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Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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gelten nicht mehr! Begreifst du das nicht?« Er starrte einen Moment lang in den Himmel hinter Jacks linker Schulter. »Wir haben hier tagsüber Gebäude und Menschen, die in den Himmel fliegen, und nachts Monster, die alles auffressen, was sich bewegt. Ich habe zwei Entziehungskuren hinter mir, aber ich habe noch nie so einen Scheiß gesehen, nicht mal dann, wenn ich auf einem absolut miesen Trip war. Jetzt ist alles möglich, Mann. Jetzt ist Feierabend!«
    »Nicht für dich«, sagte Jack. »Lass sie los.«
    Der Kerl drückte die Messerschneide gegen Gias Kehle. Sie zuckte, als sich der Druck der Klinge verstärkte.
    »Den Wagen oder ich mach sie alle, Mann! Ich schwöre, ich schneide ihr die verdammte Kehle durch!«
    Jack spürte, wie sein Herz zu hämmern begann. Gias panikgeweitete Augen flehten ihn an. Er nickte ihr kaum merklich zu, um sie zu beruhigen und zwang sich, cool zu bleiben. Er musste die Ruhe bewahren. Er musste das ganz vorsichtig angehen.
    Aber wenn dieser Schweinehund ihr auch nur einen Kratzer zufügte …
    Jack nahm die Glock in einen beidhändigen Griff und hob sie ganz langsam, bis der Lauf auf das rechte Auge des Kerls zielte, mit dem er hinter Gias Ohr hervorlugte.
    »Du hast dir zu viele schlechte Filme reingezogen, Drogenfresser. Im wahren Leben funktioniert diese Scheiße nicht. Ich habe eine Pistole und du hast ein Messer. Wenn du sie verletzt, hast du deine Deckung verloren.« Jack trat einen Schritt weiter vor. »Nun, bisher haben du und deine Kumpels heute einen sehr guten Freund von mir verletzt, ein kleines Mädchen völlig verängstigt, das mir nicht mehr am Herzen liegen könnte, wenn sie mein eigen Fleisch und Blut wäre, und die Frau, die ich liebe, misshandelt.« Noch einen kleinen Schritt nach vorn. »Ich bin also wirklich angepisst. Aber ich bin bereit, mich auf einen Deal einzulassen. Lass das Messer fallen und du darfst weiterleben. Ich lasse dich laufen.«
    Das Lachen des Mannes war tonlos und zittrig, wie er da hinter Gias Kopf hervorlugte, um zu sprechen.
    »Versuch nicht, mich zu verarschen. Ich hab deine Schlampe hier. Ich halte ihr ein Messer an den Hals. Ich sage, wie’s läuft.«
    Ein Wagen kam vorbei, wurde langsamer, um zu sehen, was vorging, dann raste er davon. Jack schob sich noch einen Schritt weiter vor.
    »Vielleicht habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt. Ich versuche es noch einmal: Wenn du das Messer fallen lässt, darfst du weiterleben. Wenn du sie auch nur anritzt, stirbst du – ganz langsam. Zuerst zerschieße ich dir die rechte Kniescheibe, dann die linke, dann den rechten Ellbogen, dann den linken. Dann bekommst du einen Schuss in den Bauch. Und dann nehme ich dein Messer und fange an, Stücke von dir abzuschneiden, von denen ich glaube, dass du sie nicht mehr brauchst, und zwinge dich dazu, sie aufzuessen.«
    »Jack … bitte!«, bat Gia.
    »Entschuldige. Ich wollte diesem Kerl nur klarmachen, auf was er sich da einlässt.«
    »Meinst du, das macht mir Angst?«, meinte der Kerl und schob wieder seinen Kopf vor. »Ich werde dir zeigen, wie viel Angst …«
    Jack schoss ihm ins Auge. Der Kopf flog nach hinten, ein roter Nebel blühte um ihn herum auf, seine Arme zuckten nach außen, er stolperte nach hinten und brach auf dem Asphalt zusammen.
    Jack sprang nach vorn und riss Gia in seine Arme.
    »Sieh nicht hin«, sagte er und beobachtete über ihre Schulter hinweg, wie sich eine rote Lache unter dem Kopf des Mannes ausbreitete.
    Aber Gia drehte sich doch kurz um und blickte genauso schnell wieder weg. Jack führte sie zum Lieferwagen zurück und zusammen brauchten sie ein paar Minuten, um Vicky zu beruhigen. Als Mutter und Tochter sich gegenseitig fest in den Armen hielten, sah Jack über sie hinweg Abe an.
    »Kannst du noch fahren?«
    Abe nickte. »Nur ein Kratzer. Der Kerl da auf deinem Wagen – was hat der für ein Problem?«
    »Ach der«, meinte Jack, »den hätte ich fast vergessen.«
    Er ging zurück zu seinem Wagen, wo der andere Messerschwinger bleich und kaltschweißig auf dem Dach lag und den Eindruck machte, als sei ihm ganz und gar nicht wohl.
    »Tun Sie mir nichts«, wimmerte er mit schwacher Stimme. »Ich gebe auf.«
    Jack überlegte, wie sich der Kerl verhalten würde, wenn die Rollen anders verteilt wären. Wie viel Gnade könnte er von ihm und seinen Kumpanen erwarten? Er beschloss, nicht weiter darüber nachzudenken.
    Er beugte sich in den Wagen. Das Fenster und die Tür auf der Fahrerseite waren blutverschmiert.
    »Du

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