangere Gletscher, angetrieben von mahlenden Strömungen tief im Innern des Mondes. An einigen Stellen teilten Klippen und gezackte Spitzen aus Eis das Felsgestein, und dann, kaum einen Kilometer entfernt, wendete sich die Schlucht, und eisengraue Schultern eines uralten Meteoriten brachen durch eine spiegelglatte Decke aus Ammoniakeis, ließen es zersplittern, um neue Höhlen zu bauen. Hier hatte es noch keine Zeit für den Wandel der Jahreszeiten gegeben, der Flüssigkeiten in den Spalten gefrieren und auftauen ließ, Felsstein von Felsstein abspaltete, Steinplatten freisprengte und sie dann zermahlte, im

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