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Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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ausbrechen und seinen Anspruch auf die Welt erheben.
    Seine Welt.
    Es ist fast vollbracht. Er spürt, wie sich die letzten Stränge seiner Verwandlung um ihn herum und durch ihn hindurch ziehen. Wenn das geschafft ist, dann wird er zur Oberfläche hinaufsteigen und Glaeken erlauben, den neuen Rasalom zu sehen, in Ehrfurcht und Schrecken vor seiner Größe zu kauern, bevor das Leben langsam aus ihm herausgequetscht wird.
    Bald.
    Sehr bald.
    Endspiel
    Manhattan
    »Wo können sie nur sein?«
    Carol wusste, sie war eine Nervensäge, niemand im Raum – weder Sylvia, noch Jeffy, noch Ba, noch Nick, nicht einmal Glaeken selbst – konnte diese Frage beantworten, die sie in der letzten Stunde mindestens zwei Dutzend Mal gestellt hatte, aber sie konnte einfach nicht anders.
    »Ich weiß, ich soll keine Angst haben, ich weiß, das ist genau das, was Rasalom will, aber ich kann nichts dagegen tun. Ich habe eine Todesangst, dass Bill etwas passiert ist. Und Jack.«
    »Das ist keine Angst«, sagte Glaeken. »Das ist Sorge. Und das ist ein gravierender Unterschied. Die Furcht, von der Rasalom zehrt, ist der Schrecken, die Panik, das Entsetzen, die Todesangst, die einen lähmt und einen dazu bringt, jeden um sich herum zu hassen und ihm zu misstrauen, die einen zwingt, entweder um sich zu schlagen oder sich in ein Loch zu verkriechen und da allein und elend im Dunkeln zu hocken. Die Furcht, die uns von der Hoffnung und von der Gemeinschaft trennt, das ist es, was er braucht. Was du da fühlst, ist keine Angst, Carol. Es ist Sorge und die ist in der Liebe begründet.«
    Carol nickte. Das war ja alles gut und schön …
    »Aber wo sind sie denn?«
    »Sie sind weg«, sagte Nick.
    Carol hatte das Gefühl, einen Schlag in den Magen bekommen zu haben, als sie sich zu ihm umdrehte. Auch Glaeken starrte ihn an.
    Nick hatte all die vielen Male, die sie die Frage gestellt hatte, nicht geantwortet. Warum tat er es jetzt?
    »Was … was soll das heißen?«
    »Sie sind weg«, wiederholte er mit bebender Stimme. »Sie sind nicht da draußen. Pater Bill und der andere – sie sind verschwunden.«
    Entsetzt sah Carol zu, wie eine Träne über Nicks Wange lief. Sie wandte sich an Glaeken.
    »Was meint er damit?«
    »Er irrt sich«, sagte Glaeken, aber seine Augen schienen nicht überzeugt. »Er muss sich irren.«
    »Aber er sieht Dinge, die wir nicht sehen. Und er lag bisher nie falsch. Oh Gott!«
    Sie begann zu schluchzen. Sie konnte es nicht verhindern. Als sie in der letzten Nacht in Bills Armen gelegen hatte, hatte sie sich zum ersten Mal seit Jims Tod wieder wie ein vollständiges, voll funktionstüchtiges menschliches Wesen gefühlt. Sie würde es nicht ertragen, ihn jetzt zu verlieren.
    Oder war das jetzt Teil eines Planes?
    Sie schluckte die Tränen hinunter und wischte sich die Augen.
    »Ist das wieder eines von Rasaloms Spielchen? Werden wir erst mit ein bisschen Hoffnung angefüttert, bekommen wir erst ein bisschen Glück zu schmecken, sollen wir auf eine Zukunft hoffen, nur um uns dann umso tiefer in Verzweiflung zu stürzen, indem uns das alles weggenommen wird?«
    Glaeken nickte. »Das ist genau sein Stil.«
    »Dann kann er mich mal am Arsch lecken.«
    Die Worte schockierten sie. Sie benutzte nie eine solche Sprache. So was gehörte einfach nicht zu ihrem Wortschatz. Aber das war ihr jetzt so entfahren – und es schien angemessen. Es beschrieb einfach die Wut, die sie fühlte. Sie warf einen Blick auf Jeffy, der mit Sylvia in einem Bilderbuch las. Er hatte nicht auf sie geachtet. Sie wandte sich wieder zu Glaeken.
    »Er kann mich mal.« Da. Sie hatte es wieder gesagt, aber diesmal leiser. »Von mir kriegt der gar nichts. Ich werde keine Angst haben, ich werde die Hoffnung nicht verlieren, ich werde nicht aufgeben.«
    Sie ging zu dem riesigen, halbrunden Sofa, nahm sich eine Zeitschrift und setzte sich, um zu lesen. Aber sie konnte die zitternden Buchstaben vor sich nicht lesen, weil ihr Tränen in den Augen standen.
    Der Horrorkanal
    < Sendeausfall >
    »Das muss an den Sachen auf dem Rücksitz liegen.« Jack sprach mit gedämpfter Stimme.
    Bill schwieg. Er hielt den Atem an und schob sich so weit wie möglich vom Beifahrerfenster weg, über dessen Scheibe zahllose Tentakel hinwegglitten.
    Mach schon!
    Eine riesige Schnecke mit Tentakeln versperrte ihnen den Weg, da, wo der Broadway sich zur 47th Street verjüngt. In Gedanken versuchte er sie anzutreiben, damit sie ihnen nicht mehr im Weg war.
    »Das ist mir schon früher passiert«,

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