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Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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fliegenden Gebäude, dass er ihre Ankunft kaum bemerkte. Jack hielt mit quietschenden Reifen ein paar Meter vor ihm.
    Das erregte seine Aufmerksamkeit.
    »Scheiße!« Er zuckte zurück. »Willst du mich jetzt schon plattmachen?«
    Er trug ein schwarzes Sakko, sein weißes Hemd und die schwarze Krawatte waren sauber. Offenbar hatte er noch nicht gefrühstückt.
    »Bereit zum Aufbruch?«, fragte Jack und zog Vicky vom Rücksitz.
    »Ja, natürlich.« Abe umarmte Gia und gab Vicky einen Kuss auf den Scheitel. »Wie käme ich dazu, zwei so schöne Frauen warten zu lassen? Kommt mit. Ich habe Parabellum, Kaffee, Saft und nicht mehr ganz frische Bagels vorne im Wagen.«
    Er öffnete die Heckklappen des Lieferwagens, dann schob er Gia und Vicky um den Wagen herum nach vorne. Er kam zurück, als Jack gerade den letzten Koffer in den Laderaum lud. Mit bebendem Zeigefinger deutete er auf das Haus im Himmel.
    »Es ist genauso gekommen, wie du es gesagt hast.« Sein affektiert jiddischer Akzent war verschwunden. »Alle Gesetze – menschliche und göttliche – einfach wusch und weg.«
    Jack sah auf und bemerkte, dass das Gebäude erheblich höher gestiegen war als zuvor. Wann würde sein Aufstieg aufhören? Würde er überhaupt aufhören?
    »Noch mehr wusch.« Jack deutete mit dem Kopf auf die zerschmetterten Fensterscheiben. »Plünderer?«
    Abe zuckte die Achseln. »Es fehlt nichts. Müssen diese fliegenden Viecher gewesen sein. Ich habe noch nichts von Plünderungen bemerkt.«
    »In den nobleren Wohnvierteln passiert das in großem Umfang. Die sind einfach noch nicht bis hierher gekommen.«
    Abe drückte Jack einen Schlüsselbund in die Hand. »Hier. Das sind die für den Keller. Du brauchst sonst eine Sprengladung, um reinzukommen. Wenn du was brauchst, bedien dich.«
    Jack deutete auf das kleine Waffenlager im Laderaum des Lieferwagens.
    »Soll das heißen, da ist noch was übrig?«
    Jack wog die Schlüssel in der Hand und steckte sie in seine Jackentasche. Im Keller des Isher Sports Shop lagerte Abe seine Waffen – die illegalen ebenso wie die legalen, die er illegal verkaufte. Er führte alles vom Schlagstock bis zur Tretmine. Es konnte nützlich sein, ein solches Ass in der Hinterhand zu haben.
    »Vielleicht sollte ich da einziehen.«
    »Von mir aus. Hast du dir die Funkfrequenz aufgeschrieben?«
    »Ja. Ich habe den CB-Funk darauf eingestellt. Wenn ich auf dem Handy nichts von euch höre, dann warte ich morgens und abends jeweils um sieben auf den Funk. Vergiss nicht, dich zu melden.«
    Auf die Kommunikationsnetze konnte man nicht mehr zählen, daher hatten sie beschlossen, den Kontakt über CB-Funk zu halten.
    »Mach dir keine Sorgen.«
    »Welchen Weg wollt ihr nehmen? Über die Lincoln Avenue?«
    Abe nickte. »Nach dem, was du gesagt hast, ist es wohl besser, die Stadt auf schnellstem Wege zu verlassen.«
    »Exakt. Bist du bewaffnet?«
    Abe tätschelte die dicke Beule in der rechten Seitentasche seines Jacketts. »Natürlich.«
    »Gut. Aber vielleicht ist es doch besser, ich fahre bis zur Autobahnauffahrt hinter euch her – nur für den Fall.«
    Abe schmollte. »Denkst du, ich kann deine Frauen nicht beschützen?«
    »Wenn ich nicht felsenfest davon überzeugt wäre, dass du das kannst, würde ich sie nicht mit dir losschicken.«
    Sie sahen sich schweigend ein paar Sekunden lang an.
    »Es scheint, als sollten wir jetzt etwas sagen«, meinte Abe. »Ich meine, zwei alte Freunde vor dem Untergang der Welt. Einem von uns sollte etwas Bedeutsames einfallen.«
    »Du bist derjenige, der studiert hat. Ich überlasse dir die Ehre.«
    Abe blickte zu Boden, dann lächelte er und streckte die Hand aus.
    »Auf ein baldiges Wiedersehen, Jack.«
    Jack erwiderte das Lächeln, dann schüttelten sie sich die Hand. Das war alles, was zu sagen war.
    »Genug jetzt. Setz dich hinters Steuer und ich verabschiede mich von den Damen.«
    Nach einem heftigen Drücken von Vicky hielt Jack dann Gia im Arm.
    »Sei vorsichtig, Jack«, flüsterte sie ihm ins Ohr. »Und danke.«
    »Wofür?«
    »Dass du dafür gesorgt hast, dass wir die Stadt verlassen. Du hast recht. Hier wird es furchtbar. Pass auf dich auf.«
    Er grinste. »Ich kann noch viel furchtbarer sein als jede Stadt, die du dir vorstellen kannst.«
    »Davon rede ich nicht. Ich meine sie .«
    »Oh.«
    Er hatte Gia letzte Nacht erzählt, dass er für Glaeken Kolabati und ihre Halsketten finden müsse. Gia wusste einiges über Kolabati, aber Jack hatte es nie über sich gebracht, ihr zu

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