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Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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gut! Sie sagen, ihr sollt in vier Stunden wiederkommen. Wenn sie sich richtig beeilen, sind sie dann fertig.«
    Neugierig stieg Jack die Stufe hoch und linste hinter die Öffnung. Er sah vielleicht ein Dutzend wuseliger Gestalten, wie Liliputaner, nur waren die hier höchstens einen halben Meter groß. Und sie schienen bepelzt zu sein.
    »Was zum …?«
    Haskins trat vor, um ihm den Blick zu versperren.
    »Vier Stunden. Dann haben sie es fertig.«
    »Schön und gut, aber wer sind ›sie‹?« Jack erinnerte sich daran, dass Glaeken von ›Schraten‹ geredet hatte.
    »Meine Untermieter. Wohnen bei mir seit – kurz bevor die Beatles sich getrennt haben. Sie haben die ganze Zeit nur auf diesen Tag gewartet – darauf, ›dass die Zeit kommt und unser Dasein die Menschen frommt‹. Also geht jetzt und kommt später wieder. Sie wollen nicht, dass sich hier jemand herumtreibt, wenn sie arbeiten.«
    Er schloss die Tür.
    »Vier Stunden«, sagte Bill und sah auf seine Uhr, als sie zum Auto zurückgingen. »Jetzt ist es kurz nach elf. Bis dahin ist es dunkel.«
    Jack saß hinter dem Lenkrad und hatte ein flaues Gefühl im Magen. Bill hatte recht. Nach der Sapir-Kurve war der Sonnenaufgang an diesem Morgen der letzte gewesen. Nach vier Stunden und zweiundvierzig Minuten Tageslicht würde die Sonne zum letzten Mal um 15:01 Uhr untergehen. Danach würde es keinen Tag mehr geben. Nur noch Nacht.
    Und dann gab es auch keinen Schutz mehr vor den Scheißviechern, wie Haskins sie genannt hatte.
    Verdammt. Ich könnte jetzt bereits bei Abe sein.
    »Wie zum Teufel sollen wir zurückkommen?«
    Jack ließ den Wagen an. »Wir fahren, wie sonst?«
    Er setzte zurück und fuhr wieder zur Straße. Er überlegte, wie sie die Zeit totschlagen sollten. Es machte keinen Sinn, in die Stadt zurückzufahren. Sie würden in Monroe bleiben müssen.
    »Was ist mit dieser Stadt los?«, fragte Jack.
    »Gemeinde«, verbesserte Bill. »Hier an der Nordküste nennen sich die Städte noch Gemeinden.«
    »Meinetwegen auch Gemeinde. Aber was ist hier los? Egal wo ich hinkomme, überall taucht der Name auf. Du stammst aus Monroe. Carol stammt aus Monroe, der Doktor, die Nash und ihr Junge kommen aus Monroe. Und jetzt sind wir wieder hier und liefern etwas bei einem alten Knacker mit einem Haus voller haariger Zwerge ab. Und ich will gar nicht mit dem anfangen, was ich in den letzten Jahren hier alles verkraften musste.«
    »Ich habe mich das alles selbst schon gefragt und ich glaube, ich weiß die Antwort.«
    »Der ›Ausbruch der Andersheit‹, von dem man mir erzählt hat?«
    Bill runzelte die Stirn. »Davon weiß ich nichts. Fahr an der Straße da unten rechts und ich zeige es dir.«
    Bill führte ihn zu einer besseren Wohngegend, in die Collier Street. Sie blieben vor der Nummer 124 stehen, einem normalen Einfamilienhaus.
    »Hier ist es passiert«, sagt Bill mit deutlich belegter Stimme, als er durch das Seitenfenster zum Haus starrte. »Hier ist Rasalom mehr als fünfundzwanzig Jahre, nachdem Glaeken dachte, ihn getötet zu haben, wieder in diese Welt zurückgekommen. In dem Haus, das früher hier gestanden hat – das ursprüngliche Haus ist niedergebrannt –, hat Carol das Kind empfangen, dessen Körper von Rasalom okkupiert wurde. Dieser Vorfall hat einen Fleck auf der Stadt hinterlassen und ihr eine Art Stempel mit einem paranormalen Pheromon aufgedrückt, der merkwürdige Leute anzieht und einen fruchtbaren Nährboden für seltsame und unglaubliche Ereignisse bietet.«
    »Wie diese Zwerge da im Sumpfland.«
    »Genau. Sie müssen Rasaloms Rückkehr gespürt haben und haben gewusst, dass ihre Hilfe gebraucht würde, also haben sie sich jahrzehntelang bei George Haskins einquartiert und auf ihren Einsatz gewartet. Jetzt ist ihre Stunde gekommen. Das Gleiche gilt für das Dat-Tay-Vao. Es ist um die halbe Welt gereist, um hier in Monroe zu landen, wo es sich für eine Weile in Alan Bulmer niedergelassen hat und dann zu Jeffy weitergezogen ist. Nach allem, was ich weiß, begann seine Reise ungefähr zu der Zeit, als Rasalom wieder empfangen wurde.«
    »Dann hat auch das Dat-Tay-Vao gewusst, dass es gebraucht werden würde.«
    »So scheint es. Aber da gab es auch noch andere Ereignisse damals in diesem ersten Jahr. Zum Beispiel wurde eine ganze Gruppe schrecklich missgebildeter Kinder im November und Anfang Dezember geboren. Niemand hatte damals eine Erklärung dafür, aber jetzt ist es offensichtlich, dass sie alle ungefähr zur gleichen Zeit gezeugt

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