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Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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wurden wie Rasalom. Schon seine Anwesenheit in der Stadt muss dafür gesorgt haben, dass die Embryos mutiert sind.«
    Jack nickte. Er hatte von dieser Gruppe von Missgebildeten gehört und unter wenig erfreulichen Umständen sogar einige von ihnen getroffen.
    »Das war wohl der ›Ausbruch der Andersheit‹, von dem ich gesprochen habe.«
    »Höchstwahrscheinlich.« Bill schüttelte den Kopf. »Diese verkrüppelten Kinder … Für die betroffenen Familien waren das furchtbare Tragödien, aber eigentlich nur eine Warnung, was noch kommen würde.«
    Jack dachte darüber nach, während Bill ihn durch die Stadt führte, an der Schule vorbei, wo er der Star der Footballmannschaft gewesen war, vorbei an dem neuen Haus, das da stand, wo sein Geburtshaus gestanden hatte, das vor knapp über fünf Jahren abgebrannt war. In dem Feuer waren seine Eltern umgekommen.
    »Ich bin sicher, auch dafür war Rasalom verantwortlich«, sagte er mit belegter Stimme, die seine Empfindungen spiegelte. Er schlug sich mit der Faust gegen die Handfläche. »So viele andere – Freunde, Bekannte, Kinder! Meine Familie, Jim, Lisl, Renny, Nick und Danny –, vor allem Danny! Verdammt, ich habe mit ihm eine Menge Rechnungen zu begleichen.«
    Jack legte Bill die Hand auf die Schulter und drückte ermutigend zu.
    »Wir kriegen den Mistkerl! Wir zahlen es ihm zurück.«
    Aber sicher doch!
    »Jetzt werde ich dir mal was zeigen – wenn ich es wiederfinde.«
    Er musste zehn Minuten suchen, bevor er die Straße wiedererkannte. Er bog in sie ein und fand das leere Grundstück.
    »Vor zwei Jahren hat sich hier eines der Löcher aufgetan – aber nur für ein paar Minuten.«
    Bill kurbelte sein Fenster herunter und starrte dorthin. »War da nicht …? Ja. Das ist das Grundstück der Rubins. Aber wo ist das Haus hin? Und ich meine, da hat auch noch eine große Eiche gestanden.«
    »Das Haus und der größte Teil des Baumes – die sind in dem Loch verschwunden.«
    Bill wandte sich mit erstaunten Augen zu Jack. »Das verschwundene Haus! Ich erinnere mich, dass ich davon gehört habe, aber ich dachte, das sei so eine Art UFO-Geschichte oder so was. Ich hätte nie gedacht, dass das in Monroe passiert ist.« Er starrte wieder aus dem Fenster. »Das Haus der Rubins … Ich glaub es nicht. Aber woher weißt du …?«
    Jack fuhr wieder los. »Das ist eine lange Geschichte. Aber wir haben Zeit.«
    Jack erzählte sie, während sie langsam durch Monroe fuhren. Die Stadt – die Gemeinde – schien verlassen. Es lagen keine Leichen herum. Nirgendwo waren Leichen zu sehen. Wahrscheinlich lag das daran, dass im Gegensatz zu den Krabblern, die nur das Blut ihrer Opfer aussaugten, die neuen, größeren Viecher aus den Löchern ihre Beute komplett auffraßen. Manchmal bemerkte Jack furchtsame Gesichter, die aus dunklen Räumen durch kaputte Fenster hinausspähten. Als sie über die Hauptstraße an den Ruinen des früheren Hafenviertels vorbeirollten, kam eine Bande menschlicher Aasgeier auf sie zu.
    Bill hob eine der SPAS-12.
    Jack sah ihn an. »Du weißt, wie man die benutzt?«
    »Das ist schließlich keine hohe Physik, und ich hoffe fast, dass sie etwas unternehmen.« Er sprach zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch. »Ich habe im Augenblick eine wirkliche scheiß Wut.«
    Beim Anblick der Schrotflinte verloren sie das Interesse und verzogen sich.
    Jack starrte ihn an. »Also sogar du.«
    »Was?«
    »Es steckt dich auch an. Selbst du spürst die Auswirkungen von diesem Wahnsinn.«
    »Du etwa nicht?«
    »Nein. Ich bestreite meinen Lebensunterhalt damit, dass ich darauf warte, dass Leute wie die da irgendwas anfangen. Du machst gerade deinen ersten Schaufensterbummel in der Gegend, in der ich mein ganzes Erwachsenenleben verbracht habe.«
    Abes Farm
    »Das ist nicht wie ein Gewehr, auch nicht wie eine Pistole. Die muss man liebkosen, sanft behandeln. Eine Pumpgun ist eine brutale Sache, die nicht einzelne, wohl gezielte Schüsse abgibt, sondern einen Geschosshagel.«
    Gia versuchte die Sache entspannt anzugehen, aber das gelang ihr nicht. Das unerwartete Gewicht der Waffe in ihrer Hand, der Beweis ihrer Zerstörungskraft – da waren die Löcher, die Abe in die Wand des Stalles geschossen hatte – knoteten ihr die Eingeweide zusammen.
    Und jetzt war es an ihr, den Abzug zu betätigen.
    Sie und Abe standen Seite an Seite in dem verwüsteten Stall, ungefähr einen Meter vor der nach Norden hinausgehenden Wand. Vicky stand einige Meter hinter ihnen und sah aus sicherer

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