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Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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erzählen, dass sie für kurze Zeit ein Verhältnis miteinander gehabt hatten.
    »Komm mir nicht mit ›oh‹. Du hattest schon früher mit ihr zu tun und das hat dich beinahe umgebracht.«
    »Das war meine Entscheidung.«
    »Sie hat dich zum Sterben zurückgelassen, Jack. Diesmal bringt sie es vielleicht zu Ende.«
    »Diesmal ist es anders. Ich weiß über sie Bescheid. Ich werde vorsichtig sein. Ich habe eine Menge, für das es sich lohnt, zurückzukommen.«
    Sie küsste ihn ein letztes Mal, lange und intensiv, dann kletterte sie wieder auf die Sitzbank des Lieferwagens, der mit laufendem Motor wartete. Jack hastete zu seinem Crown Vic zurück.
    Er folgte Abe zum West End und dann Richtung Zentrum. Auf dem Weg hatten sie eine rote Welle. Aus irgendeinem Grund waren die Ampeln nicht mehr synchron geschaltet und Abe hielt vor jedem roten Signal. Jack wusste, warum. Er hatte wahrscheinlich genug Waffen im Wagen, um eine Bananenrepublik zu stürzen. Er konnte es sich nicht leisten, angehalten und kontrolliert zu werden.
    Es passierte da, wo das West End plötzlich zur 11th Avenue wird. Als Abe wieder vor einer Ampel halten musste, sprangen drei Kerle aus der Deckung eines Hauseingangs und griffen den Wagen an. Zwei rannten um ihn herum zur Fahrerseite, einer sprang auf das Trittbrett und griff mit dem Arm durch das Beifahrerfenster.
    Einer der beiden Männer auf der linken Seite hatte ein großes Jagdmesser, der andere trug ein Bleirohr. Als Abe losfahren wollte, begann der mit dem Rohr, gegen das Fenster auf seiner Seite zu hämmern. Jack hatte bereits das Gaspedal durchgetreten, als das Glas zersplitterte und der Kerl mit seinem Metallprügel nach Abe ausholte.
    Der Typ mit dem Messer bemerkte den heranrasenden Crown Vic. Er sprang aus dem Weg, als Jack messerscharf an dem Lieferwagen entlangbretterte und den mit dem Bleirohr hart an den Beinen erwischte. Er wurde zwischen den beiden Wagen hin- und hergeschleudert und landete schreiend mit zwei gebrochenen Beinen auf dem Asphalt. Jack riss das Lenkrad herum und setzte hinter dem mit dem Messer her. Er erwischte ihn frontal mit der Kühlerhaube, aber der Wagen war nicht schnell genug, um ihn zu Boden zu schleudern. Stattdessen rollte er über die Motorhaube und die Windschutzscheibe hinweg und landete auf dem Dach. Er war sicherlich verletzt, aber noch war er nicht kampfunfähig. Blindlings stocherte er mit dem Messer durch das offene Fenster und verfehlte nur knapp Jacks Gesicht. Jack duckte sich, packte das hin und her fuchtelnde Handgelenk, entwand der Hand das Messer und überlegte, was er tun sollte. In dem Moment hörte er Vicky schreien.
    Jack kurbelte das Fenster hoch. Der Arm war jetzt unterhalb des Ellbogens durch die Scheibe eingeklemmt. Dann drehte er das Handgelenk und rammte das Messer – mit der Klinge handwärts – durch den fleischigen Teil des Unterarms zwischen den Knochen hindurch und zur anderen Seite wieder heraus. Der Kerl über ihm auf dem Dach heulte und zappelte und versuchte, seinen Arm freizubekommen. Aber die herausstehenden Teile der Klinge und des Griffs verhakten sich vor dem geöffneten Spalt. Sobald er zog, fraß sich die Schneide weiter durch das Fleisch. Der Kerl kreischte vor Schmerzen.
    Jack sprang zur Beifahrertür hinaus und sah Abe, der sich mit der linken Hand den blutigen Kopf hielt. In der rechten hatte er eine .45-Automatik. Vicky stand neben ihm, aber Gia war nirgendwo zu sehen.
    Jack sprintete um das Auto herum und fand da noch einen Kerl mit einem Messer. Die Spitze der Klinge drückte er gegen Gias Kehle.
    »Wir wollen bloß den Lieferwagen«, sagte er mit nervösem Keuchen. Er trug ein sauberes kariertes Hemd und eine hellbraune Baumwollhose, weiße Socken und Turnschuhe. Er sah ganz adrett aus, bis auf die Tätowierungen an den Armen. »Gebt uns den Wagen und keinem passiert etwas.«
    »Wir?«, fragte Jack, zog die Glock aus dem Holster und lud sie des Effekts willen langsam und sorgfältig durch. Er musste hier ganz behutsam vorgehen. »Uns? Wir und Uns liegen da hinten. Mit denen kannst du nicht mehr rechnen. Du bist auf dich allein gestellt.«
    Er hielt inne, damit der Kerl das Gejammer und das Stöhnen seiner Kumpel auf der anderen Seite des Wagens auch gut hören konnte und einen guten Blick auf die 9-mm-Halbautomatik bekam, die Jack in der Hand hielt. Er duckte sich noch weiter hinter Gia.
    »Meinst du, du kommst damit durch?«, fragte Jack leise.
    »Ja. Ich komme mit allem durch, Mann! Die ganzen Regeln

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