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Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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und wandte sich zu der im Boden steckenden Klinge.
    »Halt«, sagte Glaeken. »Da ist noch etwas, was du wissen musst.«
    Für ihn gab es keinen Zweifel, dass Jack der Erbe war. Der Verbündete hatte ihm zwar kein Schild angeheftet, auf dem das stand, aber Glaeken spürte es und alles deutete darauf hin. Selbst Rasalom hatte ihn so genannt. Also wäre es am einfachsten, wenn er jetzt zuließ, dass Jack den Knauf auf die Angel der Klinge rammte und dann war alles erledigt.
    Aber er fühlte sich verpflichtet, den Mann zu warnen, auf was er sich da einließ. Glaeken wünschte sich, jemand hätte ihn gewarnt, vor zahllosen Jahren, vor seiner ersten Begegnung mit der Waffe.
    Aber damals war ich so leichtfertig und sturköpfig. Hätte es etwas geändert?
    Jack stand neben der Klinge und wartete.
    »Wenn das funktioniert«, sagte Glaeken, »wenn du die beiden Hälften vereinst, dann vereinst du auch dich in einem sehr realen Sinn mit der Waffe und der Macht, die ihr die Kraft verleiht.«
    Jack sah ihn an. »Nur, indem ich die Teile zusammenstecke? Keine Zaubersprüche oder Rituale oder so ’n Zeug?«
    »Nichts von so ’nem Zeug.« Glaeken gestattete sich ein kleines Lächeln. »Denn genau das ist es – Zeug. Show. Das hier ist echt. Du musst wissen, dass das eine enge Verbindung ist, eine dauerhafte Verbindung, die du nicht wieder auflösen kannst, egal, wie sehr du das willst oder wünschst.«
    Er bemerkte, dass Jack plötzlich nicht mehr so begierig schien, die beiden Stücke zusammenzustecken.
    »Was ist mit dir, Glaeken? War das hier nicht dein Schwert? Solltest du das nicht tun?«
    Glaeken kämpfte dagegen an, in die hinterste Ecke des Raumes zurückzuweichen.
    »Nein. Das ist nicht meine Zeit. Ich komme aus einer anderen Ära, einer längst vergangenen Zeit. Das ist hier dein Zeitalter. Ich habe meines gerettet. Jemand aus deiner Zeit muss das deine retten.«
    »Halt, stopp mal. Heißt das, wenn das hier funktioniert, bin ich der neue Wächter?«
    Glaeken nickte. »Schließlich bist du der Erbe.«
    Der Bunker
    Gia sah wie Vicky hochsprang und zur Seite hüpfte, ihr Gesicht eine Schreckensmaske. Und dann sah sie, warum. Eine Schnauze brach durch den Boden, nur Zentimeter von der Stelle entfernt, wo sie gehockt hatte.
    Abe war näher. Er kümmerte sich darum.
    Aber einige der Wühler in den Wänden und der Decke begannen aus ihren Löchern zu robben und enthüllten weiße bauchige Körper, umringt mit stacheligen Wülsten. Sie erinnerten Gia an Maden – glänzende Maden in Menschengröße.
    Es waren jetzt so viele, zu viele. Sie und Abe konnten sie einfach nicht alle erwischen.
    Aber sie mussten es versuchen.
    Gia rannte hin zu einem, der schon fast einen Meter in den Raum gekrochen war. Als sie näher kam, schoss er vor und streckte sich wie ein Akkordeon. Entsetzt stolperte sie zurück und die Kreatur schnappte nach ihrem Gewehr. Sie feuerte und schoss daneben. Die Ladung hinterließ eine tiefe Kerbe in der Decke. Noch ein Druck auf den Abzug und diesmal zerfetzte die Ladung eine Fläche hinter dem Kopf. Der Wühler zuckte und zappelte und versprühte eine dicke gelbe Masse, aber er griff weiter an und schob sich weiter und weiter in den Raum.
    Um sich herum sah sie andere, die das Gleiche taten.
    Jack starrte Glaeken mit staubtrockenem Mund an. Der Augenblick, vor dem er sich gefürchtet hatte, war gekommen.
    Oder doch nicht?
    »Aber ich soll doch nicht … Wenigstens wurde mir gesagt, ich solle erst übernehmen, wenn du tot bist.«
    »Ich bin so gut wie tot. Mein Schwert wurde zerbrochen und ich bin gealtert. Jetzt gibt es ein neues Schwert und das braucht einen neuen Streiter, einen neuen Wächter, der es führt.«
    Jack dachte an Gia und Vicky … Wenn sie irgendwie überlebt hatten, würde er sie trotzdem verlieren, wenn er Glaekens Platz einnahm. Er wäre dann der neue Wächter, der unsterbliche Beschützer. Er erinnerte sich daran, dass Glaeken ihm erzählt hatte, wie es seine eigenen Beziehungen zerstört hatte, als die Frauen älter wurden und er das nicht tat. Er hatte zusehen müssen, wie seine Frauen, seine Kinder und seine Enkelkinder alterten und starben, bis er beschlossen hatte, keine Frauen und keine Kinder mehr zu haben, nicht einmal mehr länger währende Beziehungen.
    Bis er dann entlassen worden war … bis er wusste, dass er und Magda zusammen alt werden konnten.
    Zuzusehen, wie Gia und Vicky alt wurden, während er jung blieb … Jack hatte jahrelang jede Anstrengung unternommen, damit es

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