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Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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sind. Er genießt die wachsende Verzweiflung in dem Raum, die dichter und fester wird, bis sie fast greifbar ist.
    Und noch etwas anderes entwickelt sich da … Wut.
    Wenn ihr armseliges kleines Totem versagt, dann werden sie übereinander herfallen.
    Wie schmackhaft.
    Der Bunker
    Wühler, tote, lebende und sterbende, lagen überall auf dem Boden. Sie waren zwei Meter lang und länger und bewegten sich mit obszönen, schlängelnden Bewegungen. Sie hatten Gia, Vicky und Abe in die Ecke bei der Toilette zurückgedrängt. Gia hatte Vicky hinter die Badezimmertür geschoben, während sie und Abe so viel Zerstörung wie möglich unter den Angreifern anrichteten. Die Wühler hätten sie schon längst überrannt, wenn die Lebenden sich nicht auch noch auf die Toten und die fast Toten stürzen würden.
    Gia wurde schlecht beim Anblick der Monster, die ihre kraftlosen Artgenossen zerrissen, und dem Wissen, dass sie das in nächster Zeit auch mit den drei Menschen hier unten tun würden. Die sterbenden Wühler zuckten und krampften, während sie gefressen wurden. Unwillkommene Bilder von Vicky, die bei lebendigem Leib von ihnen gefressen wurde, schossen ihr durch den Kopf.
    Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie fast das Gefühl, dass es gut war, dass Emma nicht überlebt hatte.
    Aber nur fast.
    Sie konnte sich nicht vorstellen, konnte nicht zulassen, dass ein Kind von ihr so sterben musste. Besser ein kurzer, schneller Tod, als …
    Aber konnte sie das tun? Selbst wenn es das Beste für Vicky wäre, eine Gnade, konnte sie die Waffe auf ihre Tochter richten und den Abzug betätigen?
    Hör man sich das an! Ich denke schon so, als ob wir bereits tot wären, Das sind wir nicht. Jack und Glaeken sind immer noch da draußen. Ihnen wird schon etwas einfallen. Das muss es einfach.
    Aber wann? Oh Gott, wann?
    Glaeken beobachtete, wie Sylvia den Knauf von der Klinge zog und sich langsam umdrehte. Diesmal erwiderte sie seinen Blick und ihr Funkeln war vernichtend.
    »Das war es also?« Ihre Stimme klang bitter und spröde. »Das ist alles, was dabei rauskommt? Alan verliert sein Leben, Jeffy fällt wieder in den Autismus zurück und wofür das alles? Ganz umsonst?«
    »Vielleicht ist es ja Nick«, meinte Bill.
    »Nein«, Sylvias Stimme troff vor Sarkasmus. »Es ist nicht Nick.«
    Jack schüttelte den Kopf. »Vielleicht ist es nicht richtig geschmiedet worden. Ober vielleicht ist es so, wie Glaeken sagt, vielleicht ist es schon zu spät. Vielleicht kommt das Signal nicht durch.«
    »Ja, es ist zu spät.« Sie drehte sich weiter langsam um die eigene Achse. »Zu spät für Alan und für Jeffy.« Schließlich blieb sie stehen und sah ihn direkt an. »Aber nicht zu spät für Sie, oder?«
    Glaeken spürte, wie sich seine Kehle verengte. »Ich fürchte, ich verstehe nicht.«
    »Doch, das tun sie.« Sie hob den Knauf höher, mühte sich mit seinem Gewicht. »Das hier gehört doch Ihnen, oder?«
    »Der Vorläufer gehörte mir, bevor es eingeschmolzen wurde und …«
    »Das gehört immer noch Ihnen, oder?«
    Glaeken schluckte. Sylvia schritt auf einem Weg voran, von dem er inständig wünschte, sie würde ihn nicht weiterverfolgen.
    »Nicht mehr. Jemand Neues muss es jetzt aufnehmen.«
    »Aber es will Sie.«
    »Nein.« Wovon redete sie da? »Ich habe meine Zeit gedient – mehr als meine Zeit. Jemand anderes …«
    »Aber was, wenn es niemand anderes als Glaeken sein kann?«
    »Das ist unmöglich.«
    Sie hob den Knauf noch höher und sah ihn sehr bestimmt an.
    »Versuchen Sie es. Einfach nur ein Versuch. Sehen wir, was passiert. Dann wissen wir es sicher.«
    »Sie verstehen das nicht.« Sein arthritischer Rücken strahlte Schmerzen in sein linkes Bein aus, deswegen ließ er sich auf den Stuhl an der Wand hinter ihr sinken. »Es kann nicht mich meinen. Das ist nicht möglich.«
    Er sah, wie Jack näher an Sylvia heranrückte. Er redete mit sehr leiser Stimme, aber Glaeken verstand die Worte.
    »Beruhigen Sie sich, Sylvia. Sehen Sie ihn an. Er ist vollkommen eingerostet. Selbst wenn er derjenige ist, den es will, was kann er gegen all das da draußen ausrichten?«
    Sylvia starrte Glaeken noch einen Augenblick an, dann schüttelte sie den Kopf.
    »Vielleicht. Aber hier läuft noch etwas anderes ab.« Sie reichte Jack das Heft. »Kriegen Sie es raus.«
    Jack sah auf den Knauf aus Gold und Silber in seiner Hand, dann auf Bill.
    »Es ist nur noch eine Person übrig, die es versuchen könnte. Es ist verrückt, aber das ist das ja sowieso

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